Zusammenfassung
Gegen Ende seines Lebens schrieb Einstein seinem ältesten Freund, daß ihn 50 lange Jahre des ununterbrochenen „bewußten Nachgrübelns“ über die Frage „Was sind Lichtquanten?“ der Antwort um nichts näher gebracht hätten. Wie immer übertrieb Einstein auch in diesem Falle keineswegs: Das Problem, Diskretheit ebenso wie Kontinuität in der natürlichen Welt zu verstehen, beschäftigte ihn während seiner ganzen wissenschaftlichen Laufbahn. Daß Einstein so viel Zeit und Energie darauf verwendete, sich mit der Quantentheorie auseinanderzusetzen, mag viele — sogar viele Physiker — überraschen. Denn sein Entwurf der speziellen und der allgemeinen Relativitätstheorie sowie seine vielen Versuche, eine noch allgemeinere Theorie, nämlich eine einheitliche Feldtheorie, zu schaffen, haben seine anderen Leistungen in den Schatten gestellt. Und doch wird vermutlich jeder, der das Werk Einsteins kennt, den Worten von Max Born, einer der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Entwicklungsgeschichte der Quantenmechanik, zustimmen, als er schrieb: „Meiner Meinung nach müßte er selbst dann, wenn er nicht eine einzige Zeile über die Relativität geschrieben hätte, als einer der größten theoretischen Physiker aller Zeiten gelten.“ Diese Meinung gründete sich hauptsächlich auf jene Schriften, in denen Einstein über die erstaunlichen Ergebnisse seines „bewußten Nachgrübelns“ über das Quantenproblem berichtet.
Alle großen Entdecker können nach ihrer Mentalität in zwei Gruppen unterteilt werden: Die einen schürfen tief, die anderen reichen weit. Diejenigen, die die Gabe besitzen, Tiefe und Weite miteinander zu verbinden, sind in der Tat sehr selten. Albert Einstein war einer von ihnen.
François le Lionnais, “From Plurality to Unity”, in: Science and Synthesis
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Bibliographie
Bernstein, Jeremy, Einstein ( New York: Fontana, 1973 )
Einstein, A., Ideas and Opinions ( New York: Dell, 1954 )
Einstein, A., Out of My Later Years ( New York: Dell, 1950 )
Einstein, A. und Besso, M., Correspondence 1903–1955 ( Paris: Hermann, 1972 )
Frank, Philipp, Einstein. His Life and Times ( New York: Knopf, 1947 )
Hermann, Armin, The Genesis of Quantum Theorie ( 1899–1913 ) ( Cambridge, Mass.: MIT Press, 1972 )
Hoffmann, Banesh und Dukas, Helen, Albert Einstein: Creator and Rebel ( New York: Viking Press, 1972 )
Jammer, Max, The Conceptional Development of Quantum Mechanics ( New York: McGraw-Hill, 1966 )
Schilpp, P. A. (Hrsg.), Albert Einstein als Philosoph und Naturforscher (Braunschweig: Vieweg, 1979), s. vor allem Einsteins „Autobiographisches“ und auch die Essays von Louis de Broglie, Wolfgang Pauli, Max Born und Niels Bohr.
Seelig, Carl, Albert Einstein. A Documentary Biography ( London: Staples Press, 1956 )
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1985 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
About this chapter
Cite this chapter
Klein, M.J. (1985). Einstein und die Entwicklung der Quantenphysik. In: French, A.P. (eds) Albert Einstein Wirkung und Nachwirkung. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83166-8_26
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83166-8_26
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-322-83167-5
Online ISBN: 978-3-322-83166-8
eBook Packages: Springer Book Archive