Zusammenfassung
Die Psychoanalyse hat das Verdienst, den Menschen erstmals als ein System mit großer innerpsychischer Konfliktdynamik aufgefaßt zu haben. Diese Sichtweise ist in der modernen Persönlichkeits- und Entwicklungspsychologie vielfach übernommen worden. Einerseits gibt sie einen Einblick in die normalen Konflikte und Krisen, die allgemein jedem Menschenleben innewohnen, andererseits präsentiert sie bei Erkrankung und Fehlentwicklung eine Heilmethode, in der rückwirkend pathologische Entwicklungen korrigiert oder gar aufgelöst werden. Erik H. Erikson zeigt in seiner Entwicklungstheorie, wie in einer Lebensspanne stufenweise ganz spezifische Krisen und Lebenskonflikte bewältigt werden müssen (E.H. Erikson 1950). Konflikte, auch neurotische Konflikte, sind im Alltag und in jeder menschlichen Entwicklung enthalten. Das Konflikthafte bei einem an einer Neurose erkrankten Menschen ist verschärft, zugespitzt, und die Möglichkeiten der Konfliktlösung sind eingeengt.
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Literatur
Erikson E. H. (1950) Kindheit und Gesellschaft. Klett-Cotta. Stuttgart 1984
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Flammer H (1988) Entwicklungstheorien; Psychologische Theorien der menschlichen Entwicklung. H. Huber. Bern 1996
Freud S (1933) Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. S. Fischer: Frankfurt a.M. 1964
Kogan J (1996) Von der Konkretisierung durch Agieren zur Differenzierung. Forum der Psychoanalyse 12:226–241
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Baumert, I. (2003). Zusammenhänge zwischen innerem und äußerem Konflikt. In: Speidel, H. (eds) Aus der Werkstatt der Psychoanalytiker. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83383-9_4
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