Zusammenfassung
Während sich bezüglich des Normierungsprozesses von Konzernrechnungslegungsstandards eine Angleichung zwischen deutschem und amerikanischem Recht feststellen läßt, bestehen gegenwärtig wesentliche Unterschiede hinsichtlich eines Wahlrechts zur Anwendung ausländischer oder internationaler Bilanzierungsvorschriften. Im Gegensatz zu Deutschland sind die USA nicht gewillt, eine Bilanzierung nach anderen als ihren nationalen Rechnungslegungsstandards zu akzeptieren.
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Literatur
Einen überblick über die geschichtliche Entwicklung des Jahresabschlusses geben Schmalenbach (1956), S. 13 ff.; D. Schneider (1993a), Sp. 714; Schün (1997), S. 135.
Vgl. Moxter (1986), S. 7 m.w.N. Zur Entwicklung der Grundsütze ordnungsgemüüer Buchführung vgl. Beisse (1997), S. 388 ff.
Vgl. Leffson (1987). S. 29 ff. Ferner Baetge (1996), S. 67; Beisse (1993), S. 81; Moxter 596 (1966), S. 28 ff; ders. (1980), S. 259; ders. (1993), S. 75; Mellwig (1983), S. 1615 ff. Vgl. BFH v. 31.5.1967 ü 1208/63, BStBI Ill 1967, S. 607; BFH v. 12.5.1966 ü IV 472/60, BStBI III 1966, S. 371.
Vgl. Baetge (1996), S. 65; Moxter (1986), S. 8; Wüstemann (1999); S. 93. Im Gegensatz zu den Grundsützen ordnungsgemüüer Buchführung werden die US-GAAP vielfach nicht als Rechts-, sondern als Fachnormen angesehen. Vgl. Beisse (1993), S. 81; Biener (1996), S. 60 ff.
Zu den Grenzen richterlicher Rechtsfortbildung vgl. Kruse (1970),S. 195; Moxter (1980), S. 260.
Vgl. Art.2 Nr.13 KonTraG. ühnliche überlegungen bestanden schon bei Verabschiedung des Bilanzrichtliniengesetzes, wurden damals jedoch von den Verbünden abgelehnt. Vgl. Langenbucher/Blaum (1995), S. 2325 f.; Zitzelsberger (1998), S. 246 ff. Einen Oberblick über das KonTraG geben Bücking/Orth (1998), S. 351 ff.; dies. (1998a), S. 1241 ff.
Zu einem Vergleich der drei standard setter IASC, FASB und DRSC vgl. Küting/Brakensiek (1999), S. 678.
Auch auf europüischer Ebene gibt es Bestrebungen die Fortentwicklung der Rechnungslegung einer Rechnungslegungskommission zu übertragen. Kritisch hierzu Biener (1996), S. 65 f.; ders. (1997), S. 402 ff. Im Rahmen des Komitologieverfahrens künnte der Kontaktausschuü mit Entscheidungsbefugnissen für eine Weiterentwicklung des europüischen Bilanzrechts ausgestattet werden. Zu entsprechenden Plünen der EG-Kommission vgl. A. Achleitner (1995), S. 181 f.; Huile (1998), S. 151; Probst (1992), S. 436 ff. Zu den sich daraus ergebenden verfassungsrechtlichen Bedenken vgl. Hommelhoff/Schwab (1998), S. 53; HuIle (1998), S. 152. Zu den Folgen für nationale Rechnungslegungsgremien vgl. Pellens/Bonse/Gassen (1998), S. 792.
Die unterschiedlichen Befugnisse reflektieren auch die Differenzen zwischen dem deutschen und dem anglo-amerikanischen Rechtssystem. Vgl. hierzu A. Achleitner (1995), S. 111 ff.; Pellen (1999), S. 25.
Die Begründung für diese Aufgabenstellung hüngt damit zusammen, daü auf dem internationalen Parkett der Bundesjustizminister immer weniger als Reprüsentant des deutschen Bilanzrechts akzeptiert wird. In internationalen Harmonisierungskommissionen wie dem IASC wird heute eine Vertretung durch ein Rechnungslegungsgremium erwartet. Vgl. A. Achleitner (1995), S. 219 ff.; Langenbucher/Blaum (1995), S. 2328. Zu den Anforderungen, die sich hieraus an die Organisation und Arbeitsweise des Rechnungslegungsgremiums ergeben, vgl. Zitzelsberger (1998), S. 256 ff. Zur Arbeitsweise auslündischer Rechnungslegungsgremien vgl. A. Achleitner (1995), S. 64 ff.; Haller/Eierle (1998), S. 733 ff.; Langenbucher/Blaum (1995), S. 2328 ff. Zur müglichen Alternativen einer Organisation des deutschen Rechnungslegungsgremiums vgl. Biener (1996), S. 72 ff.; Langenbucher/Blaum (1995), S. 2333. Allgemein zur Ausgestaltung von Rechnungslegungskommissionen: A. Achleitner (1995), S. 251 ff. Zur Ausgestaltung des Normgebungsverfahrens aus verfassungsrechtlicher Sicht vgl. Hommelhoff/Schwab (1998), S. 47 ff.
