Zusammenfassung
„Ich sollte über Bettinens von Arnim eigenstes Wesen Auskunft geben,“ notiert Bettines langjähriger Vertrauter Karl August Varnhagen von Ense im Mai 1850 in sein Tagebuch. „Ich sagte endlich; ‚Häufen Sie Widersprüche auf Widersprüche, bergehoch, überschütten Sie alles mit Blumen, lassen Sie Funken und Blitze herausleuchten, und nennen Sie’s Bettina. ‘“ 1Die von Varnhagen hier so elegant überwundene Schwierigkeit, für ‘Bettinens von Arnim eigenstes Wesen’ eine Formel zu finden, kennt jeder Leser ihrer Bücher, ganz besonders, wenn es um Politik geht. Genau drei politische Schriften hat Bettine zu Lebzeiten veröffentlicht: Das Friedrich Wilhelm IV. von Preußen gewidmete Dies Buch gehört dem König1843, eine Broschüre über die Teilung Polens 1849 und die als Fortsetzung des „Königsbuchs“ angelegten Gespräche mit Dämonen1852, Bücher, die mehr Fragen aufwerfen als beantworten, und nur allzu gern ist man auch heute noch bereit, Bettines ebenfalls von Varnhagen kolportierter Klage über die Arbeit an den Gesprächen, „eigentlich politische Gedanken könne sie nicht verfolgen oder verarbeiten“2, umstandslos rechtzugeben.
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Literatur
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Landfester, U. (2000). Bettine Brentano-von Arnim (1785–1859) als politische Schriftstellerin. In: Heidenreich, B. (eds) Geist und Macht: Die Brentanos. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83347-1_5
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