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Christa Wolf

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Zusammenfassung

Christa Wolf wurde am 18.3.1929 in Landsberg an der Warthe (heute: Gorzów Wielkopolski, Polen) als Christa Ihlenfeld geboren und wuchs in einer kleinbürgerlich-protestantischen Familie auf; ihr Vater war Kaufmann mit eigenem Lebensmittelgeschäft, ihre Mutter Buchhalterin. Prägende Kindheits- und Jugenderfahrungen fielen in die Zeit des Nationalsozialismus, als sie zur Schule ging und BDM-Mitglied wurde. Nach Kriegsende siedelte ihre Familie in die Nähe von Schwerin über, wo sie die Oberschule besuchte und nebenbei als Schreibkraft im Büro eines Dorfbürgermeisters arbeitete. 1947 folgte der Umzug in die Thüringer Provinzstadt Bad Frankenhausen. 1949 machte sie das Abitur, trat im gleichen Jahr in die SED ein und begann ein Germanistikstudium in Jena, das sie 1951 in Leipzig fortsetzte und 1953 mit einer Diplomarbeit über „Probleme des Realismus im Werk Hans Falladas“ bei dem Literaturwissenschaftler Hans Mayer abschloss. 1951 heiratete sie den Autor, Lektor und Kritiker Gerhard Wolf, im folgenden Jahr bekamen sie eine Tochter. 1953 zog die junge Familie nach Berlin. Dort war Christa Wolf von 1953 bis 1955 als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Schriftstellerverbands tätig und übernahm 1956 den verantwortungsvollen Posten einer Cheflektorin des FDJ-Verlages Neues Leben. Im gleichen Jahr wurde ihre zweite Tochter geboren. 1958/59 arbeitete sie als Redakteurin der Zeitschrift des Schriftstellerverbandes ndl, 1959 zog sie nach Halle um.

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Literatur

  1. 1. Aufl. Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 1961.

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  2. 1. Aufl. Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 1963; Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1968.

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  3. Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 1968; Neuwied/Berlin (West): Luchterhand, 1969. — Siehe de Wild 1995 sowie Behn 1978.

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  4. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1972; Darmstadt/Neuwied: Luchterhand, 1972.

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  5. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1973; Darmstadt/Neuwied: Luchterhand, 1974.

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  6. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1974; Darmstadt/Neuwied: Luchterhand, 1974.

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  7. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1976; Darmstadt/Neuwied: Luchterhand, 1977.

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  8. „Leben oder gelebt werden“, Gespräch mit Alfried Nehring, 30.10.1989, in: ID: 106.

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  9. „Zwei Briefe“, Brief an eine Akademie. Verlesen auf einer Plenartagung der Akademie der Künste zu Berlin (Ost) im September 1991, in: AWT: 71.

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  10. „Der Schatten eines Traumes. Karoline von Günderrode — ein Entwurf“, Vorwort zu: Karoline von Günderrode, Der Schatten eines Traumes. Gedichte, Prosa, Briefe. Zeugnisse von Zeitgenossen, hg. v. Christa Wolf, Berlin/DDR 1979 sowie Darmstadt und Neuwied 1979, in: DdA 2: 511–571; „Nun ja! Das nächste Leben geht aber heute an. Ein Brief über die Bettine“, Nachwort zu: Bettina von Arnim, Die Günderrode, Leipzig 1981, in: DdA 2: 572–610.

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  11. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1979; Darmstadt/Neuwied. Luchterhand, 1979.

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  12. Kassandra. Vier Vorlesungen. Eine Erzählung, Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1983; Kassandra. Erzählung, Darmstadt/Neuwied: Luchterhand, 1983; Voraussetzungen einer Erzählung: Kassandra. Frankfurter Poetikvorlesungen, Darmstadt/Neuwied: Luchterhand, 1983.

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  13. Zum Feminismus in der DDR-Literatur siehe Kaufmann 1991.

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  14. Ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht. Gesprächsraum Romantik. Prosa, Essays (zusammen mit Gerhard Wolf), Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1985.

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  15. Die Dimension des Autors. Essays und Aufsätze. Reden und Gespräche 1959–1985, Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1986; Darmstadt/Neuwied: Luchterhand, 1987.

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  16. „Krankheit als Liebesentzug. Fragen an die psychosomatische Medizin“, Oktober 1984, in: DdA 2: 727–748.

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  17. Gesammelte Erzählungen, Darmstadt/Neuwied: Luchterhand, 1980; Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1985.

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  18. Sommerstück (Lizenzausg.), Frankfurt a.M.: Luchterhand, 1988; Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1989.

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  19. Störfall. Nachrichten eines Tages, Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag, 1987; Darmstadt/Neuwied: Luchterhand, 1987. Störfall versammelt monologisch reflektierte Nachrichten eines Tages, in dem private Erlebnisse, Reflexionen über Krieg und Frieden und Erinnerungen an die Geschichte mit dem aktuellen Ereignis der Atomkatastrophe verbunden werden. In der DDR wurde das Buch überwiegend positiv besprochen, im Westen gab es auch Kritik an der Erzählweise und der abstrakten Verarbeitung des Themas, die die Atomkatastrophe und die Verantwortlichen nicht beim Namen nenne.

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  20. Dazu auch Papenfuß 1998: 9ff.

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  21. Bis 1989 erhielt sie: Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen (1977), Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (1980), Friedrich-Schiller-Gedächtnis-Preis des Landes Baden-Württemberg (1983), Ehrendoktorwürde der Ohio State University, Columbus, Ohio, USA (1983), Franz-Nabl-Preis der Stadt Graz (1984), Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur (1985), Ehrendoktorwürde der Universität Hamburg (1985), Honorary Fellow der Modern Language Association of America (1985), Geschwister-Scholl-Preis der Stadt München (1987).

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  22. Gastvorlesungen an der University of Edinburgh (1977), Poetik-Vorlesungen an der Universität Frankfurt/M. (1982), Gastprofessur an der Ohio State University, Columbus, Ohio, USA (1983), Gastprofessur für ein Schreibseminar an der Eidgenössischen Technischen Hochschule, Zürich (1987).

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  23. Darunter der PEN-Kongress in Stockholm (1977) und die „Berliner Begegnung zur Friedensförderung“, Ostberlin (1981).

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  24. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt (1979), Mitglied der Akademie der Künste Westberlin (1981), Mitglied der Europäischen Akademie der Künste und Wissenschaften, Paris (1984), Mitglied der Freien Akademie der Künste, Hamburg (1986).

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  25. Reden im Herbst, Berlin/Weimar 1990; u.d.T. Im Dialog, Darmstadt/Neuwied: Luchterhand 1993.

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  26. „Aufforderung zum Dialog“, Christa Wolf im Gespräch mit Gerhard Rein, 8.10.1989, in: ID: 77.

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  27. „Überlegungen zum 1. September 1939“, Rede in der Akademie der Künste Berlin, 31.8.1989, in: ID: 76.

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  28. „Aufforderung zum Dialog“, Christa Wolf im Gespräch mit Gerhard Rein, 8.10.1989, in: ID: 77.

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  29. „Überlegungen zum 1. September 1939“, Rede in der Akademie der Künste Berlin, 31.8.1989, in: ID: 75f.

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  30. Akteneinsicht Christa Wolf. Zerrspiegel und Dialog, hg. von Hermann Vinke, Dokumentation, Hamburg, 1993.

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  31. Walther (1996: 21) weist auch auf die ungleichen Proportionen ihrer IM-Tätigkeit und ihrer eigenen Bespitzelung durch die Staatssicherheit hin: Während ihre MfS-Mitarbeit eine dünne IM-Akte umfasst (Teil I: 109 Blatt, Teil II: 21 Blatt), wurden die Dokumente über die geheimdienstliche Bekämpfung Christa Wolfs und ihren Mann in dem sehr umfangreichen Operativen Vorgang (OV),Doppelzüngler‘über drei Jahrzehnte in 22 Bänden gesammelt.

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  32. Z.B. Premio Mondello in Palermo für die italienische Ausgabe von Sommerstück (1990), Ehrendoktor der Universität Hildesheim (1990), Auszeichnung „Officier des arts et des lettres“, Paris (1990), Honorary Member der American Academy and Institute of Arts and Letters (1991), Gast im Getty Center für the History of Art and the Humanities in Santa Monica, Kalifornien (1993), Preis der Buchmesse Bordeaux für ausländische Literatur (1997).

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  33. Voraussetzungen einer Erzählung. Kassandra: 131.

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  34. „über Sinn und Unsinn von Naivität“, August 1973, in: DdA 1: 50.

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  35. „Überlegungen zum 1. September 1939“, Rede in der Akademie der Künste Berlin, 31.8.1989, in: ID: 73f.

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  36. „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 37.

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  37. Ebd.: 36.

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  38. „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 41ff.

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  39. Rede auf einer Festveranstaltung zum 15. Jahrestag der DDR in Potsdam, Oktober 1964, in: DdA 1: 398.

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  40. „Schreiben im Zeitbezug“, 11.12.1989, Gespräch mit Aafke Steenhuis, in: ID: 135.

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  41. „Deutsch sprechen“, ndl, 29.12.1966, in: DdA 1: 417; „Überlegungen zum 1. September 1939“, Rede in der Akademie der Künste Berlin, 31.8.1989, in: ID: 72; „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 55.

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  42. „Probe Vietnam“, Januar 1967, veröffentl. 1968, in: DdA 1: 424.

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  43. „Erfahrungsmuster“, Diskussion zu Kindheitsmuster, 1975, in: DdA 2: 811.

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  44. „Subjektive Authentizität“, Gespräch mit Hans Kaufmann, 1973, in: DdA 2: 785.

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  45. „Erfahrungsmuster“, Diskussion zu Kindheitsmuster, 1975, in: DdA 2: 811.

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  46. „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktoberl988, in: ID: 26.

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  47. „Über Sinn und Unsinn von Naivität“, August 1973, in: DdA 1:51.

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  48. Diskussionsbeitrag zum VII. Schriftstellerkongress der DDR 1973, in: DdA 1: 434.

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  49. Siehe Jäger 1973: 69.

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  50. „Unruhe und Betroffenheit“, Gespräch mit Joachim Walther, 10/1972, in: DdA 2: 767.

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  51. „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 27.

