Zusammenfassung
Im Bereich der Internetforschung kann man zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine deutliche Umorientierung ausmachen. Denn bis Mitte der 1990er Jahre war die Auseinandersetzung mit dem „Hybridmedium Internet“ (Höflich 1997) durchsetzt mit höchst spekulativen Entwürfen und Hypostasierungen. Mike Sandbothe und Walther Zimmerli (1994: 7) bringen die irrationalen Eigentümlichkeiten dieser Diskursphase auf den Punkt: „Weite Teile der in den Schnittbereichen von Literatur-, Medien- und Computerwissenschaften geführten Diskussion wurden dabei zumeist entweder von apokalyptischen Schreckbildern oder von medien-euphorischen Heilsvisionen geprägt. Auf der Grundlage dieser globalen Szenarien hat sich eine neue Diskursgattung entwickelt, die man als ‚media fiction‘ bezeichnen könnte. Ihr Markenzeichen ist eine sich als gezielte Ironie präsentierende methodische Unschärfe, durch welche die phänomenologischen Intuitionen, die ihr zugrunde liegen, notorisch verschliffen werden.# In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre sind die fiktionalen Elemente in der Internetdebatte jedoch deutlich in den Hintergrund getreten resp. abgelöst worden durch eine empirisch fundierte und kontextualisierte Auseinandersetzung mit diesem Medium. David Silver spricht hier von der Hinwendung zur Perspektive der „critical cyberculture studies“ (Silver 2000: 24), die sich vor allem durch vier Punkte auszeichnet: Erstens fokussiert die kritische Cyberkulturforschung die sozial, kulturell und ökonomisch kontextualisierten Interaktionen, die online stattfinden. Zweitens setzt sie sich mit den (wissenschaftlichen und alltäglichen) Diskursen über diese Interaktionen auseinander.
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Weiterführende Literatur
Atton, C. (2002): Alternative Media. London u.a.
Castells, M. (2002): Die Macht der Identität. Teil 2 der Trilogie Das Informationszeitalter. Opladen.
Gauntlett, D. (Hg.) (2004): Web.Studies. Rewiring Media Studies for the Digital Age. Second Edition. London.
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Hepp, A., Vogelgesang, W. (2005). Medienkritik der Globalisierung. Die kommunikative Vernetzung der globalisierungskritischen Bewegung am Beispiel von Attac. In: Hepp, A., Krotz, F., Winter, C. (eds) Globalisierung der Medienkommunikation. Medien - Kultur - Kommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80452-5_11
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