Zusammenfassung
Während der „neue Mann“in regelmäßigen Abständen von den Medien entdeckt wird, hat die kritische Auseinandersetzung von Männern mit ihren Selbstbildern, mit patriarchaler Macht und alltäglichen Dominanzverhältnissen, aber auch mit ihren Ängsten und Sehnsüchten eine dreißigjährige Geschichte hinter sich. Im Kielwasser feministischer Bewegungen haben sich Männerbewegungen formiert, Jungen- und Männerarbeit sind zu einer festen Größe in der Bildungslandschaft geworden und international hat sich eine beachtliche Männerforschung mit eigenen Forschungsgesellschaften und Zeitschriften herausgebildet. Aber Männerarbeit und Männerforschung sind keineswegs homogen. Profeministischen Männern, die sich mit den Zielen feministischer Bewegungen identifizieren, treten andere Männergruppen gegenüber, die offen oder verdeckt in Konkurrenz zum Feminismus treten oder ihn aktiv bekämpfen.
Dieser Text basiert auf dem Beitrag Jungen- und Männerarbeit sowie auf dem gemeinsam mit Markus Rieger-Ladich publizierten Beitrag Männerforschung und Erziehungswissenschaft. Beide sind erschienen in: Glaser, Edith/Klika, Dorle/Prengel, Annedore (Hrsg.): Handbuch Gender und Erziehungswissenschaft. Bad Heilbronn: Klinkhardt 2004.
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Forster, E. (2005). Jungen- und Männerarbeit — ein Überblick über den Stand der Debatte. In: Krall, H. (eds) Jungen- und Männerarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80605-5_18
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