Zusammenfassung
Welche Kontinuitäts- und welche Wandeltrends weist der in den deutschen EPZ/GASP-Konzepten zum Ausdruck kommende Europäisierungsgrad der deutschen Außenpolitik nach 1989/90 auf? Diese zentrale Untersuchungsfrage wurde in der vorliegenden Studie auf die Wirklichkeitskonstruktionen der deutschen EPZ/GASP-Experten und der deutschen Parteien als Repräsentanten gesellschaftlicher EPZ/GASP-Sekundärnormen sowie der deutschen EPZ/GASP-Akteure bezogen. Deren Europäisierungsgrad wurde jeweils nach einem einheitlichen Raster anhand des zu Beginn dieser Studie entwickelten Modells des kognitiv-operativen Europäisierungszyklus’ für die aufeinander aufbauenden kognitiven und operativen Europäisierungsebenen der Metaverständnisse, bestehend aus Grundverständnissen, Identitäten und Interessen, sowie der Handlungsorientierungen zu EPZ/GASP-Ausbau und -Umsetzung erhoben.
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Literatur
Vgl. die Ausführungen Meyers’ in Anlehnung an Popper, wonach die Theorie das Netz ist, „das wir auswerfen, um ‚die Welt‘ einzufangen, sie zu rationalisieren und zu erklären.“ (Meyers, Theorien der internationalen Beziehungen, a.a.O., S. 421).
Papcke, Nationalismus — ein Alptraum?, a.a.O., S. 12.
Haas, The Uniting of Europe, a.a.O., S. 14.
Vgl. etwa: Wagner, Die Konstruktion einer europäischen Außenpolitik, a.a.O.
Vgl.: Hellmann, Goodbye Bismarck? The Foreign Policy of Contemporary Germany, a.a.O.
Gemeint sind der Luxemburger Bericht von 1970, der Kopenhagener Bericht von 1973 sowie der Londoner Bericht von 1981.
Piepenschneider, Europäische Integration als nationales Interesse, a.a.O., S. 34.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen für die deutsche EPZ/GASP-Politik auch: Jopp, Mathias: Deutsche Europapolitik unter veränderten Rahmenbedingungen: Bilanz — Strategien — Optionen, in: Schneider/Jopp/Schmalz, Eine neue deutsche Europapolitik?, a.a.O., S. 839–843; Schmalz, Die europäisierte Macht, a.a.O.; Seidelmann, Kontinuität, Rückbesinnung und Anpassung. Die deutsche Europapolitik der 1990er Jahre, a.a.O., S. 208f.; Soetendorp, Foreign Policy in the European Union, a.a.O., S. 24ff.; Wagner, Die Konstruktion einer europäischen Außenpolitik, a.a.O., für die deutsche Europapolitik allgemein: Jopp, Deutsche Europapolitik unter veränderten Rahmenbedingungen, a.a.O.; Risse/Engelmann-Martin, Identity Politics and European Integration: The Case of Germany, a.a.O.; Schneider, Heinrich: „Eine neue deutsche Europapolitik?“Rückschau — Auswertung — Zukunftsperspektiven, in: Schneider/Jopp/Schmalz, Eine neue deutsche Europapolitik?, a.a.O., S. 751–811; Seidelmann, Kontinuität, Rückbesinnung und Anpassung. Die deutsche Europapolitik der 1990er Jahre, a.a.O. und für die deutsche Außenpolitik insgesamt: Medick-Krakau, Außenpolitischer Wandel: Diskussionsstand — Erklärungsansätze — Zwischenergebnisse, a.a.O., S. 20, 23ff.; Risse, Identitäten und Kommunikationsprozesse in der internationalen Politik, a.a.O., S. 46ff., 52–56; Rittberger, Foreign Policy of the New Germany. Theories and Case Studies, a.a.O.
Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass ‚Kontinuität‘ nicht in einem starren, sondern in einem flexibel-evolutiven Sinne zu verstehen ist. Als Wandel sind dementsprechend nur solche Entwicklungen zu charakterisieren, die sich dauerhaft jenseits der Grenzen ‚normaler‘ Evolutiv-Veränderungen bewegen. „Nicht der Wandel kultureller oder politischer Realitätsaspekte ist erklärungsbedürftig, sondern allenfalls ein auffällig rascher oder ein ausbleibender.“ (Schneider, Ein Wandel europapolitischer Grundverständnisse?, a.a.O., S. 98).
Siehe: Schneider, Ein Wandel europapolitischer Grundverständnisse?, a.a.O., S. 98f.
Siehe: Risse, Identitäten und Kommunikationsprozesse in der internationalen Politik, S. 44ff.
Schneider, Ein Wandel europapolitischer Grundverständnisse?, a.a.O., S. 98.
