Zusammenfassung
(1) Was macht im Bereich des Sozialen den Sachverhalt aus, der mit „Transintentionalität bzw. nicht-intendierte Folgen“1 in den Blick genommen wird? Welche Relevanz und Tragweite, welchen Stellenwert hat dieses Thema innerhalb der Sozialwissenschaften? Die Ausgangsbeiträge sowie die Diskussionen im Verlaufe der Arbeitstagung in Hagen, auf der Vernetzungsüberlegungen zu den Ausgangsbeiträgen vorgestellt wurden, lassen meiner Ansicht nach den Schluss zu, dass solche Fragen auch deshalb schwer zu beantworten sind, weil mit dem Thema (noch) kein klar defmiertes bzw. ein sehr weit gefasstes Forschungsgebiet umrissen ist. Urn zum Beleg nur einige Punkte aus den genannten Kontexten anzuführen: Was sind die Konturen dieses Gegenstandes als soziales Phänomen? Hat man es mit einem „Akteurphänomen“ und/oder einem „sozialsystemischen“ Phänomen zu tun? Wird es aus einer Innen- und/oder Außenperspektive beschrieben? Sind Intentionen im Bereich des Sozialen etwas Gedankliches oder nicht? Liegt ein weiter und/oder enger Begriff von Intention zugrunde? Wird mit „Intention“ nur auf Beabsichtigtes oder auch bzw. nur auf Erwartetes, Antizipiertes, Erwünschtes, Erhofftes, Geplantes abgehoben? Geht es dabei allein um Bewusstes oder kann auch Unbewusstes gemeint sein?
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Greshoff, R. (2003). Soziale Transintentionalität als Forschungsproblem. In: Greshoff, R., Kneer, G., Schimank, U. (eds) Die Transintentionalität des Sozialen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80464-8_16
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