Eine kritische Auseinandersetzung mit den Aufgaben des DRSC enthalten Ballwieser (1999), S. 442 ff.; Schildbach (1999), S. 645 ff. Die Produktivitüt des FASB lüüt manche Kritiker einer Rechnungslegungskommission befürchten, daü eine solche Einrichtung mit einer überregulierung des Bilanzrechts verbunden sein künnte. Vgl. Biener (1996), S. 78; Langenbucher/Blaum (1995), S. 2327 m.w.N.; Pellens/Fülbier/Gassen (1998), S. 59. Nach A. Achleitner (1995), S. 115, wurden schon in der Antike Klagen über die Gesetzesflut und die überregulierung geführt. Zur Eindümmung der Regulierungswut schlügt Biener (1996), S. 78, vor die Rechnungslegungskommission ehrenamtlich arbeiten zu lassen.
Vgl. Busse von Co/be (1998), S. 383; Moxter (1998), S. 1426; Schildbach (1999), S. 649.
Zur Diskussion über die Finanzierung dieser Einrichtung vgl. Biener (1996), 74; Langenbucher/Blaum (1995), S. 2330; Pellens/Bonse/Gassen (1998), S. 790.
Die englische Bezeichnung lautet üGerman Accounting Standards Committee (GASC)“. Vgl. Schildbach (1999), S. 645; Seeberg (1998), S. 602. Zur Organisation des DRSC vgl. Sturm (2000), S. 205 ff.
Vgl. Zitze/sberger (1998), S. 249. Zum verfassungsrechtlichen Gebot einer Beteiligung des Staates am Normgebungsverfahren vgl. Homme/hoff/Schwab (1998), S. 51.
Vgl. Busse von Co/be (1998), S. 377 ff.; Schildbach (1995), S. 2644; Wüstemann (1999), S. 102.
Beispiele sind: Bayer, Hoechst, Schering und Heidelberger Zement. Vgl. Baumann (1998), S. 17; Kirsch (1995), S. 1773 ff.; Niehus (1995), S. 937 ff.; ders. (1994), S. 632 ff.; Thiele/Tschesche (1997), S. 2497 ff. Ablehnend zum dualen Abschluü Seeberg (1994), S. 149. Zur Anpassung deutscher Konzernabschlüsse an die IAS vgl. GEFIU Gesellschaft für Finanzwirtschaft in der Untemehmensführung e.V. (1995), S. 1137 ff. und Goebel (1995b), S. 1037 ff.
Eine Darstellung der Bilanzierungswahlrechte nach HGB enthült z.B. Henrichs (1999), S. 35 ff.
Zur Frage der Verfassungsmüüigkeit der Vorschrift vgl. Budde/Steuber (1998), S. 507; dies. (1997a), S. 602 f.; dies. (1997b), S. 31; Lutter (1996), S. 1945 f.; Hommelhoff/Schwab (1998), S. 42. Die vorgetragene Kritik ist wenig überzeugend, da sie übersieht, daü ü 292a HGB nur ein Wahlrecht und kein zwingendes Recht enthült. Somit werden Unternehmen nicht gezwungen nach englischsprachigen Grundsützen zu bilanzieren. Ferner wird die internationale Option des Grundgesetzes (Art. 23 bis 25 GG) nicht beachtet.
Vgl. Art. 1 Nr.4 des KapAEG. Hierzu Buhleier/Helmschrott (1997), S. 777; Wollmert/Oser (2000), S. 729 ff. KOting/Hütten (1999a), S. 12 ff., behandeln das Problem, daü sowohl die US-GAAP als auch die IAS keinen Konzernlagebericht kennen. Insoweit lüuft die Befreiungsvorschrift des ü 292a HGB ins Leere.
Zu den verschiedenen Müglichkeiten einer Verwendung internationaler Rechnungslegungsnormen im Konzernabschluü (paralleler Abschluü, überleitungsrechnung, dualer Abschluü) vgl. Buhleier/Helmschrott (1997), S. 777; Hayn (1997), S. 197 ff.
Vgl. Pellens/Bonse/Gassen (1998), S. 785; WollmertlOser (1997), S. 91.
Vgl. Huile (1998), S. 139. Die EU-Kommission bevorzugt die IAS. Vgl. schon Biener (1997), S. 402.
Vgl. Pellens/Bonse/Gassen (1998), S. 785.
