Strukturen der neuen radikalen Rechten im Vergleich

Zusammenfassung

In den vorangegangenen Kapiteln wurden die jeweiligen Konturen einer neurechten Ideologie auf der Elitenebene als Ausdruck einer Erneuerung traditioneller rechtsradikaler Ideologeme (neurechter Diskurs) und entsprechende Einstellungsmuster im Kontext sich verschiebender Konfliktstrukturen westlicher Gesellschaften im Übergang von der Alten zur Neuen Politik (nemechtes Mobilisierungspotential) herausgearbeitet. Darauf aufbauend soll nun das Bindeglied zwischen diesen beiden Untersuchungsebenen, die neue radikale Rechte als kollektiver Akteur im engeren Sinn, analysiert werden. Dabei geht es zum einen um einen Vergleich länderspezifischer Organisationsformen im Spektrum der ideologischen „Familie“ rechtsradikaler Gruppierungen, welches neben Parteien imd Bewegungen auch rechtsextreme Milieus und Kleingmppen umfaßt. Diesem Vergleich liegt die Hypothese zugrunde, daß Stärke und Ausprägung der wichtigsten Organisationen der neuen radikalen Rechten in Beziehung zu den Charakteristika der jeweiligen rechtsextremen Subkultur stehen. Zum anderen schließt dieses Kapitel die Frage ein, inwiefem die neue radikale Rechte auf der Ebene von Ideologien, Organisationen und Mitgliedern als Gegenpol zu den Gruppierungen der Neuen Linken (neue soziale Bewegungen und davon beeinflußte Parteien) und somit als Erneuerung der radikalen Rechten entlang einer neuen Konfliktlinie aufzufassen ist (vgl. Kap. I.6).