Zusammenfassung
Die Krise, die die Europäische Union nach dem doppelten Nein der Franzosen und der Niederländer zu dem Vertrag über eine Verfassung für Europa durchlebt, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die nationalstaatlich verfassten Gesellschaften in Europa gegenwärtig in einem Prozess beschleunigter Transformation unter den Auspizien der europäischen Einigung befinden. Binnenmarkt und Währungsunion bestimmen das Wirtschaftsleben, die europäische Ebene gewinnt im politischen Bereich ebenso an Gewicht wie bei der Ausprägung von Identitäten, in den Gesellschaften finden Angleichungs- und Vernetzungsprozesse statt, gleichzeitig gewinnen Nation und Region in Reaktion auf die Vereinheitlichungsprozesse neue Bedeutung. Die Krise ist Teil dieses Prozesses. Sie leitet nicht die Rückkehr zu früheren nationalstaatlichen Zuständen ein. Vielmehr ist sie Ausdruck mangelnder Anpassungsfähigkeit der politischen Strukturen an den bereits eingetretenen gesellschaftlichen Wandel.
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Loth, W. (2005). Einleitung. In: Loth, W. (eds) Europäische Gesellschaft. Forschung Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80788-5_1
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