Zusammenfassung
Es hat eine längere Tradition, dass der ländlichen Bevölkerung zukunftsträchtige und eigenständige soziokulturelle Ressourcen kaum zugesprochen werden. Das verstärkt sich seit den 1970er Jahren, denn aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung ländlicher Gebiete wird sie eher als randständige Bevölkerungsschicht in der Gesellschaft gesehen bzw. sie nimmt sich selbst als marginalisiert wahr (vgl. Hildenbrand et al. 1992, Brüggemann et al. 1986, Hettlage 1989, Pongratz 1992). Das trifft auch in ländlichen Regionen Ostdeutschlands zu, die durch den radikalen Abbau landwirtschaftlicher Produktion, die Abwanderung vor allem junger und qualifizierter Menschen, die Überalterung hier Lebender und ihre schlechte infrastrukturelle Ausstattung vom sozialen Niedergang bedroht sind. Der Bevölkerungsrückgang im äußeren Entwicklungsraum Brandenburgs beispielsweise belief sich zwischen 1998 und 2001 auf 4,5% (MLUR 2003, 1). Bodenständig scheinen Bewohner mit wenig finanziellem Kapital, eingeschränkten sozialen Beziehungen und geringer Neigung zu wirtschaftlichen Risiken. Ihre soziokulturellen Ressourcen für eigenständiges Wirtschaften sind eingeschränkt (vgl. Wiegand 1994, Schöne 1995, Wannewetsch 1995, Laschewski et al. 2001). Erübrigen sich damit Erwartungen an innovative Leistungen ländlicher Bewohner, Entwicklungspfade mit nachhaltiger Perspektive zu formieren? Sind Akteurspotenziale in solcher Weise verkümmert, dass nur exogene Einflüsse Entwicklungsimpulse auslösen?
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Segert, A., Zierke, I. (2004). Soziale Milieus als Ressource ländlicher Netzwerke. In: Ländliche Netzwerke. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80523-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80523-2_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14148-0
Online ISBN: 978-3-322-80523-2
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