Zusammenfassung
Die Weltsicht als Ausdruck der Individualkultur eines PR-Experten prägt nicht nur seine Wahrnehmung von PR, sondern auch seine PR-Arbeit. Die Individualkultur ist somit einerseits (neben Unternehmens- und Nationalkultur) eine der kulturellen Ebenen, die in Zusammenhang mit der PR stehen. Andererseits ist sie Basis für bzw. ein Ergebnis von Nationalkultur, so dass sie als Indikator für die Nationalkultur gelten kann. Über die Weltsicht ist somit eine Verknüpfung der beiden Kulturkonzepte möglich. Je nach Ausprägung von National-, Unternehmens- und Individualkultur variiert demnach vermutlich auch die jeweilige PR-Praxis.
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Literatur
Sie konzentrierten sich auf das politisch-ökonomische System und die Kultur als Einflussfaktoren für PR. Bezüglich des politischen und wirtschaftlichen Systems von Slowenien kommen sie für das Jahr 1996 zu dem Ergebnis, dass die von ihnen definierten „generic principles“ nicht auf die PR im Land angewandt werden können. Slowenien als ehemals kommunistisches und noch nicht vollständig demokratisiertes Land verfügte nur über hierarchische Organisationen, deren Kommunikation sich im Stadium der Propaganda befindet. Die Autoren vermuten, dass sich dieselben Ergebnisse auch fur PR in anderen Ländern mit autoritärem, totalitärem oder kommunistischem politischen System ergeben. Andererseits glauben Vercic, Grunig und Grunig (1996, S. 46), bereits einen Umschwung feststellen zu können: „Public relations professionals who employed our generic principles have been successful in changing the political-economic system in Slovenia to a more democratic one, although they had to navigate their course carefully (...). In short, the generic principles do work in nondemocratic systems but they must be employed incrementally and slowly.“
n = 22.
vgl. etwa Banks (1995); Djursaa (1994); Gozzi (1992).
siehe z.B. Coombs et al. (1994); Sriramesh/White (1992); MacManus (1994).
Grunig, Grunig und Dozier (2002).
Sriramesh (1991) befragte 23 Mitglieder der „Public Relations Society of India“ (Fragebogen) und begleitete die PR-Arbeit von 18 indischen Unternehmen im Rahmen einer ethnografischen Studie (jeweils über 1 bis 4 Tage hinweg), in deren Rahmen er qualitative Interviews mit PR-Verantwortlichen, Mitarbeitern und der Führungsebene der Organisationen führte. Die Ergebnisse von Lyra (1991) basieren auf 81 Fragebögen und 32 qualitativen Interviews mit PR-Praktikern. Huang (1990) führte insgesamt 34 Interviews mit Mitarbeitern, Gegnern und Anwohnervertretern eines Kernkraftwerks in Taiwan.
Bei der Studie handelt es sich um eine Metaanalyse dreier separat durchgeführter Erhebungen (Kim, 1996; Sriramesh, 1991; Takasaki, 1994), denen weitgehend identische Fragebögen zu Grunde lagen. Kim (1996) wertete 175 Fragebögen von PR-Praktikern in Südkorea aus und führte ergänzend 18 Tiefeninterviews mit PR-Praktikern und Geschäftsführern von Organisationen und PR-Agenturen. Takasaki (1994) erhielt im Rahmen seiner Studie zur PR-Praxis in Japan 61 Fragebögen, die er durch 20 Tiefeninterviews ergänzte. Die für Indien vorliegenden Daten basieren auf der ethnografischen Studie von Sriramesh (1991), die in der vorangegangenen Fußnote bereits beschrieben wurde.
Die von Coombs et al. (1994) durchgeführte Studie basiert auf einer qualitativen Befragung von PR-Praktikern, die Mitglied im jeweiligen nationalen Berufsverband sind. In Österreich konnten n = 136 (knapp 72% Rücklauf), in Norwegen n = 150 (50% Rücklauf) und in den USA n = 272 Fragebögen (knapp 55% Rücklaufquote) in die Auswertung mit einbezogen werden.
MacManus befragte sowohl Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder der nationalen PR-Berufsverbände in Österreich und Großbritannien. In Österreich wurden 206 Fragebögen verschickt (Rücklauf: 35%), in Großbritannien 465 (Rücklauf: 29%).
n = 18 (Die Daten basieren auf der ethnografischen Untersuchung von 1991).
Die ethnografische Methode besteht aus einer teilnehmenden Beobachtung in der jeweiligen Organisation mit dem Ziel, Kultur und Handeln vor Ort zu verstehen (vgl. Sriramesh, 1996, S. 182).
Sriramesh (1996, S. 187) spricht von einem „sign of deference to authority“.
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Huck, S. (2004). Public Relations und ihr Zusammenhang mit Kultur. In: Public Relations ohne Grenzen?. Organisationskommunikation. Studien zu Public Relations/Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationsmanagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80527-0_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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