Risse, Identitäten und Kommunikationsprozesse in der internationalen Politik, a.a.O., S. 44.
Risse/Engelmann-Martin, Identity Politics and European Integration: The Case of Germany, a.a.O.
Diez, Postmoderne und europäische Integration, a.a.O., S. 267.
Merlingen, Identity, Politics and Germany’s Post-TEU Policy on EMU, a.a.O., S. 478.
Goetz, Integration Policy in a Europeanized State: Germany and the Intergovernmental Conference, a.a.O., S. 23–44.
Jachtenfuchs/Diez/Jung, Which Europe? Conflicting Models of a Legitimate European Order, a.a.O., S. 426.
Wagner, Die Konstruktion einer europäischen Außenpolitik, a.a.O., S. 263.
Katzenstein, United Germany in an Integrating Europe, a.a.O., S. 15.
Koch, Nicht außen noch innen, a.a.O., S. 812.
Ash, Timothy Garton: In Europe’s Name: Germany and the Divided Continent. London 1993; Soetendorp, Foreign Policy in the European Union, a.a.O., S. 25. Bei dem Zitat handelt es sich um eine Wiedergabe entsprechender offizieller Verlautbarungen deutscher außenpolitischer Akteure. Beide Autoren kommen aber in ihren Analysen zu damit übereinstimmenden Schlussfolgerungen.
Risse, Identitäten und Kommunikationsprozesse in der internationalen Politik, a.a.O. S. 56.
Goetz, Integration Policy in a Europeanized State: Germany and the Intergovernmental Conference, a.a.O.
Knodt/Kohler-Koch, Deutschland zwischen Europäisierung und Selbstbehauptung, a.a.O.
Soetendorp, Foreign Policy in the European Union, a.a.O., S. 25.
Hoffmann, Towards a Common European Foreign and Security Policy?, a.a.O., S. 192.
Risse, Identitäten und Kommunikationsprozesse in der internationalen Politik, a.a.O., S. 56.
In diesem Sinne auch Hellmann, der darauf hinweist, dass sich die Beiträge der ‚Normalisierungsnationalisten‘ im Wesentlichen auf zwei Sammelbände beschränken. Siehe: Hellmann, Machtbalance und Vormachtdenken sind überholt, a.a.O., S. 114, Fußnote 89.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch Wessels aufgrund einer Langzeituntersuchung grenzüberschreitender Verwaltungspraxis in Westeuropa von 1960 bis 1995: „Lern- und Anpassungsprozesse sind für alle beteiligten Akteure in beträchtlichem Umfang zu konstatieren.“ (Wessels, Die Öffnung des Staates, a.a.O., S. 433).
So auch Wagner, der zu dem Schluss kommt: Die deutschen EPZ/GASP-Reformbemühungen in den Verhandlungen von 1990/92 und 1996/97 „widersprechen klar der rationalistischen Erwartung zum vereinigten Deutschland.“ (Wagner, Die Konstruktion einer europäischen Außenpolitik, a.a.O., S. 157).
So auch Risse: „Die institutionellen Regeln und ihre Interpretation durch die Akteure fuhren dazu, daß außenpolitischer Wandel in Deutschland eher graduell und inkrementalistisch erfolgt.“ (Risse, Identitäten und Kommunikationsprozesse in der internationalen Politik, a.a.O., S. 56).
Smith, Rules, Transgovernmentalism, and the Expansion of European Political Cooperation, a.a.O., S. 305.
Alle drei Zitate aus: Wessels, Die Europäische Politische Zusammenarbeit, a.a.O., S. 40.
Smith, Rules, Transgovernmentalism, and the Expansion of European Political Cooperation, a.a.O., S. 309.
Beide Zitate aus: Smith, Rules, Transgovernmentalism, and the Expansion of European Political Cooperation, a.a.O., S. 310.
Siehe die Bestimmungen des Art. 3 EU-Vertrag zum einheitlichen institutionellen Rahmen.
Hoffmann, Towards a Common European Foreign and Security Policy?, a.a.O., S. 192.
Olsen, The many Faces of Europeanization, a.a.O., S. 4.
So auch: Risse/Engelmann-Martin, Identity Politics and European Integration: The Case of Germany, a.a.O., S. 15.
Seidelmann, Kontinuität, Rückbesinnung und Anpassung. Die deutsche Europapolitik der 1990er Jahre, a.a.O., S. 208.
Beide Zitate aus: Papcke, Nationalismus — ein Alptraum?, a.a.O., S. 12.
Schröder, Eine Außenpolitik des ‚Dritten Weges‘?, a.a.O., S. 394.
Risse, Identitäten und Kommunikationsprozesse in der internationalen Politik, a.a.O., S. 56.
