Zusammenfassung
In ganz Europa ist die Gestaltung der sozialen Sicherungssysteme zur un-bewältigten Daueraufgabe demokratischer Politik geworden. Die „jüngste“ Herausforderung wohlfahrtsstaatlicher Politik ist die Absicherung des Lebensrisikos Pflegebedürftigkeit. Freilich, Menschen werden gepflegt, seit es sie gibt. Als soziales Risiko aber, das einer staatlich gestalteten Sicherung bedarf, weil es regelmäßig die Leistungsfähigkeit der Betroffenen wie auch ihrer Angehörigen übersteigt — genauso wie die seit langem abgesicherten Risiken Krankheit, Alter, Invalidität und Arbeitslosigkeit — wurde Pflegebedürftigkeit erst vor wenigen Jahren (an-)erkannt. Alterung, medizinischer Fortschritt, die Modernisierung der Gesellschaften mit ihren Tendenzen zur Individualisierung und Pluralisierung von Lebensstilen sowie die damit verbundene allmähliche Erosion des „sozialen Systems Familie“ erzwingen eine angemessene gesellschaftliche Antwort auf das „Problem Pflege“. Mittlerweile haben einige europäische Staaten Pflegeversicherungen aufgebaut; andere denken über deren Einführung nach; wieder andere sichern Pflegebedürftigkeit im Rahmen ihrer bestehenden Systeme ab; manche schließlich verlassen sich noch ganz auf die Familie als soziales Sicherungssystem.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Skuban, R. (2004). Einleitung. In: Pflegesicherung in Europa. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80470-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80470-9_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14049-0
Online ISBN: 978-3-322-80470-9
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