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  52. Diskussionsbeitrag zum VII. Schriftstellerkongress der DDR 1973, in: DdA 1: 434.

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  53. „Antwort an einen Leser“, Beitrag für den Südwestfunk Baden-Baden, 31.12.1981, in: DdA 1: 448.

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  54. Berliner Begegnung“, Redebeitrag auf der Berliner Begegnung zur Friedensförderung am 13.-14.12.1981 in Ostberlin, in: DdA 1: 440f.

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  55. „Von Büchner sprechen“, Darmstädter Rede, 1980, in: DdA 2: 622.

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  56. „Schreiben im Zeitbezug“, 11.12.1989, in: ID: 152.

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  57. „Ursprünge des Erzählens“, Gespräch mit Jacqueline Grenz, 1983, in: DdA 2: 924.

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  58. Ebd.: 922.

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  59. „Antwort an einen Leser“, Beitrag für den Südwestfunk Baden-Baden, 31.12.1981, in: DdA 1: 450f.

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  60. Ebd.: 450.

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  61. „Haager Treffen“, Mai 1982, in: DdA 1: 445.

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  62. Aus einer Diskussion an der Ohio State University, Gespräch mit Christa und Gerhard Wolf, 1983, in: DdA 2: 906.

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  63. Christa Wolf an Brigitte Reimann,.31.5.1972, in: Reimann/Wolf 1993: 141f.

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  64. „Berliner Begegnung“, Redebeitrag auf der Berliner Begegnung zur Friedensförderung am 13.–14.12.1981 in Ostberlin, in: DdA 1: 440f.

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  65. Zu den Parallelen zwischen Christa Wolfs Geschichtsauffassung und der Geschichtsphilosophie Walter Benjamins siehe Stephens/Wilson 1985: 30ff.

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  66. Ganz konkret zeige sich diese Tatsache z.B. daran, dass keine Frau direkten Anteil an der Entwicklung und am Einsatz der Massenvernichtungswaffen habe. In diesem Sinne stellte sie in ihrer Rede auf der Berliner Begegnung zur Friedensförderung im Dezember 1981 zuspitzend fest, dass es sich bei dem behandelten Thema ihrer Ansicht nach um eine „Männerangelegenheit“ handele („Berliner Begegnung“, Rede auf der Berliner Begegnung zur Friedensförderung am 13.–14.12.1981 in Ostberlin, in: DdA 1: 438–442).

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  67. „Kiefern und Sand von Brandenburg“, Gespräch mit Adam Krzeminski, 1976, in: DdA 2: 845.

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  68. „Berührung“, 1977, in: DdA 1: 207f.

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  69. Ebd.: 207.

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  70. „Subjektive Authentizität“, Gespräch mit Hans Kaufmann, 1973, in: DdA 2. 800.

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  71. Über die unterschiedlichen Ansätze feministischer Herrschaftskritik z.B. Maltry 1998: 302.

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  72. „Haager Treffen“, Mai 1982, in: DdA 1: 443.

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  73. „Projektionsraum Romantik“, 1982, Gespräch mit Frauke Meyer-Gosau u.d.T. „Kultur ist, was gelebt wird“, in: DdA 2: 892.

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  74. Zum Erscheinen des Buches Kassandra, Gespräch mit Brigitte Zimmermann und Ursula Fröhlich, Wochenpost Berlin/DDR, 10.2.1984, u.d.T. „Das starke Gefühl, gebraucht zu werden“, in: DdA 2: 931.

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  75. „Berliner Begegnung“, Redebeitrag auf der Berliner Begegnung zur Friedensförderung am 13.–14.12.1981 in Ostberlin, in: DdA 1: 439f.

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  76. Ebd.: 440.

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  77. „Antwort an einen Leser“, Rundfunkbeitrag für den Südwestfunk Baden-Baden vom 31.12.1981, in: DdA l:452f.

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  78. Ebd.: 447.

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  79. „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 64.

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  80. Meyer-Gosau (1997: 418) stellte die These auf, dass sich Christa Wolf im Laufe ihrer literarischen Entwicklung zunehmend von der konkreten realsozialistischen Gegenwart abkoppelte und ins Symbolische und den Mythos entwich. Ihre Prämisse sei gewesen, dass die Beschaffenheit der „menschlichen Natur“ zwangsläufig in den Abgrund führe, die Gesellschaft zum Scheitern verurteile und eine Veränderung nicht zu erwarten sei. Dem ist entgegenzuhalten, dass Christa Wolf gerade nicht anthropologisch, sondern im Kontext einer historischen Entwicklung argumentiert.

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  81. Bloch [11954–1959] 1985. Dazu Huyssen 1985.

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  82. „Lesen und Schreiben“, 1968, Erstabdruck in Lesen und Schreiben, 1972, in: DdA 2: 502.

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  83. „Haager Treffen“, Mai 1982, in: DdA 1: 445.

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  84. „Kiefern und Sand von Brandenburg“, 1976, Gespräch mit Adam Krzeminski, in: DdA 2: 851.

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  85. Christa Wolf an Kurt Hager, 30.11.1988, in: SAPMO-BA, DY 30/vorl. SED 42324/1.

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  86. „Überlegungen zum 1. September 1939“, Rede in der Akademie der Künste Berlin, 31.8.1989, in: ID: 72–76.

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  87. „Aufforderung zum Dialog“, Gespräch mit Gerhard Rein, 8.10.1989, in: ID: 83.

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  88. „Leben oder gelebt werden“, Gespräch mit Alfried Nehring, 30.10.1989, in: ID: 117.

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  89. Als wichtigen Grund nannte sie später die dominante Rezeption der Lukácsschen Literaturtheorie während ihres Germanistik-Studiums: „Lukács war ja nun wirklich unser Nonplusultra“(„Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 35).

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  90. „Popularität oder Volkstümlichkeit?“, in: ndl 1/1956: 118.

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  91. Ebd.: 115. Christa Wolf hatte bei der Mehrheit der DDR-Bevölkerung ein kleinbürgerliches Leseverhalten mit Vorliebe für Kitsch- und Trivialliteratur festgestellt. Dem sei aber nicht allein mit Verboten zu begegnen, da der Leser schädlicher‘Schundliteratur — einem Süchtigen ähnlich — seinen zerstörerischen Bedürfnissen wie ein Abhängiger ausgeliefert wäre. In diesem Kontext prangerte sie auch die „verderblichen“ Einflüsse der West-Berliner Groschenhefte an, die sie als Teil der imperialistischen Strategie des westlichen Klassenfeinds betrachtete, reaktionäre Inhalte über leicht konsumierbare Literatur zu verbreiten („Achtung Rauschgifthandel!“, in: ndl 2/1955: 136–140; kritisch dazu Jäger 1994b: 35–47).

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  92. „Komplikationen, aber keine Konflikte“, in: ndl 6/1954: 140–145.

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  93. Schlechte Literatur waren für sie z.B. Comics, Krimis, Groschen- und Kitschliteratur, aber auch schematische Werke des Sozialistischen Realismus. Christa Wolf hielt auch später an dieser Auffassung fest, dass Literatur die Aufgabe der Werte-Vermittlung und Persönlichkeitsbildung zu übernehmen habe. Allerdings wandelten sich die Inhalte des zu Vermittelnden (Jäger 1994b: 44ff).

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  94. „Lesen und Schreiben“, 1968, Erstabdruck in Lesen und Schreiben, 1972, in: DdA 2: 478. Schon in der Kindheit habe die Literatur prägende Auswirkungen auf die Entwicklung der Moral des Menschen, seiner Fantasie und seines geistigen Potenzials sowie bei der Schaffung von Werten. Kinderbücher, Märchen, Fabeln und Sagen sind für Christa Wolf existenzielle Quellen der Menschwerdung, Mittel gegen fantasielose Vernünftigkeit und ein durchrationalisiertes Weltbild; ein Kind könne durch die,richtige‘literarische Lektüre Ich-Stärke gewinnen (Jäger 1973: 76).

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  95. „Kann man eigentlich über alles schreiben?“, in: ndl 6/1958: 3–16.

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  96. Zum Wahrheitsbegriff siehe auch „Eine Lektion über Wahrheit und Objektivität“, in: ndl 7/1958: 120–123.

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  97. Ebd.

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  98. Zu diesem Entwicklungsprozess Christa Wolfs in den sechziger Jahren siehe Jäger 1973: 21ff.

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  99. Rede auf dem 11. Plenum des ZK der SED 1965, in: SAPMO-BA, DY 30/IV 2/1/336: Bl. 283–297.

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  100. Diskussionsbeitrag zur zweiten Bitterfelder Konferenz 1964, in: DdA 1: 390.

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  101. „Notwendiges Streitgespräch“, Diskussionsbeitrag zu einem internationalen Schriftstellerkolloquium Anfang Dezember 1964 in Berlin, Erstabdruck ndl 3/1965, in: DdA 1: 404.

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  102. Diskussionsbeitrag zur zweiten Bitterfelder Konferenz 1964, in: DdA 1: 394.

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  103. Für Christa Wolf hatte Anna Seghers eine besondere Bedeutung, da sie in ihr nicht nur ein literarisches Vorbild sah, sondern sich ihr auch persönlich sehr verbunden fühlte („Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 46; „Fortgesetzter Versuch“, 1974, in: DdA 1:343).

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  105. Ebd.: 313.

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  108. „Subjektive Authentizität“, 1973, Gespräch mit Hans Kaufmann, in: DdA 2: 790.

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  110. „Über Sinn und Unsinn von Naivität“, August 1973, in: DdA 1: 49.

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  111. „Lesen und Schreiben“, 1968, Erstabdruck in LS I, 1972, in: DdA 2: 496.

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  112. Ebd.: 492.

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  113. Ebd.: 488.

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  114. Ebd.: 481.

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  115. „Subjektive Authentizität“, Gespräch mit Hans Kaufmann, 1973, in: DdA 2: 782, 804. Zum „umfassenden Erfahrungsbegriff“ Christa Wolfs siehe Mauser 1987: 30ff.

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  116. „Subjektive Authentizität“, Gespräch mit Hans Kaufmann, 1973, in: DdA 2: 783.

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  117. „Die Suche nach einer Methode, dieser Realität schreibend gerecht zu werden, möchte ich vorläufig,subjektive Authentizität‘nennen“ (ebd.: 781).

