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Globalisierte Konflikte

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Book cover Weltordnungspolitik
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Zusammenfassung

Die Ereignisse in Afghanistan, im Irak, in Palästina, in Kaschmir und in Teilen Afrikas lassen nur eine Erkenntnis zu: Nach Jahren des scheinbaren Friedens ist der Krieg in unseren Alltag zurückgekehrt. Allerdings handelt es sich um einen Krieg, der in vielerlei Hinsicht asymmetrisch ist. Zum einen werden Kriege heute oft unter dem Gesichtspunkt der Bestrafung eines Regimes für seine verbrecherischen Machenschaften gefuhrt, vor allem wenn die Menschenrechte der eigenen Bevölkerung verletzt werden („humanitäre Kriege“). In diesem Fall greift zumeist eine militärische Koalition unter Führung der USA — mit oder ohne Mandat der UNO — einen kleineren Staat an, dessen Armee den Koalitionsstreitkräften auf keinen Fall gewachsen ist. Der Zweite Golfkrieg (1990–91), der Kosovokrieg (1999) und der Afghanistankrieg (2002) sind hierfür anschauliche Beispiele. Dabei bedeutet freilich der militärische Sieg in diesem asymmetrischen Krieg nicht das Ende des Konflikts. Vielmehr geht der militärisch geschlagene Gegner dann häufig zum Guerillakampf oder sogar zu Terroraktionen über, wie sich nach dem Irakkrieg (2003) gezeigt hat. Zum anderen sind die Kriegsgegner oftmals mehr oder weniger korrupte Regime, die von Rebellengruppen bekämpft werden bzw. militärisch gegen diese vorgehen („Bürgerkriege“). Hierfür gibt es zahlreiche Beispiele in Afrika, die dies — wie etwa die jüngsten Ausschreitungen an der Elfenbeinküste oder die ständigen Kämpfe im Kongo — drastisch vor Augen führen. Und schließlich geht es um Kriege, in deren Verlauf andersartige Bevölkerungsgruppen aus einem bestimmten Gebiet vertrieben werden sollen („ethnische Kriege“), z.B. weil sie als Sündenbock für die verfehlte Politik des Regimes dienen oder weil sie den Abbau von Bodenschätzen stören oder Ansprüche auf Beteiligung an den Einnahmen stellen könnten.

„Die Aushöhlung der Autonomie des Staates, in Extremfällen seine völlige Auflösung, bildet den Kontext, aus dem die neuen Kriege erwachsen. Insbesondere entstehen sie vor dem Hintergrund des zunehmend untergrabenen staatlichen Gewaltmonopols“1. „Im Hinblick auf die Souveränität ist dabei am wichtigsten, dass es heute keine gesicherten Möglichkeiten mehr gibt, die Anwendung von Gewalt zu legitimieren, und dass man diese Gewalt nicht mehr in stabile Freund-Feind-Gruppierungen einteilen kann “2.

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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Voigt, R. (2005). Globalisierte Konflikte. In: Weltordnungspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80817-2_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80817-2_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14859-5

  • Online ISBN: 978-3-322-80817-2

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