Zusammenfassung
Im vorliegenden Kapitel werden die Hypothesen für die angestrebte empirische Untersuchung herausgearbeitet. Dazu sind mehrere Schritte notwendig. Um das Forschungsdefizit erkennen zu können, ist in einem ersten Schritt der Stand der vorhandenen Literatur aufzuarbeiten. Dabei werden die wesentlichen und für die Arbeit zielführenden Veröffentlichungen herangezogen. Anschließend gilt es herauszuarbeiten, ob und inwieweit Wertaspekte im Management überhaupt eine Rolle spielen. Dies ist ein wesentlicher Schritt für die Legitimation des Themas. Im Weiteren wird die theoretische Einbettung der vorliegenden Forschung zu Arbeitseinstellungen vorgenommen. Dabei wird auf die Diskussion um Modernisierung und Postmodernisierung zurückgegriffen. Trotz ihrer vorhande Schwächen ist die Modernisierungstheorie aktuell der einzig verfiigbare Rahmen zur Erklärung von Wertunterschieden und Wertverschiebungen in Gesellschaften. Im nächsten Schritt werden daraus die forschungsleitenden Hypothesen abgeleitet.
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Literatur
Nicht direkt mit aufgenommen sind die Arbeiten von Haller und Heschl. Sie haben den ISSPDatensatz einer ersten ländervergleichenden Analyse unterzogen (vgl. Haller/ Heschl (1993)). Jedoch sind ihre methodischen und inhaltlichen Aspekte bereits in den in der Übersicht ausgewählten Werken enthalten. Bei den empirischen Ergebnissen in Kapitel 3 wird auf sie Bezug genommen.
Zu diesen Ausfiihrungen vgl. Pawlowsky (1986a), S. 22–51; Brief/ Aldag (1994), S. 100–102; Conze (1972), S. 154–215; Brocker (1998); Kirchler (1999) 280–289.
Unbedingt neu war die Schätzung der Pflichterfüllung innerhalb der weltlichen Berufe als des höchs- ten Inhalts, den die sittliche Selbstbestätigung überhaupt annehmen konnte.“ (Weber (1981), S. 67).
Vgl. Weber (1981), S. 129.2 Vgl. Weber (1981), S. 180. a3 Vgl. Brocker (1998), S. 143. i4 38 Vgl. Noelle-Neumann/ Strümpel (1984), S. 278.
Vgl. Wickler et al. (1991) und z.B. Reuband (1985); Pawlowsky/ Strümpel (1985); Reuband (1986).
Vgl. Noelle-Neumann/ Striimpel (1984), S. 7; Strumpet (1986), S. 15. Auch sind die Ausfiihrungen von Pawlowsky sehr aufschlussreich zu diesem Sachverhalt (z.B. Pawlowsky (1986b) S. 172).47 Zu diesem Thema vgl. Mikl-Horke (1997), S. 274–280; Kern/ Schumann (1993).
Dies ist auch an der Herkunft von Veröffentlichungen zu diesem Thema zu sehen. Sie stammen schwerpunktmäßig aus dem deutschsprachigen Raum.
Er ist Schüler von Burghard Strampel und arbeitete zur damaligen Zeit an der Freien Universität Berlin für ihn.
Dieser Aspekt wurde von Dubin m der 50er Jahren in die Diskussion eingebracht. Nach seinen Untersuchungen war in den 50er Jahren bei Arbeitern eine abnehmende Zentralität der Arbeit im Leben festzustellen. Es rückte die Freizeit in den Vordergrund (Dubin (1956)). Zu diesem Aspekt vgl. Kapitel 2.2. 3. 1.
Pawlowsky (1986a), S. 59. Es ist jedoch zu fragen, ob sie überhaupt wissenschaftlich belegbar sind (Heckhausen (1980), S. 107 ).
Vgl. Lawler (1977), S. 34.
Jedoch ist festzustellen, dass bestimmte Teile der (deutschen) Diskussion zum Wertewandel der Arbeit nicht rezipiert wurden.
Von deutscher Seite gehörte dieser Gruppe Professor Bernhard Wilpert von der TU Berlin an.
