Zusammenfassung
Die Geschichte der psychologischen Erforschung des Kinderhumors ist kaum ein halbes Jahrhundert alt. Mit Kinderhumor befasste sich zuerst umfassend im Schulkindalter die Kindertherapeutin Martha Wolfenstein (1954). Grundlagenarbeiten stammen von René Spitz (1946) zur lächelnden Reaktion sozial geborgener kontrastierend zu verwahrlosten Kleinstkindern oder von Anna Freud (1991) zur Kinderanalyse. Anna Freud beobachtete Kinder direkt im Kindergarten und konnte dadurch die klassische Psychoanalyse, die nur von der Erwachsenenanalyse auf Kindererlebnisse rückschloss, aber keineswegs das Entwicklungsgeschehen unmittelbar erfasste, ergänzen um Einsichten in individuelle Normal- und Fehlentwicklungen. Psychoanalytisch und pädagogisch wird am Kriterium der Entwicklungsfähigkeit die Schwere der kindlichen Neurosen gemessen; die Methode der Kinderanalyse wird nicht nur therapeutisch genutzt, sondern auch als Instrument der Forschung, mit dessen Hilfe die Ursprünge psychischer Störungen im Erwachsenenalter eine genauere und differenziertere Klärung finden können (nach Mitscherlich-Nielsen, Anna Freuds Buch „Wege und Irrwege in der Kinderentwicklung“ auf dem Umschlag würdigend).
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Bönsch-Kauke, M. (2003). Zur Erforschung des Kinderhumors. In: Psychologie des Kinderhumors. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80898-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80898-1_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3702-2
Online ISBN: 978-3-322-80898-1
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