Zusammenfassung
Die Universität Halle war Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts eine der kleineren und weniger bedeutenden preußischen Provinzuniversitäten mit einer relativ geringen Studentenzahl. Das Ordinariat der Mathematik bekleidete Eduard Heine, ein origineller und scharfsinniger Denker, der bedeutende Beiträge zur Funktionentheorie geleistet hat und dessen Name im Heine-Borelschen Überdeckungssatz verewigt ist. Es gab noch ein zweites mathematisches Ordinariat, und zwar für angewandte Mathematik (einschließlich Astronomie), welches der greise Otto August Rosenberger innehatte. Schwarz, Cantors Freund aus den Berliner Studientagen, war seit 1867 außerordentlicher Professor in Halle, wurde aber bereits im Frühjahr 1869 zum Ordinarius nach Zürich berufen. Er dürfte es gewesen sein, der die philosophische Fakultät in bezug auf seinen Nachfolger auf den jungen Cantor aufmerksam machte. Heine teilte „dem durch die Herren Prof. Schwarz, Kronecker und Weierstraß sehr gerühmten Dr. Cantor mit, daß hier ein Extraordinariat vakant sei für den Docenten, der Erfolge und Anerkennung finde“. [1, Bd. 10, Bl. 70] Cantor habilitierte sich daraufhin im Frühjahr 1869 in Halle und wurde Privatdozent. Die Habilitationsschrift [20] beschäftigte sich ebenso wie die Doktordissertation mit einem Problem der Zahlentheorie, nämlich mit der Aufgabe, alle Transformationen zu bestimmen, die eine ternäre quadratische Form in sich überführen.
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© 1985 BSB B. G. Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig
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Purkert, W., Ilgauds, H.J. (1985). Die Mengenlehre entsteht. In: Goetz, D., Jahn, I., Wächtler, E., Wußing, H. (eds) Georg Cantor. Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner, vol 79. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82225-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82225-3_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-322-00700-1
Online ISBN: 978-3-322-82225-3
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