Vgl. MOW International Research Team (1987), S. 13–16.
Dieses Ziel wurde jedoch nicht in allen Ländern erreicht. Eine genauere Darstellung dieses Sachverhaltes ist jedoch nicht zu fanden (MOW International Research Team (1987), S. 47f.).
Ob dies als Nachfassaktion aufgrund der fehlenden Repräsentativität zu werten ist, ist nicht erkennbar. Kriterium au-die Bestimmung der Beschäftigtengruppen war, dass diese in allen Ländern vorhanden sind und in unterschiedlicher Weise in das Arbeitsleben integriert sind. Die Gruppen wurden als besonders wichtig fir politische Empfehlungen angesehen (MOW International Research Team (1987), S. 45f.).
Vgl. MOW International Research Team (1987), S. 176. Dabei wurde eine Zufallsauswahl von je 14 Personen aus allen Gruppen und Ländern gezogen. Die Angaben dieser Personengruppe wurden einer Clusteranalyse unterzogen. Dieses Vorgehen liegt in der Mitte der 80er Jahre verfügbaren Rechenleistung von Computern begründet.
Vgl. z.B. Marten-Grubinger/ Stengel (1995). 7° Vgl. Inglehart (1971), Inglehart (1977).
Neben diesem Vier-Item-Index wurde auch auf einen um 8 Items erweiterten Index zurückgegriffen. Dieser führte jedoch zu den gleichen Ergebnissen (Kadishi-Fässler (1993), S. 345).
Zu diesen Ausführungen vgl. Inglehart (1998), 5. 10–13.
Nicht enthalten sind die Länder des Nahen und Mittleren Ostens, sowie Indonesien und Indochinas (Inglehart/ Baker (2000), S. 23).B5 Diese Faktoren sind nach Inglehart trennscharf und stehen in enger Verbindung mit weiteren Einstellungen (Inglehart/ Baker (2000), S. 26f.).
Vgl. Böltke/Jagodzinki (1985); Maag (1992); Kadishi-Fässler (1993) S.. 349–351; Bürklin/ Klein/ Ruß (1994); Bürklin/ Klein/ Ruß (1996) und vor allem Klages (1992), S. 15–28.
Dies drückt sich in der angesprochenen Pfadabhängigkeit der Entwicklung aus (vgl. Kapitel 2.1.2.1).
Als Überblick zur Rezension von Hofstede vgl. z.B. Fernandez et al. (1997), S. 44f. oder auch Wiswede (1998), S. 226.
Vgl. Hofstede (1997), S.56. Dies wurde auch in einer neueren Untersuchung bestätigt (Vliert et al. (1999)).116 Vgl. Segal et al. (1990), S. 58. Vgl. hierzu auch die Ausführungen im Kapitel 2. 2. 2.
Der Kulturrelativismus geht zurück auf den französischen Anthropologen Claude-Levi Strauss. Er meint, dass „keine Kultur über irgendein absolutes Kriterium verfügt, das sie ermächtigte, diese Unterscheidung auf die Hervorbringungen einer anderen Kultur anzuwenden“(Levi-Strauss/ Eribon (1989), S. 16).
Zur aktuellen Übersicht vgl. Welge/ Holtbrügge (2001), S. 201f..
Hierauf wird speziell in Kapitel 2.2.3.2 vertieft eingegangen. 24 Vgl. Inglehard Baker (2000).
Inhaltlich knüpft Trompenaars an die „pattern variabels“ des amerikanischen Soziologen Talcot Parsons an (Parsons (1951), S.77).128 Vgl. Hampden-Tumer/ Trompenaars (1993), S. ix; Smith/ Dungan/Trompenaars (1996), S. 236f..
Diese Aspekte haben Auswirkungen auf die zu erfolgende Auswahl der zu untersuchenden Nationen. Da in der vorliegenden Arbeit Kultur nicht in seiner vollständigen Breite, sondern eher in seiner Tiefe bezüglich arbeitsbezogener Einstellungen analysiert wird, werden nur solche Länder ausgewählt, bei denen historisch von einer gewissen Ahnlichkeit ausgegangen werden kann (vgl. Kapitel 3. 1 ).