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  118. „Arbeitsbedingungen“, Interview mit Richard A. Zipser, 1978, in: DdA 2: 859.

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  119. „Subjektive Authentizität“, Gespräch mit Hans Kaufmann, 1973, in: DdA 2: 779f. Authentizität sei aber nicht mit der moralischen Kategorie der Wahrhaftigkeit zu verwechseln, die sowieso unverzichtbare Voraussetzung ernst zu nehmender Literatur darstelle.

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  120. „Unruhe und Betroffenheit“, Gespräch mit Joachim Walther, Oktober 1972, in: DdA 2: 758.

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  121. „Projektionsraum Romantik“, Gespräch mit Frauke Meyer-Gosau, 1982, u.d.T. „Kultur ist, was gelebt wird“, in: DdA 2: 889; „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 66.

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  122. „Lesen und Schreiben“, 1968, Erstabdruck in LS I, 1972, in: DdA 2: 487.

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  123. Ebd.: 488.

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  124. „Unruhe und Betroffenheit“, Gespräch mit Joachim Walther, Oktober 1972, in: DdA 2: 759.

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  125. „Dieses ganze romanhafte Lügen, das zwar brave Konvention ist und verkäuflich, aber weltweit von dem entfernt, was und wie es sich wirklich vollzieht, hängt mir ziemlich zum Halse heraus.“ (Christa Wolf an Brigitte Reimann, 6.2.1973, in: Reimann/Wolf 1993: 162).

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  126. „Unruhe und Betroffenheit“, Gespräch mit Joachim Walther, Oktober 1972, in: DdA 2: 759.

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  127. „Lesen und Schreiben“, 1968, Erstabdruck in LS I, 1972, in: DdA 2: 490.

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  128. „Erfahrungsmuster“, Diskussion zu Kindheitsmuster, 1975, in: DdA 2: 823; „Ich bin schon fur eine gewisse Maßlosigkeit“, Gespräch mit Wilfried F. Schoeller, 1979, in: DdA 2: 869; Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 60.

    Google Scholar 

  129. Zum Erscheinen des Buches Kassandra, Gespräch mit Brigitte Zimmermann und Ursula Fröhlich, Wochenpost Berlin/DDR, 10.2.1984, u.d.T. „Das starke Gefühl, gebraucht zu werden“, in: DdA 2: 930.

    Google Scholar 

  130. „Selbstinterview“, 1966, in: DdA 1: 33.

    Google Scholar 

  131. „Lesen und Schreiben“, 1968, Erstabdruck in LS I, 1972, in: DdA 2: 491, 498f; „Unruhe und Betroffenheit“, Gespräch mit Joachim Walther, Oktober 1972, in: DdA 2: 765.

    Google Scholar 

  132. „Selbstinterview“, 1966, in: DdA 1: 34.

    Google Scholar 

  133. „Unruhe und Betroffenheit“, Gespräch mit Joachim Walther, Oktober 1972, in: DdA 2: 765.

    Google Scholar 

  134. „Subjektive Authentizität“, Gespräch mit Hans Kaufmann, 1973, in: DdA 2: 805.

    Google Scholar 

  135. „Arbeitsbedingungen“, Interview mit Richard A. Zipser, 1978, in: DdA 2: 864.

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  136. „Subjektive Authentizität“, Gespräch mit Hans Kaufmann, 1973, in: DdA 2: 805.

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  137. „Von Büchner sprechen“, Darmstädter Rede, 1980, in: DdA 2: 623f.

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  138. „Warum schreiben sie?“, Februar 1985, in: DdA 1: 75f.

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  139. „Lesen und Schreiben“, 1968, Erstabdruck in LS I, 1972, in: DdA 2: 502f. Zu Christa Wolfs Utopie-Begriff siehe Mauser 1987: 73ff. — Berghahn 1983: 276.

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  140. Berliner Begegnung“, Dezember 1981, in: DdA 1: 442.

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  141. „Die zumutbare Wahrheit“, Prosa der Ingeborg Bachmann, 1966, in: DdA 1: 95.

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  142. Ebd.: 86.

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  143. Ebd.: 99.

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  144. „Notwendiges Streitgespräch“, Dezember 1964, in: DdA 1: 406.

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  145. Dazu Fehervary 1982: 136f.

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  146. „Kampfbeschreibungen sind die ersten Beschreibungen der abendländischen Literatur (…) Daran, ist mir klar geworden, kann ich nicht anknüpfen. Das kann meine Tradition nicht sein. Es ist kein Hymnus denkbar auf die Schönheit der Atomrakete. Auch unsere Ästhetik muss neu durchdacht werden.“ („Berliner Begegnung“, Dezember 1981, in: DdA 1: 441).

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  147. Zum Erscheinen des Buches Kassandra, Gespräch mit Brigitte Zimmermann und Ursula Fröhlich, Wochenpost Berlin/DDR, 10.2.1984, u.d.T. „Das starke Gefühl, gebraucht zu werden“, in: DdA 2: 936. Außerdem Hilzinger 1984.

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  148. Siehe Braunbeck 1992.

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  149. Ebd.: 13ff., 31, 154. Seit Nachdenken über Christa T. fluktuiert das Erzählsubjekt ihrer Texte durch verschiedene Sprecherpositionen. Die Spaltung und Heterogenität des Subjekts offenbart sich durch die Technik der variablen oder multiplen Perpektive, polyvalente Personalpronomina, Einweben von Zitaten, auto/alterobiografische Fiktion. Die ‚Dekonstruktion‘des Autors fuhrt zu einer Bedeutungsverschiebung, die den Dialog zwischen Subjekten etabliert und nun auch Formen weiblicher Autorschaft und Erfah-rungsmuster miteinbeziehen soll (ebd.).

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  150. Dazu Erbe 1986: 138ff. — Bekasinski 1992.

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  151. „Aus einer Diskussion an der Ohio State University“, Gespräch mit Christa und Gerhard Wolf, 1983, in: DdA 2: 898. Bertolt Brecht konnte ihr deshalb kein literarisches Vorbild sein; besonders ablehnend stand sie,dem Schematischen‘seines poetologischen Verfahrens gegenüber („Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 46).

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  152. „Lesen und Schreiben“, 1968, Erstabdruck in LS I, 1972, in: DdA 2: 484.

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  153. „(…) im Bewusstsein der Gegenwart — (…) schreibe ich über einen früheren Vorgang, während dessen Ablauf ich mich — eine Kette von Assoziationen mich langtastend — nicht nur an noch frühere Ereignisse, sondern auch an vergangene Gedanken und Erinnerungen erinnerte und in mir zu allem übrigen noch die Möglichkeit aufstieg, das alles könnte später einmal, in der Zukunft (die in diesem Moment Gegenwart ist), auf irgendeine Weise bedeutsam werden. Zum Beispiel, indem ich es beschreibe.“ („Lesen und Schreiben“, 1968, Erstabdruck in LS I, 1972, in: DdA 2: 466).

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  154. Jäger 1973: 55.

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  155. Mauser 1987: 89.

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  156. „Leben oder gelebt werden“, 30.10.1989, in: ID: 110.

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  157. „Schreiben im Zeitbezug“, Dezember 1989, in: ID: 142.

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  158. „Erfahrungsmuster“, Diskussion zu Kindheitsmuster, 1975, in: DdA 2: 809f; „Ursprünge des Erzählens“, Gespräch mit Jacqueline Grenz, 1983, in: DdA 2: 913f.

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  159. Firsching 1996.

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  160. „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 60. Die große Bedeutung des Schreibens betonte sie in jeder Lebensphase: „Unruhe und Betroffenheit“, Gespräch mit Joachim Walther, 1972, in: DdA 2: 751; „Ich bin schon für eine gewisse Maßlosigkeit“, Gespräch mit Wilfried F. Schoeller, 1979, in: DdA 2: 873; Christa Wolf an Franz Fühmann, 13.6.1982, in: Wolf/Fühmann 1995: 130; Christa Wolf an Franz Fühmann, 7.4.1983, in: Wolf/Fühmann 1995: 134.

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  161. „Tagebuch — Arbeitsmittel und Gedächtnis“, Dez. 1964, in: DdA 1: 27; Zum Erscheinen des Buches Kassandra, Gespräch mit Brigitte Zimmermann und Ursula Fröhlich, Wochenpost Berlin/DDR, 10.2.1984, u.d.T. „Das starke Gefühl, gebraucht zu werden“, in: DdA 2: 933.

    Google Scholar 

  162. „Über Sinn und Unsinn von Naivität“, August 1973, in: DdA 1: 52.

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  163. „Unruhe und Betroffenheit“, Gespräch mit Joachim Walther, Oktober 1972, in: DdA 2: 761 f.

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  164. Ebd.: 762.

    Google Scholar 

  165. „Erfahrungsmuster“, Diskussion zu Kindheitsmuster, 1975, in: DdA 2: 829; „Auskunft“, 1979, in: DdA 1.64.

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  166. „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 26.

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  167. Meyer-Gosau 1994: 29.

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  168. „Unruhe und Betroffenheit“, Gespräch mit Joachim Walther, Oktober 1972, in: DdA 2: 766.

    Google Scholar 

  169. Eine ausführliche Kritik dieses Textes veröffentlichte sie im 1973 verfassten Essay „Über Sinn und Unsinn von Naivität“, in dem sie einen „offenliegenden Mangel an formalem Können“, „ungeschickte Sätze, verunglückte Bilder, hölzerne Dialoge, naturalistische Beschreibungen“ anprangerte. Bestürzt zeigte sie sich von einem „Zug zu Geschlossenheit und Perfektion in der formalen Grundstruktur“, der dem Thema und den zu Grunde liegenden „Gemütsbewegungen“ nicht gerecht werde (in: DdA 1: 46).

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  170. „Über Sinn und Unsinn von Naivität“, August 1973, in: DdA 1: 47. Den Hauptgrund vermutete sie in der intensiven marxistischen Schulung während ihres Germanistikstudiums, die ihr den Blick verstellt habe. Die,falsche‘Wahrnehmung und „fromme Naivität“ könne aber auch mit der „Spätreife“ ihrer Generation zusammenhängen, deren Selbstständig- und Erwachsenwerden durch unbewältigte Einlagerungen aus Kindheits- und Jugenderfahrungen im Faschismus beeinträchtigt worden sei (ebd.). Auch als sie den Geteilten Himmel aus Korrekturgünden erneut las, überkam sie „an manchen Stellen das große Heulen über die unschuldsvolle Gläubigkeit, die mir damals, vor zehn Jahren noch zur Verfugung stand“ (Christa Wolf an Brigitte Reimann, 29.9.1971, in: Reimann/Wolf 1993: 114).

