Zusammenfassung
Nur selten finden wir einen natürlich situierten Dialog, der ununterbrochen strikt ’bei der Sache bleibt’. Vielmehr stoßen wir auf Umwege, kürzere und längere, die das ’eigentliche’ Gespräch für einen Moment (und länger) anhalten, bevor es zurück ’zur Sache geht’. Gail Jefferson hat diese Erscheinungen “side sequences” genannt: “In the course of some on-going activity (for example, a game, a discussion), there are occurrences one might feel are not ’part’ of that activity but which appear to be in some sense relevant. Such an occurrence constitutes a break in the activity - specifically, a ’break’ in contrast to a ’termination’; that is, the on-going activity will resume. This could be described as ’side sequence within an on-going sequence’” (Jefferson 1972: 294). Nun ist der Witz bei den Seitensequenzen, daß sie zwar ein Gespräch anhalten, es aufblähen, einen Umweg zum Ziel bedeuten, sie aber dennoch “in some sense relevant” sind. Relevant sind sie aus dem in Frage stehenden Gespräch selbst heraus. Denn vorausgesetzt, wir unterstellen, daß sich die Gesprächsteilnehmer an das Kooperationsprinzip halten, dann werden sie sich auch an die Maxime der Quantität halten, nämlich nicht mehr zu sagen, als für den jeweiligen Gesprächszweck notwendig ist.
…the initiating of a side sequence… sets up the problem for the challenger of accomplishing a return to the on-going sequence.
Gail Jefferson 1972
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Hinnenkamp, V. (1998). Mißverständnisse als eigenständige (Seiten-)Sequenzen. In: Mißverständnisse in Gesprächen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83289-4_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83289-4_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13074-3
Online ISBN: 978-3-322-83289-4
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