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Die Grenzen von Reflexion und Bewusstsein

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Zusammenfassung

Das neuzeitliche Denken hat eine seiner Herkünfte in der Verunsicherung hinsichtlich der Möglichkeit einer zweifelsfreien Welterkenntnis. Wenn nicht mehr einfach ein göttlich geordneter und sich offenbarender Kosmos angenommen werden kann, wenn also der Erkenntnisgegenstand seine Dignität nicht mehr als ,transzendentales Signifikat‘, als Bedingung der Möglichkeit gültiger Erkenntnis innehat, dann bedeutet das die Frage danach, worin denn nun menschliches Denken die Gewissheit gründen kann, den Gegenstand erkannt zu haben. Diese Gewissheit, dass Denken und Sein eine Einheit bilden können, dass eine zweifelsfreie Repräsentanz des Seins im Denken möglich ist, kann nun nur noch auf der Seite des erkennenden Subjekts gesucht werden. Wenn die Dinge nicht mehr ihr Wesen offenbaren, kann man demnach nur darauf hoffen, in der eigenen Selbstgewissheit den Garanten für die Erkennbarkeit eines unabhängig vom Menschen gegebenen Seins zu gewinnen. Descartes war derjenige, der die Frage nach der Begründbarkeit unserer Erkenntnisse systematisch zuspitzte und gerade aus dieser Zuspitzung eine Antwort gewann. Das Sein, selbst das eigene Sein kann für ihn bezweifelt werden: Wenn das Sein sich uns nicht mehr offenbart, woher wollen wir dann wissen, dass unserem Denken etwas entspricht? Descartes’ Antwort lautet: Wenn auch alles bezweifelt werden kann, so doch nicht die reflexive Figur des Zweifelns selbst.

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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Schäfer, A. (2004). Die Grenzen von Reflexion und Bewusstsein. In: Kierkegaard. Schriftenreihe der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie der DGfE. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80599-7_3

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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