Zusammenfassung
Im Laufe der 90er-Jahre sind Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen immer mehr in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt — insbesondere, weil sie als umweltfreundlich gelten. Sie helfen, fossile Rohstoffe einzusparen, wirken durch die in ihnen gebundene Menge an CO2 dem vom Menschen verursachten Treibhauseffekt entgegen oder sind durch ihre Bioabbaubarkeit einfach zu entsorgen. In Einzelfällen mag eine solche Charakterisierung auch durchaus zutreffen. Betrachtet man aber den gesamten „Lebensweg“eines solchen Produktes von der landwirtschaftlichen Produktion des Biorohstoffs über dessen Verarbeitungs- und Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung, müssen sich nicht zwingend nur Vorteile ergeben. So erfordert seine landwirtschaftliche Produktion Düngemittel, deren Bereitstellung und Verwendung mit Umweltauswirkungen verbunden sein können. Auch die Flächeninanspruchnahme durch die landwirtschaftliche Produktion ist nicht in allen Fällen als ökologisch vorteilhaft einzuordnen. Offensichtlich erfordern somit belastbare Aussagen über ökologische Vor- und Nachteile die Betrachtung komplexer Lebenswege und einer Reihe verschiedener Umweltaspekte. Außerdem erfordern Aussagen über ökologische Vor- und Nachteile einen Vergleichsmaßstab. Es reicht also nicht, ausschließlich die Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen zu betrachten; ebenfalls zu untersuchen sind auch die „konventionellen“Produkte mit vergleichbarem Nutzen — vergleichende Ökobilanzen sind also gefragt.
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Literatur
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© 1998 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Patyk, A., Reinhardt, G. (1998). Ökobilanzen zur stofflichen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen. In: Schmidt, M., Höpfner, U. (eds) 20 Jahre ifeu-Institut. Umweltwissenschaften. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83139-2_30
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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