Panoramen: Einzelne Aspekte des Werks

Zusammenfassung

Zu Beginn einer Überschau von nicht ganz voneinander abzugrenzenden Werkgruppen sollen die formal wie inhaltlich auffälligen Außenseiterwerke Bechsteins zur Sprache kommen. Die Arabesken (1832) stellen, und darauf weist der Buchtitel hin, nichts Anderes dar als eine „vielfach verschlungene“ unsortierte Zusammenstellung von losen Zeitungs- oder Zeitschriftenbeiträgen in gebundener Rede und Prosa. Der Gattungsterminus bezieht sich bereits auf das durch Friedrich Schlegel geprägte Verständnis der Arabeske als idealer romantischer Ausdrucksform²¹⁶. Fast in die genrebildhafte Ikonopoesie des Biedermeier übergehend sind dagegen einige Miniaturen offensichtlich nicht in der Dichterwerkstatt entstanden, sondern verschriftlichter Ausdruck von Stimmungen, die in naturpoetischen Bildern und Szenerien geronnen sind. Sah Heine als Zeitgenosse in der Naturpoesie den Ausdruck eines idyllischen Weltbilds, das er als mythisch kennzeichnete²¹⁷, so gelangt Bech-stein bei der Beobachtung der Natur zur Figurenwelt des Mythos. Dabei steht das Erleben durch das erzählende Ich vorläufig im Zentrum. Die realen Hintergründe der Naturschwärmerei sind einfach bis hin zum Banalen: Ein Spaziergang oder ein Ruhelager auf dem Gras bilden den Rahmen für verträumte Gedankenspiele. Die Beiträge sind in einem hymnisch-emphatischen Ton gehalten und von plakativer Wortwahl und Wortfügung geprägt. Jede konkrete Naturbeobachtung bleibt ausgeschlossen, die Aussage bleibt überall schwärmerisch und subjektiv.