Zusammenfassung
Die Idee für ein Fernsehen in privatrechtlicher Trägerschaft in Deutschland entstand schon in den 50er Jahren. Ihre Verwirklichung verhinderten seinerzeit die hohen Investitionen und der fehlende politische Konsens. Vor allem die Zeitungsverleger brachten das Thema Privatfernsehen, etwa durch das Projekt „Freies Fernsehen GmbH“, immer wieder auf die medienpolitische Agenda (Schulze 1994). Diese Interessenlage kam den Plänen Adenauers für ein zweites deutsches Fernsehen gelegen, zumal er seit den Bundestagswahlen 1957 mit absoluter Mehrheit regierte. 1960 konkretisierten sich seine Pläne in der Gründung der „Deutschland-Fernsehen GmbH“ (Krüger 1997: 32 f). Er dachte nach dem damaligen Streit mit den Ländern um die Einführung eines zweiten deutschen Fernsehens dabei weniger an ein privat-kommerzielles Fernsehen, sondern an ein werbefinanziertes Programm unter öffentlicher Kontrolle wie das von BBC und ITV in Großbritannien (Bundeszentrale für politische Bildung 1992: 32).
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Literatur
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Mai, M. (2005). Das duale Rundfunksystem in Deutschland — Erwartungen und Enttäuschungen der Medienpolitik. In: Medienpolitik in der Informationsgesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80816-5_4
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