Zusammenfassung
Die in diesem Band versammelten Beiträge machen m.E. deutlich, dass die Unterscheidung Intentionalität/Transintentionalität nur begrenzt für die vergleichende Rekonstruktion von Theorien geeignet ist, sofern man das Prädikat „transintentional“ allein zur Bezeichnung der nicht intendierten, d.h. weder beabsichtigten noch antizipierten Konsequenzen intentionaler Handlungen verwenden will. Diese Diagnose lässt freilich offen, welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind. Man kann die hier durchgeführten Vergleiche als Beiträge zu einem explorativen Unternehmen deuten, das die Reichweite dieser Unterscheidung gerade erproben möchte. Interessant sind dann auch negative Befunde. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, nach Interpretationsmöglichkeiten der Unterscheidung Intentionalität/Transintentionalität zu suchen, die ihre Reichweite erheblich steigern. Dies will ich im vorliegenden Beitrag tun. Dabei werde ich eine Dimension von Transintentionalität behandeln, die — so meine generelle Kritik, die aIle Ausgangsbeiträge dieses Bandes in gleichem Maße betrifft — in den Rekonstruktionen der verschiedenen Theorien nicht berücksichtigt worden ist.
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Schneider, W.L. (2003). Intentionalität — Transintentionalität — Subintentionalität in der soziologischen Theorie, oder: Soziologie als Analyse der extraintentionalen Determinanten und Konsequenzen intentionalen Handelns und Erlebens. In: Greshoff, R., Kneer, G., Schimank, U. (eds) Die Transintentionalität des Sozialen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80464-8_22
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