Zusammenfassung
Die japanischen keiretsu gaben Anlass zu den verschiedensten Debatten, zu Bewunderung und Neid. Insbesondere in den Zeiten der größten japanischen Exporterfolge haben sie vor allem von amerikanischen Autoren eine starke Mystifizierung erfahren. Diese beschrieben die keiretsu als ein obskures Mittel Japans zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen bei gleichzeitiger Errichtung von Markteintrittsbarrieren in den japanischen Markt. Gerade von daher sind die vertikalen Strukturen der keiretsu mit ihren nachfolgenden Untervertragsarrangements von zahlreichen Autoren in Bezug auf Wettbewerbsvorteile analysiert worden, voran der Bereich der Automobilindustrie1. Wegen dieser insbesondere durch die keiretsu zu begründenden herausragenden Wettbewerbsfähigkeit rückten sie in das Zentrum der Betrachtung zahlreicher Forscher, die das Phänomen im Kontext der Management-Forschung zu erklären versuchten. So wurden sie als Allianzen, manchmal auch in einem soziokulturellen Rahmen beschrieben2. Andere Ansätze definierten sie als Kooperationen3, als Clans4, als Netzwerke5, als Formen der Interpenetration auf einem Markt-Hierarchiekontinuum6 und schließlich als Form der Quasi-Integration7. All diese Erklärungsversuche kennzeichnet eine Gemeinsamkeit, nämlich die Substantiierung, warum und wie die japanischen keiretsu die Vorteile erreichen können, die mit dem Agieren als eine EINHEIT verknüpft sind, ohne tatsächlich eine solche zu sein, und auf diese Weise die Nachteile einer echten UNTERNEHMUNG zu vermeiden.
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© 2003 Deutscher Universitäts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Roßmann, U. (2003). Einführende Bemerkungen. In: Veränderungen in den japanischen Wertschöpfungsstrukturen. Wirtschaftswissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81105-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81105-9_1
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-0712-5
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