Zusammenfassung
Der folgende Beitrag fragt nach der Gültigkeit so genannter neuer Lernkulturen im Hinblick auf ihr soziales Integrationspotential: sind sie in der Lage schlechte Startbedingungen auf dem Weg ins Arbeitsleben aufzufangen? Wie werden neu geschriebene Lernkonzepte für diejenigen Zielgruppen wirksam, die in etablierten Bildungsinstitutionen keinen Erfolg haben: Jugendliche mit Schulproblemen; Jugendliche, die nicht Deutsch als Muttersprache haben; Jugendliche, deren kulturelle oder soziale Herkunft einen nahtlosen Übergang in Ausbildung und Arbeit nicht unterstützt? Welche Wirkung entfalten sie für diejenigen, die aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Vorbildung oder anderer sozialer Begleitumstände nicht dem Berufsbildungsidealbild des männlichen Facharbeiters entsprechen (können)? Diese Zielgruppen, die in Deutschland bislang in einem differenzierten Maßnahmesystem der Benachteiligtenförderung aufgefangen werden, bilden eine Herausforderung für traditionelle ebenso wie für neue Lernkulturen. Werden hier Sonderwege etabliert, weil die allgemeine Reformwelle diese Zielgruppe nicht länger mit tragen kann oder eignen sich die „neuen“ Lernkulturen besonders gut, um dieser Zielgruppe Lern- und Partizipationschancen zu eröffnen?
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Niemeyer, B. (2005). „Neue Lernkulturen“ in der Benachteiligtenförderung. In: Niemeyer, B. (eds) Neue Lernkulturen in Europa?. Schriftenreihe der DGfE. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80880-6_5
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