Zusammenfassung
Als Karl Polanyi in den frühen vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts während eines Aufenthaltes als Gastprofessor am Bennington College im US-Bundesstaat Vermont sein Werk The Great Transformation verfasste, war seine Erfahrungswelt geprägt vom Ende der liberalen Welthandelsordnung in der Folge des Ersten Weltkriegs, der Depression der Zwischenkriegszeit und vom Aufstieg der deutschen Nationalsozialisten, die Europa und die Welt schließlich in einen zweiten, noch schrecklicheren Krieg gestürzt hatten. Vor diesem Hintergrund formulierte Polanyi seine zentrale These, wonach der Versuch, die Kräfte des Marktes ihrem freien Spiel zu überlassen, notwendig in einer sozialen Gegenbewegung münden müsse. Nachdem der klassische Liberalismus und seine Annahme von den Individuen als atomistische Akteure den Markt als System jenseits von Staat und Gesellschaft etabliert hätten, sei es das Bestreben jener Reaktion, eine erneute,Einbettung’ des Marktes in die Gesellschaft herbeizuführen. Ein,freier Markt’, unabhängig von den sozialen Umständen, die den Austausch zwischen den Wirtschaftssubjekten bedingten, sei eine unhaltbare Fiktion.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Martin, C.W. (2005). Die beiden Seiten der doppelten Transformation. In: Die doppelte Transformation. Studien zur Neuen Politischen Ökonomie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80652-9_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80652-9_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14436-8
Online ISBN: 978-3-322-80652-9
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)