Neue Kooperationsbeziehungen zwischen dem Dritten und dem Ersten Sektor — Wege zu nachhaltigen zivilgesellschaftlichen Partnerschaften?

Zusammenfassung

In den öffentlichen und wissenschaftlichen Debatten um die Zukunft der Arbeit und des Wohlfahrtsstaates werden immer häufiger Bereiche diskutiert, die mit den Begriffen Dritter Sektor bzw. Drittes System, Non-Profit- oder Not-for-Profit-Unternehmen und Sozialwirtschaft respektive soziale Ökonomie umschrieben werden. Diese Diskussionen haben in der Bundesrepublik Deutschland erst vor wenigen Jahren eingesetzt, während auf europäischer Ebene und in den USA bereits seit den frühen 1990er Jahren über die Bedeutung dieser Bereiche intensiver diskutiert wird. Wissenschaftler und Praktiker vermuten einerseits, dass in diesen Bereichen bestimmte soziale und/oder gemeinwesenorientierte Leistungen (Güter wie Dienstleistungen) entweder unbürokratischer, kundengerechter oder kostengünstiger erstellt werden oder gar anderweitig überhaupt nicht erbracht werden könnten, womit bislang kaum beachtete volkswirtschaftliche Effekte und darüber hinaus Beschäftigungspotenziale verbunden seien. Andererseits wird vielfach betont, dass in diesen Feldern neue Muster der sozialen Integration ebenso wie neue Formen der Erwerbsarbeit entstehen können, welche insbesondere zu der Entwicklung und Mobilisierung sozialen Kapitals beitragen. Auch an den Schnittstellen zwischen Erstem und Drittem Sektor scheinen ungenutzte Potenziale im Bereich von sozialer Integration und gesellschaftlicher Partizipation sowie Qualifikationsentwicklung und Wissenstransfer zu liegen, die durch intersektorale Kooperationsbeziehungen zwischen Wirtschaftsunternehmen und sozialen Einrichtungen erschlossen werden können.

Dieser Beitrag basiert auf dem Ergebnisbericht des vom BMBF geförderten Projekts „Wirtschaftliche, organisatorische und soziale Aspekte des Dritten Sektors. Bestandsaufnahme, Zustandsbeschreibung und Empfehlung relevanter Handlungs- und Forschungsfelder“, Förderkennzeichen: 01HL0027, Laufzeit: 01.11.2000 bis 30.06.2002. Projektleitung: Gerd Mutz, MISS — Münchner Institut für Sozialforschung, München. Vergabe von Unteraufträgen an INIFES, Stadtbergen und TechNet, Berlin. Siehe hierzu die gesonderten Beiträge von Dietmar Dathe/Ernst Kistler (INIFES) und Karl Birkhölzer/Ludwig Kramer (TechNet) in diesem Band.