Einleitung

Zusammenfassung

Die zu Beginn der neunziger Jahre mit der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung begonnene breite Debatte um die Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung (“sustainable development”) und die Möglichkeiten ihrer Umsetzung hat auch in der Bundesrepublik Deutschland eine neue Qualität des umweltpolitischen Diskurses angestoßen: Die dem tradierten Umweltschutzkonzept zugrundeliegende Fragestellung nach den Grenzen der ökologischen Systeme scheint innerhalb dieses Diskurses mehr und mehr in die Frage einzumünden, welcher Zustand der natürlichen Umwelt sozial erwünscht und ökonomisch wie ökologisch zukunftsfàhig ist. Der bislang eher restriktiv angelegte Blickwinkel der umweltpolitischen Akteure und Akteurinnen bei der Suche nach Lösungsstrategien für die ökologischen Probleme erweitert sich zunehmend um die Frage nach den gesellschaftlichen Gestaltungszielen in bezug auf die Qualitäten der natürlichen Umwelt.

“Es ist, als hätten wir die schützenden Mauern eingerissen, durch welche alle vergangenen Zeiten die Welt, das Gebilde von Menschenhand, gegen die Natur abschirmte (...) mit dem Erfolg, daß wir den ohnehin bedrohten Bestand der menschlichen Welt den Naturprozessen preisgegeben und ausgeliefert haben, vielleicht weil wir meinen, daß wir der Natur so absolut Herr geworden seien...”

Hannah Arendt