Im „Social Science Citation Index“ werden sozialwissenschaftliche Werke mit darin vorhandenen Quellen erfasst. Eine Analyse hat ergeben, dass Hofstede in etwa 350 Arbeiten zitiert wurde. Ein fast ebenso hoher Wert ergibt sich fir Inglehart. Für die Meaning of Work Arbeit hingegen fand sich kein Verweis. Diese Ergebnisse können als Indiz für den Umfang der Rezeption gewertet werden.
Anzufiihren ist speziell die neuere Veröffentlichung von Jaufmann und Pfaff. Darin werden Bestandsaufnahmen in verschiedenen Ländern gegeben. Jedoch sind die herangezogenen empirischen Grundlagen sehr selektiv (Jaufmann/ Pfaff (2000).
a powerful force will drive the world toward a converging commonality, and that force is technology“ (Levitt (1983), S. 92).
Zu nennen sind z.B.: Tsurumi (1976); Ouchi (1981); Peters/Waterman (1982).
Mit der Gestaltung der Organisationskulturen glaubte man den Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg gefunden zu haben. Erwachsen ist dies aus der Enttäuschung über kontingenztheoretische Modelle. Das Interesse an der Untemehmenskulturforschung ist inzwischen zurückgegangen. Es zeigt sich, dass starke Untemehmenskulturen sich mittelfristig negativ auf den Erfolg von Unternehmen auswirken (vgl. z.B. Bleicher (1999), S. 226–255 ).
Parallel dazu ist auch in anderen sozialwissenschaftlichen Disziplinen ein „Wiederentdecken“ des Themas Kultur festzustellen. Für die Soziologie ist Tenbruck (1990) und für die Politikwissenschaft Huntington (1996) zu nennen.
Als Wegbereiter in der deutschen Betriebswirtschaftslehre ist Diilfer mit seinen Veröffentlichungen zu nennen (z.B. Dülfer (1996)).
Bei der Betrachtung der sozialwissenschaftlichen Disziplinen ist festzustellen, dass interkulturelle Fragestellungen in der betriebswirtschaftlichen Forschung lange Zeit einen geringen Stellenwert hatten. So ist dagegen in der Soziologie, der Politologie und speziell in der Kulturanthropologie und der Psychologie eine lange Forschungstradition vorhanden (vgl. Holzmüller (1995), S. 49 ).
Vgl. Trommsdorff(1984), S. 82, Holzmüller (1995), S. 55. Die begriffliche Unterscheidung geht zurück auf den Linguisten Pike, der sie zur Beschreibung der Lautstrukturen von Sprachen entwickelte (vgl. Pike (1966)).
Zum Verhältnis beider Richtungen und als Bestandsaufnahme ihrer Integration vgl. Kelle/ Erzberger (1999).
Ein ähnlicher Zusammenhang zwischen der emischen und etischen Forschung wird in der Betriebswirtschaftslehre gesehen (vgl. Holzmüller (1995), S. 56f.).
Das Ziel, Meinungen, Ansichten und Werte der Bevölkerung zu analysieren, lag nach dem Ende des zweiten Weltkriegs auch der forcierten Einführung der Sozialforschung in der damaligen Bundesrepublik zugrunde. Mit ihr wurde ein Instrument institutionalisiert, um zu überprüfen, inwieweit die Deutschen sich von nationalsozialistischen Ideen gelöst hatten (Crespi (1952), Reimann (1989), Merritt (1995)).
Die Durchführung eines Experiments wie in den Naturwissenschaften ist in den Sozialwissenschaften praktisch nicht möglich. Speziell wenn es sich um die Erhebung von zeitlich doch relativ stabilen Werten und Einstellungen handelt (vgl. Gabriel (1998), S. 29f.).
Eine Gesamtschau der dabei auftretenden Fragen ist zu finden bei Holzmüller (1995). Daneben ist zu verweisen auf Alwin et al. (1994), Köcher/ Schild (1998) und Kaase (1999).
Dies entspricht dem aktuellen Stand der vergleichenden empirischen Forschung (vgl. Gabriel (1998), S. 35).