Vgl. Ballwieser (1999), S. 435 f.; Pellens/Bonse/Gassen (1998), S. 785; Gelhausen/Mujkanovic (1997), S. 337; Wollmert/Oser (1997), S. 92. Die Zulassungsvoraussetzungen zum Neuen Markt verlangen eine Rechnungslegung nach IAS, USGAAP oder HGB-Abschlüsse mit einer Oberleitungsrechnung. Vgl. Buhleier/Halmschrott (1997), S. 778. Zu befreienden Konzernabschlüssen von deutschen Tochterunternehmen auslündischer Konzerne vgl. Eisolt (1995), S. 1127 ff.; Oser (1996), S. 34 ff.
Gesetzgebungsverfahren zum KapAEG war erwogen worden, das Handelsrecht lediglich für die IAS zu üffnen, da von deutscher Seite mehr Einfluü auf die Arbeit des IASC ausgeübt werden künnen als auf die Fortentwicklung der US-GAAP. Vgl. Pellens/Bonse/Gassen (1998), S. 786. Auch die EU-Kommission und der franzüsische Gesetzgeber bevorzugen eine ausschlieüliche üffnung des europüischen Bilanzrechts für die IAS. Vgl. HuIle (1998), S. 139. Zur Begründung für die üffnung der Konzernrechnungslegung auch für die US-GAAP vgl. Beschluüempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses, BT-Drucksache 13/9909 vom 12.2.1998, S. 16 f. Zum IAS-Abschluü eines Drittlandsunternehmens als befreiender Konzernabschluü vgl. Wollmert/Oser (1995), S. 53 ff.
Vgl. Vierte Richtlinie des Rates v. 25.7.1978, ABI EG Nr. L 222 v. 14.8.1978, S. 11 (Bilanzrichtlinie); Siebente Richtlinie des Rates v. 13.6.1983, ABI EG Nr.L 193 v. 18.7. 1983, S. 1 (Konzernrichtlinie). Nach der Auffassung des Kontaktausschusses bestehen zwei Konflikte zwischen den Bilanzrichtlinien und den IAS, die jedoch von geringerer Bedeutung sind, vgl. van Huile(1998), S. 140; Huile/van der Tas(1995), S. 937; Strobel (1996), S. 1604 ff. Eine Analyse des IDW sieht demgegenüber eine Reihe weitere Konfliktfelder, vgl. IDW(1998), S. 183 ff. Zur Auffassung des DSR vgl. DRS-1. Kritisch hierzu: Küting/Hütten(1999), S. 52. Zur Vereinbarkeit der US-GAAP mit den EU-Bilanzrichtlinien bzw. dem HGB vgl. Kleber(1994), S. 79 ff.; Pellens/Bonse/Gassen(1998), S. 787). Zum Problem des Einklangs mit dem EG-Recht siehe auch Ballwieser(1999), S. 436 f.; Busse von Colbe(1999), S. 470 f.; Busse von Colbe/Seeberg(1999); Reker/PahULöcke(1998), S. 529 ff.; Mayer-Wegelin(1999), S. 527. Es ist erklärtes Ziel der Kommission, die europäischen Rechnungslegungsrichtlinien an die IAS anzupassen. Zu entsprechenden Richtlinienvorschlägen vgl. Bundesrats-Drucks. 168/00 vom 16.3.2000. Zur Vereinbarkeit des HGB-Bilanzrechts mit den EU-Richtlinien vgl. Altenburger(1997), S. 731.
Der befreiende Konzernabschluü und - lagebericht muü vom Abschluüprüfer geprüft werden (ü 292a Abs. 2 Nr. 5 HGB). Der Abschluüprüfer hat die Einhaltung der international anerkannten Rechnungslegungsgrundsütze, in der Regel also der IAS und USGAAP, zu bestütigen. Vgl. Wollmerf/Oser(1997), S. 95.
Vgl. ü 292a Abs. 3 HGB. Hierzu Pellens/Bonse/Gassen (1998), S. 786.
Aus Sicht des FASB muü die US-Rechnungslegung nur mit Groübritannien, Kanada, Australien und Neuseeland, alles Lünder mit angelsüchsischer Rechtstradition, abgestimmt werden. Vgl. Esser (2000), S. 209.
Vgl. Niehus/Thyll (2000), Rz. 20; Glaum/Mandler(1996), S. 73.
Kritisch zur Vorgehensweise der Daimler Benz AG: Küting (1993), S. 371.
Vgl. PeemülledFinsterer/Neubert (1999), S. 1107; Blanchet/Crooch (1999), S. 9 ff.
Zu dem Konzept vom 16.2.2000 vgl. o.V. (2000a), S. 391. Zudem hat die IOSCO im Mai 2000 eine Empfehlung zugunsten der IAS ausgesprochen, wobei sich die SEC jedoch Ausnahmeregelungen vorbehalten hat. Vgl. Pape/Fey (2000), S. 30.
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Watrin, C. (2001). Regulierungskonzeption in Deutschland und USA. In: Internationale Rechnungslegung und Regulierungstheorie. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 100. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81982-6_9
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