Zusammenfassung
Seit einigen Jahren wird der Begriff „Gender Mainstreaming“ immer bekannter. Anders als im Musikbereich meint „Mainstream“ hier nicht den genormten Geschmack, sondern im Gegenteil eine differenzierte Herangehensweise zur Durchsetzung der Gleichstellung der Geschlechter. Dieser englische Begriff wurde von der vierten Weltfrauenkonferenz 1995 in Beijing/Peking in die politische Strategie aufgenommen und sollte weltweit genutzt werden. Die Europäische Union hat dieses Konzept übernommen und ich greife zurück auf eine Definition des im Europarats aus dem Jahr 1998:
„Gender Mainstreaming bedeutet (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluation von Politikprozessen in der Weise, dass die Gleichbehandlung von Männern und Frauen als Perspektive in alle Politiken, auf allen Ebenen, in allen Stadien von und fur alle Beteiligten aufgenommen wird“ (Europarat 1998a: 15). Das heißt also, dass alle Entscheidungsprozesse aus der Position von Geschlechtergleichstellung aus bewegt werden sollten. Alle Entscheidungen müssen auf die Auswirkungen auf beide Geschlechter hin überprüft werden. Auf der EU-Ebene im Amsterdamer Vertrag wurde weiterhin im Artikel 2 festgelegt: „Aufgabe der Gemeinschaft ist es, durch die (...) Durchführung der in den Artikeln 3 und 4 genannten gemeinsamen Politiken und Maßnahmen in der ganzen Gemeinschaft (...) die Gleichstellung von Männern und Frauen (...) zu fördern.“ Dies wird spezifiziert in §3 (2): “Bei allen in diesem Artikel genannten Tätigkeiten wirkt die Gemeinschaft daraufhin, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern.”
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Literatur
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Süssmuth, R. (2004). Nachwort. In: Boekle, B., Ruf, M. (eds) Eine Frage des Geschlechts. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80575-1_19
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Online ISBN: 978-3-322-80575-1
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