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Integration durch Verträge — von Maastricht nach Nizza

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Die Zukunft Europas
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Zusammenfassung

Eine Vielzahl unterschiedlicher politischer Konzepte und Modelle begleiteten die Entwicklung der europäischen Integration seit ihren Anfangen. Zu keinem Zeitpunkt wurde ein eindeutig definierter Endzustand der europäischen Integration oder ein für alle verpflichtendes Leitbild für die Europäische Union unter den Mitgliedstaaten vereinbart. Diese Offenheit der Finalität des Integrationsprozesses erlaubte es, mit der EU divergierende Leitbilder zu verbinden: „Bundesstaat“versus „Staatenbund“oder „Vereinigte Staaten von Europa“versus „Europa der Nationalstaaten“. Im Zentrum dieses Spannungsfeldes stand und steht noch immer die Frage nach der Rolle der EU-Mitgliedstaaten im Integrationsprozess. Seit Beginn des europäischen Integrationsprozesses herrschten darüber sehr unterschiedliche Auffassungen. So entstand ein reichhaltiges Tableau an Begriffen und Etikettierungen, um das Phänomen der Europäischen Union zu erfassen. Diese Varianz der Charakterisierungen und die innovativen Begriffsbestimmungen entsprangen dieser Kontroverse um die Natur der Europäischen Union. Sie wurde als, Staatenverbund‘(Bundesverfassungsgericht), als,Konkordanzsystem‘(Donald J. Puchala),,postmoderner Nationalstaat‘(James A. Caporaso), als,Quasi-Staat4 (William Wallace),,fusionierter Föderalstaat‘(Wolfgang Wessels), regulativer Staat‘(Giandomenico Majone) oder schließlich als ein im Entstehen begriffenes,condominion‘(Philippe Schmitter) bezeichnet.1 Selbst als „Supernova“(Josef Isensee) wurde sie schon gesehen.

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Literatur

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Becker, P., Leiße, O. (2005). Integration durch Verträge — von Maastricht nach Nizza. In: Die Zukunft Europas. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80496-9_3

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