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  171. Christa Wolfs distanziert-kritischer Blick auf die frühen Jahre wurde aber auch als Verdrängungspro-zess interpretiert, da sie ihre literarischen Arbeiten und Auffassungen dieser Zeit generell zurückweise, ohne auf Details einzugehen; es fänden sich „merkwürdig vermischt die pauschale Selbstanklage, die Aussageverweigerung im Einzelnen und der Gnadenerlass als positiver Schluss.“ — Diese Verdrängungsleistung der Autorin, die „Gutgläubigkeit“ für sich in Anspruch nehme, korrespondiere mit dem späteren,Gedächtnisverlust‘über ihre Stasi-Mitarbeit in dieser Lebensphase. Dazu Jäger 1994b.

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  172. „Subjektive Authentizität“, Gespräch mit Hans Kaufmann, 1973, in: DdA 2: 774.

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  173. Aus einer Diskussion an der Ohio State University, Gespräch mit Christa und Gerhard Wolf, 1983, in: DdA 2: 910.

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  174. „Einiges über meine Arbeit als Schriftsteller“, 1965, in: DdA 1: 7.

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  175. „Auskunft“, 1979, in: DdA 1: 65.

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  176. „Arbeitsbedingungen“, Interview mit Richard A. Zipser, 1978, in: DdA 2: 858.

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  177. „Ich bin schon für eine gewisse Maßlosigkeit“, Gespräch mit Wilfried F. Schoeller, 1979, in: DdA 2: 872

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  178. Ebd.: 871.

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  179. Stephens/Wilson (1985: 26–37) betrachten Christa Wolfs poetologische Ausfuhrungen als „Entwurf einer Poetik der Klage“, in der die Erfahrung der Trauer zur Klage werde, die sich in literarische Produktivität umwandle.

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  180. „Der Schatten eines Traumes. Karoline von Günderrode — ein Entwurf“, 1978, in: DdA 2: 571.

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  181. „Schreiben im Zeitbezug“, Dezember 1989, in: ID: 146.

    Google Scholar 

  182. Christa Wolf an Brigitte Reimann, 10.7.1969, in: Reimann/Wolf 1993: 56.

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  183. Christa Wolf an Brigitte Reimann, 30.10.1972, in: Reimann/Wolf 1993: 160.

    Google Scholar 

  184. „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 29.

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  185. Ebd.

    Google Scholar 

  186. Ebd.: 41.

    Google Scholar 

  187. Die Texte aus dieser Zeit, die meistens in der ndl erschienen, sind aufgeführt bei Stephan 1980: 84–96.

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  188. Niederschrift der Sitzung der Kulturkommission beim Politbüro des ZK im Hause des ZK, 11.5.1959, in: SAPMO-BA, DY 30/IV 2/2.109/6: Bl. 120f. Christa Wolf berichtete den Parteifunktionären von einem Gespräch mit Arbeitern einer Farbenfabrik, das ihr ein erschreckendes Bild über die Lektüre der Arbeiter offenbart habe, die vor allem aus Fortsetzungsromanen in der Zeitung und Krimis bestehen würde. Gegen dieses ideologische Defizit der Arbeiterlektüre müsse etwas unternommen werden: „Wir wollen sie moralisch zwingen, als Brigade die,ndl‘zu abonnieren. Dann muß aber auch die,ndl‘dementsprechend gestaltet werden. Ich glaube, das muß wirklich eine Wechselbeziehung sein, so daß wir diese Arbeit mit ihnen zusammen machen.“

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  189. Siehe Akteneinsicht Christa Wolf.

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  190. Walther 1996: 691.

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  191. Christa Wolfs Tätigkeit für das MfS zählt zum Typus der „frühen Berührungen“, die entweder in der Frühzeit der DDR — fünfziger und sechziger Jahre — oder in einem frühen Lebensalter begonnen und meistens nach kurzer Zeit vom Geworbenen abgebrochen oder vom MfS wegen,Perspektivlosigkeit‘beendet wurden. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit ergab sich häufig aus politischem Idealismus, war manchmal auch durch Angst und Karrieredenken motiviert. Charakteristisch für diese Kontakte war die „zögerliche Art der Verpflichtung“: Die IM-Kandidaten äußerten bereits bei der Werbung Bedenken gegenüber einer Spitzeltätigkeit und schränkten das Maß ihrer Mitarbeit ein (u.a. Franz Fühmann, Christa Wolf, Brigitte Reimann). Siehe Walther 1996: 670f.

    Google Scholar 

  192. Walther (1996: 631) schließt aus den MfS-Akten, dass Christa Wolf „mehr verschwieg als offenbarte“ und ihre Informationen quantitativ und qualitativ als gering einzuschätzen sind.

    Google Scholar 

  193. Das verbindet sie mit vielen anderen Personen aus dieser Gruppe der „frühen Berührungen“, die später vom MfS ‚bearbeitet‘wurden. Ein prominentes Beispiel ist der „frühe“ GI Robert Havemann (1956–1963), der später offiziell zum Staatsfeind erklärt wurde. Christa Wolf wurde seit 1969 zusammen mit ihrem Mann im OV,Doppelzüngler‘überwacht (Walther 1996: 670f).

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  194. Zur Interpretation des Geteilten Himmel Chiarloni 1989.

    Google Scholar 

  195. Ebd.: 19f.

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  196. Mohr 1985.

    Google Scholar 

  197. Chiarloni 1989: 23f.

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  198. Zur Rezeption des Geteilten Himmel Reso 1965. Die Debatte weitete sich zu einer öffentlichen Diskussion über den Stand marxistischer Literaturkritik in der DDR aus, die mit dem Versuch einer Neubestimmung ihrer Aufgaben und Möglichkeiten einherging.

    Google Scholar 

  199. Nach einem Vorabdruck 1962 in der Zeitschrift Forum erschien die Erzählung 1963 innerhalb eines halben Jahres in drei Auflagen mit rund 50.000 Exemplaren im Mitteldeutschen Verlag/Halle und wurde als Fortsetzungsreihe in einer großen Frauenzeitschrift publiziert. Die große Resonanz lässt sich auf die gute Verständlichkeit, die behandelten Themen von allgemeinem Interesse (Liebe, deutsche Teilung, Arbeitsalltag) und das transportierte Weltbild zurückführen, das auch der Atmosphäre des Kalten Krieges entsprach (Mohr 1985).

    Google Scholar 

  200. Einschätzung der HV Verlage und Buchhandel über Probleme der gegenwärtigen Literatur und Verlagspolitik 1964, in: SAPMO-BA, DY 30/IV A2/9.04/486.

    Google Scholar 

  201. Ebd.

    Google Scholar 

  202. Christa Wolfs Diskussionsbeitrag „Notwendiges Streitgespräch“ wurde in der ndl 3/1965 veröffentlicht, später in DdA 1: 399–408.

    Google Scholar 

  203. Ebd.: 400.

    Google Scholar 

  204. Siehe auch Kap. 3.2.3.3.

    Google Scholar 

  205. Ebd.: 402.

    Google Scholar 

  206. Ebd.: 404f.

    Google Scholar 

  207. Dr. Kocialek, HV Verlage und Buchhandel, Abt. Belletristik, Kunst- und Musikliteratur, Bericht vom 11.12.1964 über das Internationale Schriftstellerkolloquium vom 1.12.–5.12.1964, in: SAPMO-BA, DY 30/IV A2/9.04/486.

    Google Scholar 

  208. „Rummelplatz 11. Plenum 1965“, Erinnerungsbericht, Juni 1990, in: AWT: 58–70.

    Google Scholar 

  209. Die wichtigsten Redebeiträge auf dem 11. Plenum finden sich in Dokumente zur Kunst- Literatur- und Kulturpolitik der SED 1972: 1076–1114.

    Google Scholar 

  210. Im Budapester Petöfi-Kreis versammelten sich ungarische Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle, die kritisch über stalinistische Praktiken in Politik und Kultur diskutierten und freiheitliche Forderungen vertraten. Sie waren bei der Vorbereitung des ungarischen Aufstands 1956 maßgeblich beteiligt und fur die SED ein Synonym für oppositionelle Gruppenbildung und ‚Konterrevolution‘, womit besondere Staatsgef£hrlichkeit bzw. Gefahr im Verzug verbunden wurde.

    Google Scholar 

  211. „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 52.

    Google Scholar 

  212. Rede von Christa Wolf auf dem 11. Plenum 1965, in: SAPMO-BA, DY 30/IV 2/1/336: Bl. 283–297. Die Rede ist auch abgedruckt in Agde 1991: 334–344. Die Zitate folgen der Archivakte.

    Google Scholar 

  213. Christa Wolf: „Rummelplatz. 11. Plenum 1965“, Erinnerungsbericht, Juni 1990, in: AWT: 63.

    Google Scholar 

  214. Rede von Christa Wolf auf dem 11. Plenum 1965, in: SAPMO-BA, DY 30/IV 2/1/336: Bl. 285.

    Google Scholar 

  215. Ebd.: Bl. 295.

    Google Scholar 

  216. Ebd.

    Google Scholar 

  217. Ebd.: Bl. 292f.

    Google Scholar 

  218. Ebd.: Bl. 297.

    Google Scholar 

  219. Die Rede wurde stark gekürzt am 19.12.1965 im ND unter dem von der Redaktion eingesetzten Titel: Genossin Christa Wolf, Kandidat zum ZK: „Gute Bücher — und was weiter?“ veröffentlicht.

