Zusammenfassung
Eines der Hauptthemen der deutschen Familiensoziologie in den letzten Jahren ist die Veränderung der Familienbildungsprozesse. Aber nicht nur die Strukturen in Deutschland verändern sich - kein europäisches Land ist hiervon ausgenommen. Die Globalisierung von Wirtschaftsbeziehungen, der damit einhergehende Wandel der Arbeitsmarktstrukturen und steigende Mobilität erfordern stärkere individuelle Anpassungsleistungen als bisher. Ein statistisch sichtbarer Beweis für diesen Wandel ist die Fertilitätsentwicklung, die mit wenigen Ausnahmen in allen europäischen Staaten rückläufig ist. Jedoch verläuft die Entwicklung nicht überall gleich und die einzelnen Gesellschaften reagieren mit verschiedenen Mechanismen darauf. In diesem Beitrag wird den Fragen nachgegangen, welche theoretischen Erklärungsansätze empirisch evident sind, welche Auswirkungen die gesellschaftlichen Regelungsmechanismen auf das politische Handeln haben und wie sich die Familienbildungsprozesse in Europa weiter verändern werden.
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Onnen-Isemann, C. (2005). Kinderlosigkeit als europäische Perspektive?. In: Steinbach, A. (eds) Generatives Verhalten und Generationenbeziehungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80641-3_8
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