Ein ähnliches Vorgehen wäre bei Ländern wie Belgien anzuraten, in der zwei Volksgruppen mit unterschiedlicher Sprache leben.
Zu diesen Ausführungen vgl. v.a. Papet (1976), Sp. 1310–1324 und Schwemmer (1984), S. 508–511.
Dies gilt speziell auch fir Hofstede (Hofstede (1993), S. 23). 189 Klein (1998), S. 197.
Vgl. hierzu Inglehart (1998), S. 28; Hofstede (1993), S.8 oder auch Wolf (1997), S. 158.
Ein derartiges Vorgehen kann als allgemein anerkannt in der empirischen Sozialforschung angesehen werden (Deth/ Scarbrough (1995), Meulemann (1996), S. 47–55 ).
Der Begriff des „Arbeitswertes“ wird in der empirischen Forschung kaum verwendet. Er wurde frühzeitig von der marxistischen Arbeitswerttheorie fest beansprucht und fasst in diesem Zusammenhang den durch Arbeit erwirtschafteten Wert (Mikl-Horke (1997), S. 42).
So schreibt Berger z.B., dass die Modemisierungstheorie „das einzige fachimmanente Angebot zum Begreifen gesellschaftsweiter Transformationsprozesse ist“ (Berger (1996a), S. 9).
Vgl. Zapf (1997), S. 31. Die industrielle Revolution ist nur zu vergleichen mit der Sesshaftwerdung des Menschen (Freyer (1956); Bendix (1977), S. 361 ).
Auch wird die Frage diskutiert, ob es sich bei diesen Überlegungen überhaupt um eine Theorie handelt. Kennzeichen für eine solche wäre ein Mindestmaß an Konsistenz. Oftmals wird auch der Begriff des Paradigmas angeführt (vgl. Berger (1996a), S. 10; Reese-Schäfer (1999), S. 434 ).
Dies ist bei Parsons in den evolutionären Universalien auf den Begriff gebracht. Diese sind Innovationen, die nicht nur Bedeutung fur die Gesellschaft haben, in denen sie eingeführt wurden. Durch Steigerung der eigenen Anpassungsfähigkeit wird dies auch für andere Gesellschaften interessant und notwendig. Als Universalien nennt Parsons die bürokratische Verwaltung, Märkte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie (Parsons (1951)).
Voraussetzung ist, dass die genannten Universalien wirklich auch fest in den jeweiligen Staaten verankert sind.
Nach der alternativen Dependenztheorie entsteht mit der Modernisierung jedoch nur eine Abhängigkeit der Peripherien der Entwicklungsländer von den entwickelten Zentren. Es wird eine Durchbrechung dieser Dependenz gefordert (Hadeler/ Winter/ Arentzen (2000), S. 700f.).
Vgl. Schulz/Liihr (1997), S. 9. Zwischenzeitlich wurde sie sogar für tot erklärt (Wallerstein (1976)).
Er greift dabei auf die Aussagen bekannter Theoretiker der Modernisierungstheorie zurück: Lerner (1968); Parsons (1951); Zapf(1975).
Dieser Gedanke ist bereits bei Weber wiederzufinden. Für ihn stellte sich die Frage, warum es nur im Westen eine kapitalistische Entwicklung und Rationalisierung in allen Bereichen von Staat, Gesellschaft und Kultur gegeben hat. Seine Antwort war im Wesentlichen eine kulturalistische Theorie, wonach der “Geist des Kapitalismus” mit dem einmaligen Auftreten der protestantischen Ethik in Verbindung gebracht werden muss. Diese Bedeutung der Kultur wird inzwischen unter dem Begriff der „grundlegenden kulturellen Verfasstheit des Sozialen“ gefasst (vgl. Lipp (1989), S. 373 ).
Zum Stand der Werteforschung bezüglich Japan vgl. Trommsdorf/ Komradt (1996).
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Kern, M. (2004). Entwickeln der forschungsleitenden Fragestellungen. In: Arbeitseinstellungen im interkulturellen Vergleich. Unternehmerisches Personalmanagement. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81503-3_2
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