    Google Scholar 

  220. Paul Verner: „Der Künstler soll Mitgestalter unserer Gesellschaft sein“, ND, 20.12.1965.

    Google Scholar 

  221. Christa Wolf: „Rummelplatz. 11. Plenum 1965“, Erinnerungsbericht, Juni 1990, in: AWT: 66. Die zuständige Zensurinstanz lehnte den Film auf Grund „ideologisch falscher“ Aussage und der erwarteten „feindlichen Wirkung“ ab. Protagonistin des Films war ein siebzehnjähriges Mädchen, das die Anpassung an die gesellschaftlichen Normen verweigert und ihren eigenen Weg gehen will. Subjektivität und individuelle Selbstverwirklichung, das Einräumen von Freiräumen für den Einzelnen und die Akzeptanz des Unangepassten und Eigenständigen wird als produktiv für die sozialistische Gesellschaft vorgestellt. Neben den inhaltlichen Abweichungen von der SED-Ideologie war auch die moderne, experimentelle Erzählweise ein wichtiger Grund für das Verbot (Hörnigk 1991: 238).

    Google Scholar 

  222. Documentation: Christa Wolf, Interviews, in: German Quarterly 57, 1984: 95.

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  223. „Selbstinterview“, 1966, in: DdA 1:31. Christa Wolf verarbeitete in Nachdenken über Christa T. dokumentarisches Material, das sie nach dem Tod ihrer Freundin lesen konnte.

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  224. Ebd.

    Google Scholar 

  225. Zu diesem Erzählverfahren, das die Wahrheit im Spiel zwischen Wirklichkeit und Möglichkeit zu erkunden sucht Mohr [1971] 1989: 34ff.

    Google Scholar 

  226. Mauser 1987: 94ff.

    Google Scholar 

  227. Das problematische Verhältnis zwischen der Ich-Behauptung des Einzelnen und den gesellschaftlich erwünschten oder staatlich verordneten ‚wir‘-Forderungen wurde in Nachdenken über Christa T. auch sprachlich umgesetzt, z.B. durch verschiedene Personalpronomina und den variablen Einsatz des „hochsensiblen Pronomens“ wir zur Kennzeichnung unterschiedlicher Gruppenzuordnungen“ oder politischer Zugehörigkeitsgefühle. Die Ich-Erzählerin wechselt vom ‚ich‘ zum ‚wir‘ (‚uns‘), ‚ihr‘ und ‚man‘ ; auch wird aus der Perspektive einer ‚dritten Person‘ berichtet (Mauser 1987: 50ff).

    Google Scholar 

  228. Der Erfolg und das Glück Christa T.s wird in poetischen Bildern deutlich: wie sie selbstvergessen die Trompete bläst oder schreibt. Christa Wolf wollte persönlichen Erfolg an „menschlichen Maßstäben“ orientieren, nicht an den in Wirtschaft und Politik vorherrschenden Kriterien. Entsprechend wollte sie die literarische Figur Christa T. auch nicht als gescheiterte Existenz verstanden wissen, sondern als sich selbst verwirklichende Frau, die nach ihren individuellen Möglichkeiten und Interessen lebte. Christa T. habe die ihr gegebene Zeit sinnvoll und erfüllt verbracht, weil sie die Stärke hatte, ‚ich‘ zu sagen, auch wenn sie dadurch in Konflikte mit der Gesellschaft geraten sei („Ich bin schon für eine gewisse Maßlosigkeit“, Gespräch mit Wilfried F. Schoeller, 1979, in: DdA 2: 866).

    Google Scholar 

  229. Zu Christa Wolfs Identitätsbegriff in Nachdenken über Christa T. siehe Mauser 1987: 78ff.

    Google Scholar 

  230. „Selbstinterview“, 1966, in: DdA 1: 34.

    Google Scholar 

  231. Ebd.: 32 (Zitat von Johannes R. Becher).

    Google Scholar 

  232. Ebd.: 33.

    Google Scholar 

  233. Zum ‚Widerspruch zwischen Individuum und Gesellschaft‘ siehe Zimmermann 1984: bes. 265ff

    Google Scholar 

  234. „Selbstinterview“, 1966, in: DdA 1: 32.

    Google Scholar 

  235. Jäger (1973: 44) interpretierte den Weg von ihrem Prosa-Debüt Moskauer Novelle über den Geteilten Himmel bis zu Nachdenken über Christa T. als „kontinuierlichen Prozeß zunehmender Rücksichtslosigkeit gegenüber den aufgestellten Verbotsschildern und Wegweisern“.

    Google Scholar 

  236. Buehler 1986: 176f.

    Google Scholar 

  237. Nach Mohr ([1971] 1989: 56f.) bediente sich Christa Wolf einerseits moderner Erzählverfahren, andererseits rekurrierte sie auf die Bilderwelt der Literatur des 19. Jahrhunderts, indem sie klischeehafte Idyllenbilder aus dieser Zeit durch bewussten Einsatz als Sehnsuchtsbilder und ‚Glücksversprechen“ rehabilitierte und mit utopischer Perspektive in die Zukunft projizierte.

    Google Scholar 

  238. Sontheimer/BIeek 1979: 158f.

    Google Scholar 

  239. Zu den in Nachdenken über Christa T. dargestellten Widersprüchen und Konflikten im realen Sozialismus der DDR siehe Mohr 1985.

    Google Scholar 

  240. „Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T.“, in: Drescher 1992: 193.

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  241. Rückblickend sah Christa Wolf in diesem Fall trotz des Wandels der staatlichen Zensurpraxis seit Ende der sechziger Jahre das „Muster für einen möglichen Verlauf“ eines Publikationsprozesses; ähnliches könne sie auch über andere ihrer Titel berichten (Christa Wolf: „Brief anlässlich der Ausstellung ‚Zensur in der DDR‘“, in: Drescher 1992: 28).

    Google Scholar 

  242. Gutachten zu Nachdenken über Christa T., 27.6.67, Auszüge in: Drescher 1992: 31–34.

    Google Scholar 

  243. Ebd.

    Google Scholar 

  244. Gutachten zu Nachdenken über Christa T., 30.6.1967, Auszüge in: Drescher 1992: 35–37.

    Google Scholar 

  245. Ebd.

    Google Scholar 

  246. Christa Wolf: Tagebuchauszüge zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 193–213.

    Google Scholar 

  247. Christa Wolf, zit n. Drescher 1992: 10f. (Einleitung).

    Google Scholar 

  248. Ebd. Im 19. Kapitel wollte Christa Wolf ein noch offenes Problem behandeln: „Die Übertragung der eigenen Probleme auf eine dritte Person — um so deutlicher noch eine Fiktion in der Fiktion zu schaffen, denn die Christa T.-Figur ist ja schon zu einem guten Teil Übertragungsmedium.“ (Tagebuchauszüge zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 196). Die vorangegangene Analyse der Erzählung bezieht sich auf diese überarbeitete, ergänzte Fassung des Manuskripts, die veröffentlicht wurde.

    Google Scholar 

  249. Das „Selbstinterview“ (1966) war ein Beitrag für die Sendereihe „Autoren kommen zu Wort“ des DDR-Senders Berliner Rundfunk vom 27.12.1967, der eine Lesung aus dem Manuskript Nachdenken über Christa T. einleitete. Der Text wurde einige Monate später in der Münchner Zeitschrift Kürbiskern 4/1968 u.d.T. „Nachdenken über Christa T.- ein Selbstinterview“ veröffentlicht, in: DdA 1: 31–35.

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  250. Ebd.: 33.

    Google Scholar 

  251. Dietrich Sommer, Gutachten zu Christa Wolf: Nachdenken über Christa T. (überarbeitete Fassung), 6.1.1968, Auszüge in: Drescher 1992: 41–46, vollständig in: SAPMO-BA, DR 1/2169b: Bl. 731–739. Dietrich Sommer war Literaturwissenschaftler in Halle.

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  252. Ebd.: Bl. 736.

    Google Scholar 

  253. Günter Caspar, Gutachten zu Christa Wolf: Nachdenken über Christa T. (Spätherbst 1967), Auszüge in: Drescher 1992: 38–40, vollständig in: SAPMO-BA, DR l/2169b: Bl. 720–730.

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  254. Ebd.

    Google Scholar 

  255. Ebd.

    Google Scholar 

  256. Verlagsgutachten, Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale) zu Christa Wolf: Nachdenken über Christa T., 11.1.1968, Auszüge in: Drescher 1992: 48, vollständig in: SAPMO-BA, DR 1/2169b: Bl. 716–719.

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  257. Ebd.: 49.

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  258. Handschriftliche Notiz von Meta Borst, 20.1.1968, in: SAPMO-BA, DR1/2169b: Bl. 719.

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  259. Fachgebiet Deutsche Gegenwartsliteratur der HV Verlage und Buchhandel, betr. Christa Wolf: Nachdenken über Christa T., 2.5.1968, Abschrift vom 25.11.68, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 647. Meta Borst hatte eine Diskussionsvorlage für ein Gespräch über Christa Wolfs Manuskript angefertigt und die Ergebnisse des daran anschließenden Meinungsaustausches im Fachgebiet Deutsche Gegenwartsliteratur gemeinsam mit dem Fachgebietsleiter Dr. Günther als offzielle Einschätzung zusammengefasst.

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  260. Ebd.: Bl. 646f.

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  261. Dazu auch Drescher 1992: 13.

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  262. SAPMO-BA, DR/1/2169b: Bl. 706.

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  263. Verlagsgutachten des MDV zu Christa Wolfs Essaysammlung Lesen und Schreiben, 22.9.1968, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 661.

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  264. Gutachten von Annemarie Auer zu Christa Wolfs Essaysammlung Lesen und Schreiben, 10.10.1968, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 635ff. Alle folgenden Zitate aus dieser Quelle.

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  265. Ebd.: 635.

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  266. Ebd.

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  267. Abt. Kultur des ZK der SED, Protokoll der Sektorenleiterberatung, 25.11.1968: „Die Gutachten über Christa Wolfs Buch, die zur Erteilung der Lizenz führten, sind zu überprüfen.“ (in: Drescher 1992: 57).

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  268. Dazu auch Dahne 1997: 316f.

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  269. Stattdessen hatte sie dem SV eine persönliche Erklärung übergeben, in der sie sich zwar eindeutig zum sozialistischen Gesellschaftsmodell bekannte, sich zu den konkreten Ereignissen in der CSSR aber nur allgemein äußerte: „Meine Wünsche für die sozialistische Tschechoslowakei können nur von der Übereinkunft ausgehen, die zwischen der UdSSR und der CSSR in Moskau geschlossen wurde. Die Entwicklung zeigt: Es besteht Hoffnung, daß die politische Vernunft sich durchsetzen wird.“ (Informationsbericht des DSV, 27.8.1968, in: SAdK, Nr. 521, Bd. 2: Bl. 47f.).

