Zusammenfassung
Wenn ein neues Verfahren in die politische Praxis eingeführt werden soll, braucht man in der Regel legitimierende Gründe. Diejenigen, die ein solches Verfahren befürworten, müssen Skeptiker davon zu überzeugen versuchen, warum man hier nicht den konventionellen Verfahrensweg einschlägt, sondern Alternativen beschreitet. Im Falle der Frankfurter Mediation war dies insofern leicht, als die einfache Grundidee von Mediation — Konfliktparteien werden zusammen mit einem Vermittler an einen Tisch geholt, um selbstbestimmt und einvernehmlich eine Lösung ihres Problems zu finden — in einem Konflikt, der bei seinem letzten Aufbrechen mit Gewalt und Toten verbunden war, auf den ersten Blick fast schon alternativlos attraktiv erscheinen musste. Kein Akteur konnte sich nach den Ereignissen um die Startbahn West vorstellen, die Frage nach der weiteren Entwicklung des Flughafens lediglich auf dem verwaltungsrechtlich korrekten Weg des Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahrens zu beantworten. Seit den dramatischen Auseinandersetzungen Anfang der achtziger Jahre geht es hier nicht mehr allein um eine unternehmerische Entscheidung eines Flughafenbetreibers, sondern in stärkerem Maße um eine politische Entscheidung.
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Geis, A. (2005). Legitimationsfigur Startbahn 18 West: Erinnerungen an die Gewalt. In: Regieren mit Mediation. Studien zur politischen Gesellschaft, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80961-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80961-2_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3988-0
Online ISBN: 978-3-322-80961-2
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