Problem- und Fragestellungen

Zusammenfassung

Das Konsumverhalten von Jugendlichen scheint zu allen Zeiten und in fast allen Ländern ein Problem fiir deren Eltern und Lehrer, aber auch für die lokale Gemeinschaft und die Öffentlichkeit im weitesten Sinne zu sein. Besonders aber in den kapitalistischen Ländern der Gegenwart mit ihren (relativ) hohen privaten Einkommen und Vermögen, das sich auch in den Einkünften der Jugendlichen widerspiegelt, finden wir in den öffentlichen Medien immer wieder Berichte über jugendlichen Kauf- und Konsumrausch, über Kaufen und Konsumieren als Erlebnis und Abenteuer, als Kaufen zwischen Lust und Frust. Nimmt man diese Berichte ernst, dann haben sich die Jugendlichen offensichtlich von jeder Form marktwirtschaftlich rationalen Kaufens und Konsumierens verabschiedet. Sie geben Geld aus, das sie nicht haben, für Dinge, die sie nicht brauchen, um denjenigen zu imponieren, die sie nicht mögen, und alles frei nach dem Motto: „Hast du was, bist Du was“. Das Muster des demonstrativen Konsums lässt grüßen. Aber auch dann, wenn sie Frustrationen in der Schule, im Betrieb, in der Partnerschaft oder im Verhältnis zu ihren Eltern erleben, gehen sie ins nächste Kaufhaus, kaufen irgend etwas nach dem Motto: „Man muss sich ja etwas Gutes tun, um die erfahrenen Frustrationen zu überwinden“. Hier zeigt sich das Muster des kompensatorischen Konsums.