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  270. Barck/Langermann/Lokatis 1997: 127ff., 230ff., Der Verlag war das Zentrum einer neuen Generation von kritischen Schriftstellern wie z.B. Volker Braun, Adolf Endler, Günter de Bruyn, Sarah Kirsch, Erich Loest und Christa Wolf.

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  271. HV Verlage und Buchhandel, betr. Christa Wolf: Nachdenken über Christa T., 2.12.1968, in: Drescher 1992: 58f.

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  272. Ebd.: 59. Eine Vorankündigung im Börsenblatt über den Auslieferungstermin Anfang 1969 konnte nicht mehr rechtzeitig verhindert werden und der Vorabdruck von Manuskriptteilen in Sinn und Form hatte das Interesse westdeutscher Verlage an der Rechtevergabe geweckt. Außerdem hatte der MDV dem Luchterhand Verlag nach erteilter Druckgenehmigung bereits ein Umbruch-Exemplar zur Verfügung gestellt, wenn auch bislang noch keine Rechte an einen Verlag außerhalb der DDR gegeben waren.

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  273. Die HV entwickelte eine gewisse Virtuosität auf dem Gebiet der Auflagenpolitik, wobei sich ökonomische und politische Aspekte verzahnten. Die Reduzierung der Auflagenhöhe war seit den sechziger Jahren ein wichtiges Mittel zur Disziplinierung von Autoren; sie konnte auf die Eindämmung der Wirkung eines Buches zielen, aber auch auf die symbolische Bestrafung oder die ökonomische Schädigung eines Schriftstellers. Neben der Bewilligung einer sehr geringen Auflage konnten auch Nachauflagen verweigert oder ‚vergessen‘ werden, Teilauflagen im NVA-Buchhandel verschwinden oder exportiert werden. Dazu Barck/Langermann/Lokatis 1997: 223f., 240.

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  274. Dr. H. Redeker, Gutachten zu Christa Wolf: Lesen und Schreiben, 8.1.1969, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 611ff.

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  275. Ebd.: 613.

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  276. Gespräch zwischen dem Cheflektor des Mitteldeutschen Verlages Dr. Strützel und der HV Verlage und Buchhandel, 30.1.1969, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 630.

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  277. Christa Wolf an Helmut Materna, (Ende 1968), in: Drescher 1992: 60.

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  278. Ebd.

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  279. Christa Wolf an Brigitte Reimann, 5.2.69, in: Reimann/Wolf 1993: 20f.

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  280. Hermann Kähler, „Christa Wolfs Elegie“, SuF 1/1969: 2251–2261, in: Drescher 1992: 67–71.

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  281. Ebd.:68f.

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  282. Ebd.: 70f.

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  283. Horst Haase, „Nachdenken über ein Buch“, ndl 4/1969: 174–185, Auszüge in: Drescher 1992: 79–85. Haase war Professor und Direktor des Instituts für Literaturgeschichte (1964–1966) und ab 1969 am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED tätig.

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  284. Ebd.: 79.

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  285. Ebd.:79f.

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  286. Ebd.: 82.

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  287. Ebd.: 85.

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  288. Schon Mitte der fünfziger Jahre hatte es bei HV den Plan gegeben, die zentrale Zensur bzw. Begutachtung aufzuheben und an die Verlage und die Literaturkritik zu delegieren. Die unerwünschten Werke sollten in Presse-Rezensionen ideologisch demontiert werden (Barck/Langermann/Lokatis 1997: 55f).

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  289. Die politischen Kader der fünfziger Jahre wurden zunehmend durch wissenschaftlich qualifizierte Gutachter und Fachreferenten ersetzt. Im Begutachtungssystem der DDR seit Anfang der sechziger Jahre „verflossen die Grenzen zwischen Zensur und Wissenschaft“ (Barck/Langermann/Lokatis 1997: 196ff).

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  290. So blieben negative Folgen für Wissenschaftler in der DDR nicht aus, die eine von der Parteilinie abweichende Interpretation über Nachdenken über Christa T. artikulierten, wie im Fall der Germanistinnen Prof. Inge Diersen und ihrer Assistentin Sigrid Töpelmann an der Humboldt-Universität, die für ihre positive Deutung des Buches gemaßregelt wurden. Inge Diersen wurde zur „Bewährung in der Praxis“ an das Kulturhaus in Bitterfeld versetzt, Töpelmann verließ die Uni und wurde Lektorin, u.a. später von Christa Wolf im Aufbau-Verlag (Drescher 1992: 21f).

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  291. Dr. Strützel, Cheflektor des Mitteldeutschen Verlages, an die HV Verlage und Buchhandel, 25.3.1969, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 650–653.

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  292. Kommentar der Bearbeiterin Meta Borst, 31.3.1969, Druckgenehmigungsakte zu Lesen und Schreiben, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 658.

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  293. Information über Christa Wolfs Essays Lesen und Schreiben, Mitteldeutscher Verlag, 15.4.1969, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 618–620.

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  294. Ebd.: 620.

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  295. Christa Wolf, Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 197.

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  296. Christa Wolf an Arno Hochmuth, Leiter der ZK-Abt. Kultur, 6.2.1969, in: Drescher 1992: 65.

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  297. Ebd.

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  298. Ebd.: 65f.

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  299. Volker Braun an Christa Wolf, [etwa April 1969], in: Drescher 1992: 86.

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  300. Hans Kaufmann an Christa Wolf, 19.4.1969, Auszug in: Drescher 1992: 87.

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  301. Paul Kanut Schäfer an Horst Haase, 7.5.1969, in: Drescher 1992: 96. Der Autor Paul Kanut Schäfer schildert in diesem Brief zornig die Probleme bei der Beschaffung des Buches: „Die Betriebsfiliale hatte gar kein Exemplar erhalten. In der Hauptbuchhandlung waren die Exemplare da, wurden aber geheim gehalten. Als ich’s doch herausbekam, schienen sie infolge von Anweisungen oder dergleichen — es wurde ja nur im Verschwörerton darüber geredet —, sozusagen unverkäuflich zu sein. Schließlich half mir das sehr gute Verhältnis, das sich in der Kulturarbeit zwischen dem Volksbuchhandel und dem Kollektiv der sozialistischen Arbeit, dem ich angehöre, herausgebildet hat. So habe ich denn das Buch. Aber wie viele noch? Wie viele werden es lesen können?“

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  302. Paul Kanut Schäfer an Christa Wolf, 6.5.1969, in: Drescher 1992: 94.

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  303. Brigitte Reimann an Christa Wolf, 19.3.1969, in: Drescher 1992: 73.

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  304. Sarah Kirsch an Christa Wolf, 23.3.1969, in: Drescher 1992: 74.

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  305. Reiner Kunze an Christa Wolf, 14.4.1969, in: Drescher 1992. 78.

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  306. Christa Wolf an Paul Kanut Schäfer, 10.5.1969, in: Drescher 1992: 97.

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  307. Günter Zehm: „Nachdenken über Christa W.“, Die Welt, 27.3.1969, in: Drescher 1992: 75.

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  308. Ebd.: 76.

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  309. Ebd.: 77.

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  310. Heinz Sachs: „Verleger sein heißt ideologisch kämpfen“, ND, 14.5.1969, in: Drescher 1992: 99–101.

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  311. Diskussionsbeitrag von Heinz Adameck auf der 10. Tagung des ZK, parteiinternes Material, III. Protokoll des ZK der SED am 28./29.4.1969, hg. v. Büro des Politbüros, Auszüge in: Drescher 1992: 90. Heinz Adameck war außerdem Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Fernsehen und im Präsidium des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden.

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  312. Drescher 1992: 100f.

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  313. Diese Schwerpunktverlagerung der Zensurfunktion an die Verlage hatte aber auch auf die Autoren hauptsächlich negative Auswirkungen: Genehmigungsverfahren wurden länger und undurchschaubarer; die Zensur der Verlage wurde drückender und intensiver, da diese unter Rechtfertigungszwang gegenüber der HV standen. Außerdem wurde die Verantwortung hin und her geschoben, manchmal wurden erteilte Druckgenehmigungen wieder zurückgezogen (Willkürakte, Bürokratiedschungel) Siehe Barck/Langermann/Lokatis 1997: 198f.

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  314. M(ichaelis), R(olf): „Selbstkritik eines Verlegers in der ‚DDR‘“, FAZ, 15.5.1969, in: Drescher 1992: 102.

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  315. Christa Wolf: „Brief anlässlich der Ausstellung ‚Zensur in der DDR‘“, in: Drescher 1992: 27. Sachs habe das Ehepaar Wolf kurz vorher persönlich auf diesen Schritt vorbereitet: „Der Gedanke, zu dem Buch zu stehen, kommt ihm gar nicht. Er trinkt eine Flasche Schnaps und will getröstet werden. Wir raten ihm dringend, es nicht zu scharf zu machen — es würde später nur ihm selber schaden. Aber der Text war schon fertig. Er habe ja immer gedacht, dass er zu diesem Buch einmal etwas werde sagen müssen, was nicht seiner Meinung entspreche... (Christa Wolf: Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 201). Wenige Tage vor seiner Selbstkritik hatte Sachs bei der HV auch den Druckgenehmigungsantrag für Christa Wolfs Essayband Lesen und Schreiben zurückgezogen: „Liebe Genossin Dr. Vollrath, da wir es für politisch falsch halten, wenn sich um den Namen Christa Wolf eine ideologisch-künstlerische Plattform bildete, die sich gegen unsere Kulturpolitik richtet, halten wir das Erscheinen des für dieses Jahr geplanten Essaybandes von Christa Wolf ‚Lesen und Schreiben‘ für nicht richtig.“ (Heinz Sachs, Leiter des Mitteldeutschen Verlages, an die HV Verlage und Buchhandel, 6.5.1969, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 634).

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  316. Christa Wolf: Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 203.

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  317. Bericht über den VI. Deutschen Schriftstellerkongress der ZK-Abteilung Kultur, 4.6.1969, Auszüge in: Drescher 1992: 128–130.

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  318. Ebd.: 129.

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  319. Ebd.

