Als der Staatsanwalt kam

Zusammenfassung

Das Zeugnisverweigerungsrecht der Journalisten im Strafprozess wurde nach 28 Jahren Anfang 2002 grundlegend reformiert. Es wurde auf elektronische redaktionelle Ver­öffentlichungen ausgeweitet. Das selbst recherchierte Material wurde in das Zeugnis­verweigerungsrecht mit einbezogen. Entsprechend erfolgte eine Erweiterung des Schut­zes der Journalisten vor Durchsuchungen und Beschlagnahmen. Bis zuletzt wurde die Notwendigkeit des Schutzes bestritten. Der Deutsche Journalisten-Verband konnte jedoch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages mit einer Fallstudie davon überzeugen, dass die Kritik an der zwischen 1975 und 2002 bestehenden Rechtslage nicht nur abstrakten Überlegungen entsprungen war. Der Deutsche Journalisten-Ver­band hat die ihm bekannt gewordenen Fälle von Durchsuchungen und Beschlagnah­men in der Fallstudie zusammengefasst. Das Ergebnis ist in dem Beitrag „Als der Staatsanwalt kam“ dargestellt.

Summary

After 28 years, journalists’ right to protect their sources, granted to them in the German Code of Criminal Procedure, was fundamentally changed in early 2002. It was extended to electronic publications, news and editorial pages, and also to material researched by journalists themselves, by their own initiative and activity. At the same time the protection of journalists from searches and seizures was expanded. The necessity of this protection had been denied up to the end. Using a case study, the German Federation of Journalists (DJV), however, was able to convince the members of the Federal Parliament that the criticism of the legal regulation that had existed since 1975 was not merely based on abstract considerations. The case study sum­marized all searches and seizures the DJV had taken notice of. Its results are described in this article, “When the public prosecutor came”.

Benno H. Pöppelmann ist Justiziar des Deutschen Journalisten Verbandes.