So auch Medick-Krakau: „Wirtschaftliche Interessenlagen, politisch-gesellschaftliche Strukturen, die Bindewirkung und die Sozialisationsleistungen internationaler Organisationen und nicht zuletzt die in die zivilistische politische Kultur eingesunkenen Lektionen der Vergangenheit — sie alle stützen Multilateralismus, Zivilität und ‚weiche‘ Machtpolitik.“ (Medick-Krakau, Außenpolitischer Wandel: Diskussionsstand — Erklärungsansätze — Zwischenergebnisse, a.a.O., S. 28).
Banchoff, Thomas F.: The German Problem Tranformed. Institutions, Politics, and Foreign Policy, 1945–1995. Ann Arbor 1999, S. 2.
Beide Zitate aus: Wessels, Die EPZ — ein neuer Ansatz europäischer Außenpolitik, a.a.O., S. 40.
Pijpers/Regelsberger/Wessels, Eine gemeinsame Außenpolitik für Westeuropa?, a.a.O., S. 320f.
Hoffmann, Towards a Common European Foreign and Security Policy?, a.a.O., S. 193.
Wessels, Die EPZ — ein neuer Ansatz europäischer Außenpolitik, a.a.O., S. 40.
Anderson, Jeffrey J./Goodman, John B.: Mars or Minerva? A United Germany in a Post-Cold War Europe, in: Keohane, Robert O./Nye, Joseph S./Hoffmann, Stanley (Hrsg.): After the Cold War. International Institutions and State Strategies in Europe, 1989–1991. Cambridge 1993, S. 23–62, hier: S. 60.
Katzenstein, United Germany in an Integrating Europe, a.a.O., S. 14f.
Haftendorn, Die Sehnsucht nach der Kristallkugel. Über Leistungsfähigkeit und Versagen der Theorie der internationalen Politik, a.a.O.
Vgl.: Giering, Europa zwischen Zweckverband und Superstaat, a.a.O., S. 12–16; Frei, Wozu Theorien der internationalen Politik?, a.a.O., S.11–14; Meyers, Theorie der Internationalen Beziehungen und politische Praxis — Interpretations- und Orientierungshilfe?, a.a.O.
In diesem Sinne auch: Wagner, Die Konstruktion einer europäischen Außenpolitik, a.a.O., S. 269.
Vgl.: Haftendorn, Die Sehnsucht nach der Kristallkugel. Über Leistungsfähigkeit und Versagen der Theorie der internationalen Politik, a.a.O.
Risse, Identitäten und Kommunikationsprozesse in der internationalen Politik, a.a.O., S. 55.
Vgl. etwa die Aussage von Bundeskanzler Schröder: „Was ich hier formuliere, ist das Selbstbewußtsein einer erwachsenen Nation, die sich niemandem über-, aber auch niemandem unterlegen fühlen muß, die sich der Geschichte und ihrer Verantwortung stellt, aber bei aller Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen, doch nach vorne blickt.“ (Regierungserklärung des Bundeskanzlers vor dem Deutschen Bundestag, „Weil wir Deutschlands Kraft vertrauen…“, 10. November 1998, a.a.O., S. 910).
Seidelmann, Kontinuität, Rückbesinnung und Anpassung: Die deutsche Europapolitik der 1990er Jahre, a.a.O., S. 209.
Vgl. in diesem Zusammenhang die kultursoziologisch inspirierten Ausführungen über Bedingungen der Veränderung kollektiver Identitäten: Ulbert, Ideen, Institutionen und Kultur, a.a.O.
Vgl.: Risse, Identitäten und Kommunikationsprozesse in der internationalen Politik, a.a.O., S. 55f.
Vgl.: Baumann, German Security Policy within NATO, a.a.O.; Müller, Sicherheit für das vereinte Deutschland, a.a.O.
Risse, Identitäten und Kommunikationsprozesse in der internationalen Politik, a.a.O., S. 56.
Vgl. in diesem Zusammenhang auch: Schmalz, Die europäisierte Macht, a.a.O., S. 573f.
Vgl.: Schmalz, Die europäisierte Macht, a.a.O., S. 574–580 sowie auch: Jopp, Deutsche Europapolitik unter veränderten Rahmenbedingungen, a.a.O.; Schneider, „Eine neue deutsche Europapolitik?“, a.a.O.
Jopp, Nationale Interessen und europapolitische Grundverständnisse im Wandel, a.a.O., S. 168.
Janning, Sieben Leitlinien für die Außenpolitik der Berliner Republik, a.a.O., S. 16.
Alle drei Zitate aus: Hellmann, Machtbalance und Vormachtdenken sind überholt, a.a.O., S. 118.
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Schmalz, U. (2004). Bilanzierende Auswertung der Untersuchungsergebnisse. In: Deutschlands europäisierte Außenpolitik. Studien zur Europäischen Union, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80565-2_8
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