Zusammenfassung
Das Schicksal jeder Gesellschaft ist in hohem Maße von ihrer Fähigkeit bzw. Unfähigkeit abhängig, insbesondere die jeweils epochal bedeutsamen Technologien zu beherrschen. In diesem Sinne — so Castells (2001, S. 7) weiter — könnte man sagen, „(...) Technologie determiniere zwar nicht als solche die historische Evolution und den sozialen Wandel, die Technologie (oder ihr Fehlen) verkörpere aber die Fähigkeit von Gesellschaften, sich grundlegend zu verändern, und auch die Ziele, für die Gesellschaften in einem immer konfliktreicheren Prozess ihr technologisches Potenzial einsetzen“. Diese Fähigkeit oder Unfähigkeit des gesellschaftlichen Umgangs mit Technologien ist nicht lediglich eine Frage der Durchsetzung von gesellschaftlichen Leitbildern, Diskursen oder Kulturen, sondern steht in engstem Zusammenhang mit den Produktionsbedingungen einer Gesellschaft. Die Formen gesellschaftlicher Arbeitsteilung ebenso wie deren Produkte und die konkreten Ausprägungen von Produktions- und Zirkulationsprozessen sind immer sowohl präformierende Rahmenbedingung und Brutstätte bestimmter technologischer Entwicklungen als auch selbst deren Produkt. Technik und Arbeit sind also nicht als voneinander isolierbar zu betrachten. Das gilt erst recht, wenn ganze Technologiestränge eine derartige Deutungssubstanz erlangen, dass Gesellschaften sich zunehmend mit diesen Technologien entlehnten metaphorischen Etikettierungen schmücken. Diesen Phasen von Technikeuphorie folgt regelmäßig Enttäuschung auf dem Fuße, wir erleben in der Abfolge der hoffnungsvollen und diese Hoffnungen wieder enttäuschenden Technologien ein „immer wiederkehrende[s] Muster von Rauschzustand und Katerstimmung“ (Brödner 1997, S. 8).
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Pfeiffer, S. (2004). Empirieorientierte theoretische Fundierung: Neue Perspektiven auf die Informatisierung von Arbeit. In: Arbeitsvermögen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80561-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80561-4_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-14226-5
Online ISBN: 978-3-322-80561-4
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