Zusammenfassung
Die neuere Medienentwicklung mag einiges an der Kampagnenkommunikation geändert haben. Was sich nicht verändert hat, ist die zentrale Rolle des Fernsehens in der Wahlkampfführung. Das zeigte im Bundestagswahlkampf 2002 auf spektakuläre Weise die Investition der Parteien in die Vorbereitung der Fernsehdebatten — der sogenannten TV-Duelle — und vor allem die enorme Beachtung der Debatten in der Öffentlichkeit. Die TV-Duelle fokussierten die Aufmerksamkeit noch mehr, als es schon bei vorhergehenden Bundestagswahlen der Fall war, auf die Kanzlerkandidaten von SPD und CDU/CSU. Sie steigerten damit anscheinend erneut einen Trend, der als Personalisierung der Wahl bezeichnet wird.
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Schulz, W., Zeh, R. (2003). Kanzler und Kanzlerkandidat in den Fernsehnachrichten. In: Holtz-Bacha, C. (eds) Die Massenmedien im Wahlkampf. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80461-7_4
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