Zusammenfassung
Die Überschrift des Kapitels ist identisch mit dem Titel eines klassischen Werkes der neukantianischen wissenschaftlichen Pädagogik.1 Ich habe den Hinweis auf diese Position deshalb aufgenommen, da mit ihm erstens ganz nachdrücklich auf den Prozeßcharakter des Erwachsenwerdens abgestellt, und zweitens dieser Prozeß vor allem als eine intellektuelle Auseinandersetzung verstanden wird, die in den einzelnen Phasen des Jugendalters auf spezifische Art und Weise durch Fragen und Lernen strukturiert wird. Damit soll nicht die Bedeutung psycho-sozialer Betrachtungsweisen geleugnet werden, aber die Entwicklung des Ichs zwischen Es und Über-Ich hat eine manchmal vemachlässigte Bedeutung. Der junge Mensch muß ein Bewußtsein von sich selbst und seinen Möglichkeiten entwickeln. Wie er das macht, hängt auch von den Aufgaben ab, denen er sich gegenübersieht, denen er gegenübergestellt wird. „Der Reifende wird wirklich als reifender Mensch verstanden. Sein Denken und Wollen gerät nicht in den Geruch blinder Mechanismen, denen er ausgeliefert ist und die über ihn verfügen.“2
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Literatur
Alfred Petzelt: Kindheit — Jugend — Reifezeit. Grundriß der Phasen psychischer Entwicklung. Freiburg (5) 1965.
Wolfgang Fischer: Der junge Mensch. Ein Beitrag zur pädagogischen Theorie der Reifezeit. Zweite, veränd. Auflage. Freiburg 1966, S. 36.
Vgl. Informationen zur modernen Stadtgeschichte. Herausgegeben vom Deutschen Institut für Urbanistik. Schwerpunktheft 1/1987: Juden und Stadt.
Peter Gay: Freud, Juden und andere Deutsche. Herren und Opfer in der modernen Kultur. Hamburg 1986, S. 118.
Jürgen Habermas: Der deutsche Idealismus der jüdischen Philosophen. In: Thilo Koch (Hrsg.): Portraits zur deutsch jüdischen Geistesgeschichte. Köln 1961, S. 99–125 (hier: S. 106).
Norbert Elias: Notizen zum Lebenslauf, a.a.O., S. 54.
Walter Jens: Nathan der Weise aus der Sicht von Auschwitz. Juden und Christen in Deutschland. In: Ders.: Kanzel und Katheder. Reden. München 1984, S. 31–49.
Alle Angaben zum Militärdienst und die Daten zum Medizinstudium finden sich in dem Lebenslauf, den Elias im Februar 1933 der wirtschafts-und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt einreichte und der im dortigen Universitätsarchiv aufbewahrt wird. Im weiteren Text wird er als „Frankfurter Lebenslauf` bezeichnet.
Norbert Elias: Notizen zum Lebenslauf, a.a.O., S. 14f.
Norbert Elias: Notizen zum Lebenslauf, a.a.O., S. 15f.
Edith Stein war eine Schülerin Husserls, die später zum Katholizismus übertrat, von Nazischergen aus einem Kloster verschleppt und im Konzentrationslager umgebracht wurde. Sie war eine tiefgläubige Frau, ein Vorbild und eine Märtyrerin, die im Mai 1987 vom Papst während seines Besuches in der Bundesrepublik Deutschland selig gesprochen wurde.
Edith Stein: Selbstbildnis in Briefen. Erster Teil: 1916–1934. Edith Steins Werke, Bd. VII. Freiburg u.a. 1976, S. 46.
Norbert Elias: Notizen zum Lebenslauf, a.a.O., S. 18.
Norbert Elias: Notizen zum Lebenslauf, a.a.O., S. 19.
Norbert Elias: Idee und Individuum. Ein Beitrag zur Philosophie der Geschichte. Auszug aus einer Schrift zur Erlangung der Doktorwürde der Hohen Philosophischen Fakultät der Schles. Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau. Breslau 1924, S. 3.