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  320. Christa Wolf wurde wegen Nachdenken über Christa T. auch von anderen parteikonformen Kongressteilnehmern kritisiert. Moniert wurde z.B., dass das Buch nicht dem sozialistischen Menschenbild in der Kunst entspreche, da es die Selbstverwirklichung des Menschen nicht als gesellschaftliches, sondern als individuelles Problem darstelle; „sozialistische Persönlichkeiten“ entwickelten sich aber gerade dadurch, dass sie die Schwierigkeiten in der neuen Gesellschaft „kämpfend meistern“ (Eberhard Röhner: Diskussionsbeitrag auf dem VI. Deutschen Schriftstellerkongress vom 28. bis 30. Mai 1969 in Berlin, Auszüge in: Drescher 1992: 116f.).

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  321. Max Walter Schulz: „Das Neue und das Bleibende in unserer Literatur“, VI. Deutscher Schriftstellerkongress vom 28. bis 30. Mai 1969 in Berlin, Auszüge in: Drescher 1992: 112f.

    Google Scholar 

  322. Ebd.: 113.

    Google Scholar 

  323. Ebd.: 114.

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  324. Wie viele Exemplare des Buches trotz des Auslieferungsstopps zu diesem Zeitpunkt schon in den Buchhandel der DDR und in die Hände von Lesern gekommen waren, bleibt ungewiss (Christa Wolf: Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 200ff.).

    Google Scholar 

  325. Christa Wolf: Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 205.

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  326. Ebd.: 205f.

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  327. Ebd.: 207.

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  328. Der 1. Sekretär des Schriftstellerverbands Gerhard Henniger war seit Übernahme seiner Funktion als 1. Sekretär des DSV (1966),,Kontaktperson“ bzw. „offizielle Quelle“ des MIS im Kulturbereich; er fungierte „als Schaltstelle zwischen Schriftstellerverband, Kulturabteilung des ZK, Zensurbehörde und MfS“ und wurde für seine langjährige Mitarbeit bis 1989 vom MfS wiederholt geehrt (Walther 1996: 628-631).

    Google Scholar 

  329. Gerhard Henniger, 1. DSV-Sekretär, an Kurt Hager, 9.6.1969; Erste Einschatzung des VI. Deutschen Schriftstellerkongresses durch das Sekretariat des DSV, 3.6.1969, Auszüge in: Drescher 1992: 124, 125f.

    Google Scholar 

  330. Arno Hochmuth, Leiter der ZK-Abt. Kultur, an die Mitglieder und Kandidaten des Politbüros, 10.6.1969: Bericht der ZK-Abt. Kultur über den VI. Deutschen Schriftstellerkongress, 4.6.1969. Auszüge in: Drescher 1992: 127, 128–130.

    Google Scholar 

  331. Ebd.: 128.

    Google Scholar 

  332. Ebd.

    Google Scholar 

  333. Bericht des DSV über Diskussionen im Bezirksverband Potsdam, 3.7.1969, in: Drescher 1992: 144.

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  334. Dazu auch Mix 1997: 343.

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  335. Ein Auszug findet sich in Arnold 1985: 57.

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  336. Während die Verbreitung des Buches in der DDR behindert wurde, hatte der westdeutsche Luchterhand-Verlag die im „Karl-Marx-Werk Pößneck (DDR)“ hergestellte Auflage in Westdeutschland ausgeliefert (Altenhein 1997: 300).

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  337. Die widersprüchliche Aufnahme von Nachdenken über Christa T. betraf den politisch-gesellschaftlichen Anspruch des Werkes, aber auch ästhetische und stilistische Fragen. Dazu Mauser 1987: 10f.

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  338. Marcel Reich-Ranicki: „Christa Wolfs unruhige Elegie“, Die Zeit, 23.5.1969: 21. Alle folgenden Zitate ebd.

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  339. Karl Wörmann: „Große Rüge der SED. Der Fall Christa Wolf, Der Tagesspiegel, 29.5.1969.

    Google Scholar 

  340. Heinz Kersten: „Christa Wolfs ‚Nachdenken über Christa T.“ Zu einem literarischen und kulturpolitischen Ereignis.“, FR, 21.6.1969.

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  341. Fritz J. Raddatz: „Mein Name sei Tonio K.“, Der Spiegel, 2.6.1969, in: Drescher 1992: 122.

    Google Scholar 

  342. Rolf Michaelis: „Der doppelte Himmel“, FAZ, 28.5.1969, in: Drescher 1992: 108–111.

    Google Scholar 

  343. Günter Zehm: „Rückzug ins private Glück im Winkel“, Die Welt, 3.7.1969, in: Drescher 1992: 140–142.

    Google Scholar 

  344. Ebd.: 140.

    Google Scholar 

  345. Ebd.: 142.

    Google Scholar 

  346. Thomas von Vegesack über Christa Wolf, ostdeutsche Schriftstellerin: „Jetzt bittet der Verleger für sie um Verzeihung“, Expressen (Stockholm), 7.6.1969, Auszüge in: Drescher 1992: 131–133.

    Google Scholar 

  347. Ebd.: 132.

    Google Scholar 

  348. Ebd.: 133.

    Google Scholar 

  349. Christa Wolf an Thomas von Vegesack, 1.7.1969, in: Drescher 1992: 134.

    Google Scholar 

  350. Ebd.: 135.

    Google Scholar 

  351. Ebd.: 135. Diese Erklärung hatte sie auch schon einige Monate zuvor in einem Brief an den Leiter der ZK-Abteilung Kultur, Arno Hochmuth, vorgebracht.

    Google Scholar 

  352. Ebd.

    Google Scholar 

  353. Thomas von Vegesack hatte in seiner Antwort auf Christa Wolfs Brief mögliche Interpretationsfehler eingeräumt und besonders seinen letzten Satz über den tschechischen Kommunismus bedauert. Er sei kein Kalter Krieger, sondern habe sich viel von dem sozialistischen Experiment in der DDR erhofft: „Aber eine solche positive Einstellung braucht ja nicht unbedingt kritiklos zu sein.“ (Thomas von Vegesack an Christa Wolf, 14.7.1969, in: Drescher 1992: 138f).

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  354. Entgegen dem im Buch angegebenen Erscheinungsjahr 1968 bestätigt Christa Wolf den Juli 1969 als Erscheinungsdatum der ersten Auflage (Christa Wolf an Herbert Wiesner, 8.2.1991, in: Zensur in der DDR: 85–89) Die tatsächliche Auflagenhöhe wird in verschiedenen Quellen unterschiedlich beantwortet; vor allem herrscht Unklarheit darüber, wieviele Exemplare gebunden und ausgeliefert wurden und tatsächlich in die Hände von Lesern gelangten. Dazu auch Barck/Langermann/Lokatis 1997: 223.

    Google Scholar 

  355. Dr. Kocialek, HV Verlage und Buchhandel, an Bruno Haid, Stellvertreter des Ministers für Kultur, 23.6.1969, in: DR/1/2169b: Bl. 708. Die von MDV-Verlagsleiter Sachs aufgestellte Liste umfasste zahlreiche internationale Verlage.

    Google Scholar 

  356. Bruno Haid, Leiter der HV, an Klaus Gysi, Minister für Kultur, 9.7.1969, in: SAPMO-BA, DR/1/2169b: Bl. 698.

    Google Scholar 

  357. Ebd.: Bl. 699.

    Google Scholar 

  358. ZK-Abteilung Kultur, Einschätzung der ideologischen Situation unter Künstlern und Kulturschaffenden, September 1969, in: Drescher 1992: 148f.

    Google Scholar 

  359. In den fünfziger Jahren waren die Bemühungen der SED-Kulturpolitiker immer wieder am Leseverhalten der DDR-Bevölkerung gescheitert. Das allgemeine Desinteresse an „politisch wertvollen“ Büchern führte zu einer regelrechten Absatzmisere der parteikonformen Literatur. Dazu Barck/Langermann/Lokatis 1997: 66.

    Google Scholar 

  360. Christa Wolf an den DSV, 23.10.1969, in: Drescher 1992: 150.

    Google Scholar 

  361. Hans Koch: Referat auf der Vorstandssitzung des DSV am 30.10.1969, in: Drescher 1992: 154–159. Der Kulturwissenschaftler Prof. Hans Koch war seit 1961 Vorstandsmitglied des DSV und von 1966–69 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter des Ministers für Kultur, Klaus Gysi; siehe auch: Arno Hochmuth, Leiter der ZK-Abteilung Kultur, an Kurt Hager, Bericht über die DSV-Vorstandssitzung am 30.10.1969, 3.11.1969, in: Drescher 1992: 160.

    Google Scholar 

  362. Ebd.: 156.

    Google Scholar 

  363. Ebd.: 158.

    Google Scholar 

  364. Arno Hochmuth, Leiter der ZK-Abt. Kultur, an Kurt Hager: Bericht über die DSV-Vorstandssitzung am 30.10.1969, 3.11.1969, in: Drescher 1992: 161f.

    Google Scholar 

  365. Ebd.: 161.

    Google Scholar 

  366. Otto Gotsche auf der DSV-Vorstandssitzung am 30.10.1969, in: Drescher 1992: 166.

    Google Scholar 

  367. Ebd.: 168.

    Google Scholar 

  368. Arno Hochmuth, Leiter der ZK-Abt. Kultur, an Kurt Hager: Bericht über die DSV-Vorstandssitzung am 30.10.1969, 3.11.1969, in: Drescher 1992: 160–163.

    Google Scholar 

  369. Ebd.: 162f.

    Google Scholar 

  370. Christa Wolf an den 1. Sekretär des DSV, Gerhard Henniger, 8.11.1969, in: Drescher 1992: 174–178.

    Google Scholar 

  371. Ebd.: 174.

    Google Scholar 

  372. Ebd.: 175.

    Google Scholar 

  373. Ebd.: 176.

    Google Scholar 

  374. Ebd.: 177f.

    Google Scholar 

  375. Ebd.: 178.

    Google Scholar 

  376. Gerhard Henniger, 1. Sekretär des DSV, an Bruno Haid, Stellvertreter des Ministers für Kultur, 14.11.1969, in: Drescher 1992: 172f.

