Zusammenfassung
Jahr für Jahr geraten schätzungsweise knapp 100.000 Einzelunternehmen, dies entspricht rd. 5% des Unternehmensbestands, auf Grund wirtschaftlicher Schwierigkeiten in eine existenzbedrohende Unternehmenskrise. Ihnen bleibt in dieser Situation überwiegend nur die Unternehmensliquidation. So werden rd. 90.000 Einzelunternehmen pro Jahr auf Grund wirtschaftlicher Schwierigkeiten stillgelegt. Mit der Abwicklung des Unternehmens werden aber die wirtschaftlichen Probleme des Unternehmers nicht automatisch beendet. Anders als bei Rechtsformen mit Haftungsbeschränkung erlöschen die Verbindlichkeiten des Unternehmers aus der Unternehmenssphäre nicht mit der Liquidation. Der vermögenslose, persönlich haftende Einzelunternehmer kann sich i.d.R. über einen Zeitraum von 30 Jahren nicht von seinen Verbindlichkeiten befreien. Wie hoch die Zahl der ehemaligen Unternehmer ist, die für Verbindlichkeiten aus früherer Unternehmertätigkeit einzustehen haben, kann nicht abgeschätzt werden. Sie wird jedoch, da von Jahr zu Jahr neue Unternehmensaufgaben mit ungelösten Schuldverhältnissen hinzukommen, eher hoch anzusetzen sein. Für die betroffenen Personen bedeutet diese Situation häufig ein Leben am Rande des Existenzminimums. Die Aussichten für das weitere Erwerbsleben sind ungünstig, da eine selbständige Erwerbstätigkeit aufgrund fehlender Bonität kaum möglich ist; der Antrieb, eine abhängige Tätigkeit aufzunehmen, ist durch drohende Pfändungen der Einkommen vermindert. Die Gefahr, dass in dieser Situation eine Tätigkeit in der Schattenwirtschaft aufgenommen wird, ist groß.
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Kranzusch, P., May-Strobl, E. (2002). Zusammenfassung und Würdigung. In: Einzelunternehmen in der Krise. Schriften zur Mittelstandsforschung, vol 98. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81458-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81458-6_5
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-7761-6
Online ISBN: 978-3-322-81458-6
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