Zusammenfassung
Die Analyse der Konflikte im kanadischen Bundesstaat zeigt, dass auch in einem seit über hundert Jahren bestehenden Verbundsystem unterschiedliche Interpretationen des Charakters des Systems fortbestehen und sich sogar noch verstärken können. Für die Analyse des europäischen Integrationsprozesses ist das Vorhandensein unterschiedlicher Leitbilder nichts Neues. Man muss jedoch gar nicht bei solch abstrakten Konzepten ansetzen, um festzustellen, dass dieser Prozess seit jeher von den teilnehmenden Akteuren aus sehr unterschiedlichen Motivlagen heraus vorangetrieben — oder auch gebremst — wurde. Dabei sind es immer wieder auch einzelne Mitgliedstaaten gewesen, deren isolierte Positionen aufgrund von Sonderinteressen oder spezifische Vorstellungen vom Sinn und Zweck der Integration für Konflikte sorgten. Mit der Erweiterung und Vertiefung der Integration wurde es mehr und mehr zum Alltagsgeschäft der EG/EU, mit abweichenden Positionen einzelner Partner umgehen zu müssen. In den meisten Fällen münden Positionsdifferenzen gar nicht in sichtbare Konflikte, weil sie bereits bei der Politikformulierung berücksichtigt werden. Kommt es doch zum offenen Konflikt und der Partner wird isoliert, steht mittlerweile ein differenziertes Arsenal an Konfliktlösungsstrategien und -mechanismen zur Verfügung, welches in den meisten Fällen zur Beilegung des Konflikts erfolgreich eingesetzt wird.
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Lange, N., Hüglin, T.O., Jäger, T. (2005). Isolierte Partner in der Europäischen Union. In: Lange, N., Hüglin, T.O., Jäger, T. (eds) Isolierte Partner. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80701-4_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14527-3
Online ISBN: 978-3-322-80701-4
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