Zusammenfassung
Vernetztheit und hohe Veränderungsgeschwindigkeit respektive Dynamik stellen bekannte Rahmenbedingungen beim Umgang mit komplexen ökonomischen Gegenstandsbereichen dar. In Untersuchungen aus der Problemlöseforschung (vgl. Dörner 1989) sowie auch der Domäne der Betriebswirtschaft (vgl. Sterman 1992) werden jedoch Defizite bezüglich des Lenkungshandelns der Wirtschaftsakteure sichtbar. Zu den Schwierigkeiten zählen insbesondere der Umgang mit Zeitverzögerungen und Rückkopplungsbeziehungen. Mit einem einfach strukturierten Produktion Distributionsspiel legt Sterman (ebenda) diese in beeindruckender Form offen. Bei einer sehr begrenzten Anzahl an Modellvariablen entsteht aus einem stabilen Ausgangszustand ein oszillierendes Systemverhalten. Die Teilnehmer konzentrieren sich nur auf ihre eigene Aktivität und vernachlässigen, dass sie selbst Teil eines Systems sind. Die Auffassung, dass die einzelnen Stufen in der Distributionskette voneinander unabhängig sind, führt dazu, dass vermaschte Strukturen und die Wirkungen ihrer Entscheidungen auf benachbarte Aktivitäten nicht berücksichtigt bzw. unterschätzt werden. Für eine erfolgreiche Lenkung wird deutlich, dass eine isolierte Betrachtung der Systemelemente nicht ausreicht. Vielmehr müssen auch die Beziehungen untereinander einschließlich ihrer zeitlichen Wirkungen berücksichtigt werden.
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Berendes, K. (2003). Umgang mit komplexen ökonomischen Systemen über systemdynamische Mikrowelten. In: Junge, K., Mildenberger, U., Wittmann, J. (eds) Perspektiven und Facetten der Produktionswirtschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81507-1_17
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