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Zusammenfassung

Die Entwicklung der Verwaltungen in Deutschland zeigt in den zwanziger Jahren große Unterschiede. Die Kommunalverwaltung wuchs schneller als die Staatsverwaltung, differenzierte sich dabei auch in höherem Maße aus und erlebte in Grenzen einen Modernisierungsschub. Die preußische Landesverwaltung und in ihr in besonderer Weise die allgemeine Verwaltung erweiterte sich nur mäßig, blieb in ihren hergebrachten Strukturen und war von der drastischen Erweiterung der Politik nur bedingt betroffen, zumal Politik mehr auf ‘Steuerung’ setzte als auf unmittelbares ge- oder verbietendes Einwirken auf die Bürger. Die Landesverwaltung repräsentierte aber seit 1918 nicht mehr allein den Staat in der Fläche. Das Reich hatte schon im Kriege eigene Verwaltungsbehörden errichtet. Nach dem Kriege erhielt es viele neue Zuständigkeiten und die Möglichkeit, eigene Verwaltungen einzurichten. Da auch die staatlichen Bahnen zur Reichsbahn wurden, nahm die Präsenz des Reiches in der Fläche drastisch zu, wobei — so in Preußen die Finanzverwaltung — neue Verwaltungen aufgebaut oder bisherige Verwaltungen der Länder — so im Zollwesen — übernommen wurden. Damit verbanden sich quantitativ ein Wachstum der Verwaltung und qualitativ Chancen, die sich ergeben, wenn eine Verwaltung ‘auf der grünen Wiese’ entsteht. Die Finanzverwaltung war im gegebenen bürokratischen Rahmen bald moderner als die Behörden der allgemeinen Verwaltung. Betrachtet man die staatlichen Verwaltungen als Ganzes, kam es in ihm nach 1918 zu deutlichen Verschiebungen vom Land zum Reich. Die geringen Wachstumsraten im Land wurden durch größere an anderer Stelle kompensiert. Sie kamen außerdem trotz eines Verlustes an Personal zustande.

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Literatur

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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Ellwein, T. (1997). Die Kommunalverwaltung. In: Der Staat als Zufall und als Notwendigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83257-3_5

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12744-6

  • Online ISBN: 978-3-322-83257-3

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