Zusammenfassung
Bereits 2001 wiesen Maschewsky-Sehneider und Fuchs darauf hin, dass im deutschsprachigen Raum — anders als in den USA und Kanada — keine Richtlinien zur Verfügung stehen, die in den Gesundheitswissenschaften eine angemessene Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Belange definieren (vgl. Maschewsky-Schneider/Fuchs 2001: 235). Als allgemein gesichert gilt, dass die Kategorie Gender bislang nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt ist, dies „wurde in allen Bereichen der Forschung, Literatur und Ausbildung identifiziert und belegt“(Kolip 2002: 145). Auch wenn bisher keine solchen Richtlinien existieren, so sind bereits Fragestellungen formuliert worden, die als Orientierung dienen können. Einige davon sind:
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• Werden Frauen und Männer in der Forschung angemessen berücksichtigt?
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• Ist die Fragestellung so formuliert (und operationalisiert), dass mögliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern berücksichtigt bzw. entdeckt werden können?
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• Sind die verwendeten Instrumente für beide Geschlechter geeignet?
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• Wird die Analyse für Frauen und Männer getrennt durchgeführt?
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• Wie werden Ergebnisse interpretiert? (Kolip 2002: 145)
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