Zusammenfassung
Einer der Hauptaugenmerke bei der Frage um die Umweltverträglichkeit der Landwirtschaft war in der Vergangenheit der oft schon ideologisch geführte Streit um den ökologischen im Vergleich zum herkömmlichen Landbau bei der Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Seit einigen Jahren kommen nun immer mehr Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen wie Rapsbiodiesel, biokompostierbare Jogurtbecher und Shampooflaschen oder Formteile und Dämmvliese aus Faserpflanzen auf den Markt. Zunächst wird bescheinigt, dass all diese Produkte umweltverträglich sind, denn sie sind ja aus nachwachsenden Rohstoffen. Beim näheren Hinsehen erkennt man jedoch, dass mit solchen Produkten durchaus auch ökologische Nachteile verbunden sein können. Dies können Umweltbelastungen durch die landwirtschaftliche Produktion der Rohstoffe oder auch durch die — zum Teil erheblichen — Aufwendungen bei der Aufbereitung und Weiterverarbeitung sein. Auch die Entsorgung oder das Recycling der Produkte sind nicht zwingend umweltneutral. Zugleich werden durch die Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen herkömmliche Produkte substituiert, d. h., die Umweltverträglichkeit solcher Produkte ist immer im Vergleich zu den substituierten Produkten zu bestimmen — und zwar über die gesamten Lebenswege aller betrachteten Produkte hinweg.
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© 1998 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Reinhardt, G. (1998). Ökobilanzen in der Landwirtschaft: Methodische Besonderheiten. In: Schmidt, M., Höpfner, U. (eds) 20 Jahre ifeu-Institut. Umweltwissenschaften. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83139-2_28
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