Die Bibliothek der Ruhr-Universität Bochum und die der Gesamthochschule Wuppertal verfügen über eine Photokopie der Dissertation und des Auszugs.
Norbert Elias: Notizen zum Lebenslauf, a.a.O., S. 80 (Anm. 4).
Norbert Elias: Notizen zum Lebenslauf, a.a.O., S. 80 (Anm. 4).
Norbert Elias: Vom Sehen in der Natur. In: Blau-Weiß-Blätter. Führerzeitung. Herausgegeben von der Bundesleitung der Jüdischen Wanderbünde Blau-Weiß II (1921), H. 8–10 ( Breslauer Heft ), S. 133–144.
Hermann Meier-Cronemeyer: Jüdische Jugendbewegung. In: Germania Judaica VIII (1969), S. 1–56 und S. 57–124 (hier: S. 18).
Georg Landauer zitiert nach Hans Tramer: Jüdischer Wanderbund Blau-Weiß. Ein Beitrag zu seiner äußeren Geschichte. In: Bulletin des Leo Baeck Instituts V (1962), S. 23–43 (hier: S. 34).
Martin Bandmann: Gedanken zur Kunsterziehung. In: Blau-Weiß-Blätter. Führerzeitung. Herausgegeben von der Bundesleitung der Jüdischen Wanderbünde Blau-Weiß II (1920), H. 1/2, S. 218.
In: Blau-Weiß-Blätter. Monatsschrift für Jüdisches Jugendwandem VI (1918), Novemberheft, S. 79.
Helmut Schelsky: Die Hoffnung Blochs. Kritik der marxistischen Existenzphilosophie eines Jugendbewegten. Stuttgart 1979, S. 10.
Siehe hierzu Elfriede Üner: Jugendbewegung und Soziologie. Wissenschaftssoziologische Skizzen zu Hans Freyers Werk und Wissenschaftsgemeinschaft bis 1933. In: M. Rainer Lepsius (Hrsg.): Soziologie in Deutschland und Österreich 1918–1945. Materialien zur Entwicklung, Emigration und Wirkungsgeschichte (Sonderheft 23 der KZfSS). Opladen 1981, S. 131–159.
Norbert Elias: Vom Sehen in der Natur, a.a.O., S. 136.
Vgl. hierzu insbesondere Norbert Elias: Vom Sehen in der Natur, a.a.O., S. 139f.
Norbert Elias: Vom Sehen in der Natur, a.a.O., S. 136.
Norbert Elias: Vom Sehen in der Natur, a.a.O., S. 139f.
Norbert Elias: Adorno-Rede. Respekt und Kritik. In: ders./Wolf Lepenies: Zwei Reden anläßlich der Verleihung des Theodor W. Adorno-Preises 1977. Frankfurt/Main 1977, S. 35–68 (hier: S. 67).
Siehe auch Ernst Marcowicz: Die Kameraden. In: Jüdische Rundschau 1932, Nr. 45/46.
Jörg Ruhloff: Paul Natorps Grundlegung der Pädagogik. Freiburg 1966, S. 142.
Norbert Elias: Notizen zum Lebenslauf, a.a.O., S. 81 (Anm. 4).
Norbert Elias: Notizen zum Lebenslauf, a.a.O., S. 20f.
Es gibt über den genauen Zeitpunkt keine Gewißheit. Elias erinnert sich nicht mehr, ob es Ende 1924 oder Anfang 1925 war, und auch durch Quellen läßt sich das Datum nicht konkretisieren. Da Elias aber immer auf den Zusammenhang der Veröffentlichung in der Berliner Illustrierten und seinem Entschluß, nach Heidelberg zu gehen, verwiesen und im „Frankfurter Lebenslauf“ von einer zweijährigen Tätigkeit in der Industrie berichtet hat, ist „gegen Ende des Jahres 1924” die naheliegendste Zeitangabe.
Norbert Elias: Notizen zum Lebenslauf, a.a.O., S. 20.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Korte, H. (1997). Kindheit, Jugend, Reifezeit. In: Über Norbert Elias. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83407-2_4
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