No Sweatshops! No Logos! Die globale Zivilgesellschaft im Kampf gegen die ökonomische Globalisierung

Zusammenfassung

„Ein Gespenst geht um in Europa — das Gespenst des Kommunismus.“ Über 150 Jahre ist es her, dass Karl Marx und Friedrich Engels das Kommunistische Manifest auf diese Weise eingeleitet haben. Und inzwischen trifft es wohl zu, dass der Kommunismus tatsächlich nur noch als Gespenst in Erscheinung tritt — nämlich als gescheitertes Projekt, als tote Idee, die kaum mehr jemanden erschreckt und schon gar nicht eine heilige Hetzjagd all der Mächte auslöst, die das alte Europa ausgemacht haben. Was wir heutzutage an Stelle dessen vorfinden, ist dafür jedoch ein funktional äquivalentes Phänomen, das noch vergleichsweise jung ist: die Entstehung einer globalen Zivilgesellschaft im Kampf gegen bestimmte Auswüchse der ökonomischen Globalisierung. Spätestens seit der Konferenz der Welthandelsorganisation WTO in Seattle 1999 — also fast genau 150 Jahre nach der Veröffentlichung des Kommunistischen Manifestes — hat sich ein weltweiter Verbund von Gruppen, Initiativen und Organisationen unterschiedlichster Provenienz zusammengefunden, der nicht nur in Europa, sondern mit globaler Ausdehnung auf Missstände aufmerksam macht, die in erster Linie den Machenschaften multinationaler Konzerne zugerechnet werden. Was steckt hinter diesem Phänomen, welche Forderungen werden vorgebracht, und warum handelt es sich fast schon um eine heilige Hetzjagd auf die Multis dieser Welt, schaut man sich die Rhetorik der Aktivisten an, nur mit umgekehrtem Vorzeichen?