    Google Scholar 

  377. Gerhard Henniger, 1. Sekretär des DSV, an Christa Wolf, 20.11.1969, in: Drescher 1992: 179.

    Google Scholar 

  378. Christa Wolf an Brigitte Reimann, 19.11.1969, in: Reimann/Wolf 1993: 63f.

    Google Scholar 

  379. Ebd.

    Google Scholar 

  380. Ebd.: 65.

    Google Scholar 

  381. Christa Wolf: Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 209. An dieser Stellungnahme hatte sie nach eigener Aussage zusammen mit ihrem Mann mehrere Tage gearbeitet.

    Google Scholar 

  382. Drescher 1992: 21.

    Google Scholar 

  383. Christa Wolf: „Notwendige Feststellung“, 22.12.1969, in: Drescher 1992: 185–187.

    Google Scholar 

  384. Ebd.: 185f.

    Google Scholar 

  385. Ebd.: 186. Trotz der klaren Worte Christa Wolfs zeigte sich der 1. DSV-Sekretär (und MfS-Mitarbeiter) Henniger immer noch unzufrieden und schürte den Konflikt weiter, indem er sich beim Leiter der ZK-Abteilung Kultur, Arno Hochmuth, darüber beschwerte, dass Christa Wolf in ihrer Erklärung die Hinweise nicht beherzigt habe, die ihr in einer „stundenlangen kameradschaftlich geführten Diskussion“ gegeben wurden: „Unseren Ratschlag dafür, in offensiver Weise sich vor allem mit einigen ideologischen Problemen auseinander zu setzen, die die westlichen Kritiker ihr im Zusammenhang mit ‚Christa T.‘ unterschoben haben, und damit auf die grundsätzliche Position des sozialistischen Schriftstellers im sozialistischen Staat einzugehen, hat sie nicht berücksichtigt. Es bleibt bei einer Verteidigung von ‚Christa T.‘ gegen ihre Kritiker (Gerhard Henniger, 1. Sekretär des DSV an Arno Hochmuth, Leiter der ZK-Abteilung Kultur, 29.12.1969, in: Drescher 1992: 188).

    Google Scholar 

  386. Christa Wolf, Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 209f.

    Google Scholar 

  387. Siehe auch Reimann/Wolf 1993: 184 (Anm.).

    Google Scholar 

  388. Christa Wolf, Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 202.

    Google Scholar 

  389. Ebd.:212f.

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  390. Im Dezember stand es auf den Bestsellerlisten der Zeit und des Spiegel. Diese enorme Resonanz in der Bundesrepublik löste bei Christa Wolf aber „zwiespältige Gefühle“ aus (Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 212).

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  391. Bestand Ulbricht, Vertrauliche Verschlußsache ZK 20/1/1971, 4.1.1971, in: SAPMO-BA, NL 182/932: Bl. 331.

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  392. Die HV Verlage und Buchhandel hatte Christa Wolfs Antrag auf eine Neuauflage in der DDR befürwortet und auf einen Vertragsabschluss möglichst noch vor ihrer Teilnahme an einer Internationalen Pressekonferenz in Leipzig gedrängt, wo sie dann die Nachauflage ankündigen sollte. Der MDV wurde von Lucie Pflug, der Leiterin des Sektors Verlage in der ZK-Abt. Wissenschaften, zu einem Vertragsabschluss angewiesen. Für die Nachauflage sollte dem Verlag drei Tonnen zusätzliches Papier zur Verfügung gestellt werden (Information des Verlagsleiters des Mitteldeutschen Verlags Halle, Rudi Herzog, zur Nachauflage des Buches Nachdenken über Christa T. von Christa Wolf, 12.4.1972, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.024/99).

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  393. Mauser/Mauser 1987: 7.

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  394. „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 56.

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  395. Christa Wolf an Angela Drescher, 21.8.1991, in: Drescher 1992: 190.

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  396. Christa Wolf an Brigitte Reimann, 1.7.1972, in: Reimann/Wolf 1993: 151.

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  397. Christa Wolf berichtet, dass ihr Bruno Haid diese Trennung von ihrem Verlag MDV im Dezember 1969 nahe legte, indem er ihr empfohlen habe, einen Antrag auf Vergabe der Auslandsrechte beim Büro für Urheberrechte für ihre Erzählung Nachdenken über Christa T. zu stellen. Der MDV musste nach der Bewilligung sämtliche Auslandsrechte an die Autorin zurückgeben, die von nun an alle Auslandsverträge über dieses Buch selbst abschloss (Tagebuchaufzeichnungen zu Nachdenken über Christa T., in: Drescher 1992: 210ff.).

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  398. Fritz-Georg Voigt wurde 1966 Leiter des Aufbau-Verlags und hatte zuvor eine Karriere innerhalb des Verlages absolviert (1952 Lektor. 1958 Lektoratsleiter und ab 1963 Cheflektor im Verlag). Laut MfS-Akten arbeitete Voigt von 1952 bis 1977 als GI/IMS/IMF „Kant“ (Walther 1996: 767f).

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  399. Ruth Glatzer war seit 1966 Cheflektorin im Aufbau-Verlag und kooperierte seit 1970 bereitwillig mit dem MfS (Walther 1996: 626f). Der langjährige Leiter des Lektorats „Zeitgenössische Literatur“ im Aufbau-Verlag, Günter Caspar, unterzeichnete ebenfalls 1970 — offensichtlich unter erheblichen Druck — eine Verpflichtungserklärung (Walther 1996: 550f.).

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  400. Walther 1996: 84. Im Jahr 1976 übernahm die HA XX/7 den OV „Doppelzüngler“ von der MfS-Be-zirksverwaltung Potsdam.

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  401. So hatte z.B. die Aufbau-Lektorin Sigrid Töpelmann in ihrem Verlagsgutachten darauf hingewiesen, dass Christa Wolf die Geschichten für den Band Unter den Linden nach den von Kaufmann festgestellten „Mißverständnissen“ überarbeitet habe. (Sigrid Töpelmann, Notiz und Gutachten zu Unter den Linden, 19.11.1973, in: SAPMO-BA, DR/1/2105a: Bl. 566–570).

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  402. „Erfahrungsmuster“, Diskussion zu Kindheitsmuster, 1975, in: DdA 2: 841.

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  403. Ebd.: 839.

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  404. Ebd.: 840.

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  405. Meta Borst, HV Verlage und Buchhandel, an Klaus Höpcke, 13.10.1975, in: SAPMO-BA, DR/1/21 11a: Bl. 396.

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  406. Ebd.: 397.

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  407. Christa Wolf an Kurt Hager, 11.3.1975, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.024/99.

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  408. Christa Wolf an Kurt Hager, 11.3.1975, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.024/99.

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  409. Kurt Hager an Christa Wolf, 4.4.1975, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.024/99.

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  410. Das MfS rechnete Christa Wolf innerhalb der Akademie der Künste einer Gruppe zu, „die mehr oder weniger offen eine Theorie des Aufzeigens angeblich wunder Punkte als Aufgabe des Schriftstellers verkündet. Kleinbürgerlich-abstrakter Humanismus, ein subjektivistischer Alleinsanspruch auf absolute Wahrheit fuhren bei ihr zu einer Verabsolutierung des kritischen Elements in der Kunst, wobei sie nicht von den Positionen des sozialistischen Realismus und den Errungenschaften unseres Staates ausgeht („Information über negative und feindliche Aktivitäten von Personen aus dem kulturellen Bereich, HA XX des Ministeriums für Staatssicherheit, Berlin, 29.4.1975, in: Wichner/Wiesner 1991: 114). Hier fällt die Übereinstimung zu Abuschs Attacke auf.

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  411. Gutachten von Dr. Armin Zeißler, 3.4.1971, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 624–626. Armin Zeißler war von 1963 bis 1988 stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift SuF; später war auch er von 1984–1988 für das MfS als IMS „Zeising“ tätig (Walther 1996: 529).

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  412. Ebd.: Bl. 626.

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  413. Gutachten von Verlagslektorin und Schriftstellerin Christine Wolter, 3.5.1971, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 628; Antrag des Aufbau-Verlags (Fritz-Georg Voigt, Ruth Glatzer) auf Druckgenehmigung für die 1. Aufl. von Lesen und Schreiben für 5000 Exemplare, 30.6.1971, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a.

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  414. Stellungnahme von Prof. Horst Haase zum Manuskript einer Aufsatzsammlung von Christa Wolf, 16.7.1971, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 604–607.

    Google Scholar 

  415. Ebd.: 605.

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  416. Ebd.: 607.

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  417. Günter Caspar an Meta Borst, HV Verlage und Buchhandel, 3.8.1971, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 603.

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  418. SAPMO-BA, DR/1/2101a, 28.7.1971: Bl. 608–610.

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  419. Meta Borst, Einschätzung zu Lesen und Schreiben, in: SAPMO-BA, DR/1/2101a: Bl. 600.

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  420. Ein Jahr später wurde eine erweiterte zweite Auflage bewilligt, was die HV-Bearbeiterin Meta Borst mit der großen Nachfrage begründete. Die Nachauflage war durch drei weitere Arbeiten Christa Wolfs ergänzt worden, gegen die keine Einwände der Zensurinstanz bestanden (Meta Borst, HV Verlage und Buchhandel, Begründung für die Druckgenehmigung einer erweiterten Nachauflage über 7.500 Exemplare des Essaybandes Lesen und Schreiben, 1.8.1972, in: SAPMO-BA, DR/1/2103a: Bl. 585).

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  421. Verlagsgutachten von Lektorin Sigrid Töpelmann, 6.11.1972, in: SAPMO-BA, DR/1/2103a: Bl. 594f. — Außengutachten von Prof. Dr. W. Heise, 1.11.1972: Bl. 604–607. — Druckgenehmigung für Christa und Gerhard Wolfs Till Eulenspiegel, 19.12.1972, in: SAPMO-BA, DR/1/2103a: Bl. 588f. Der Aufbau-Verlag hatte am 17. November 1972 die Druckgenehmigung für die erste Auflage von 15.000 Exemplaren beantragt.

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  422. Antrag des Aufbau-Verlags auf Druckgenehmigung für den Erzählband Unter den Linden, 27.11.1973. — Sigrid Töpelmann, Notiz und Gutachten zu Unter den Linden, 19.11.1973. Die Druckgenehmigung wurde am 15.12.1973 erteilt (SAPMO-BA, DR/1/2105a: Bl. 553ff.).

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  423. Zu kritischem Potenzial und feministischer Lesart von „Selbstversuch“ siehe Kaufmann 1991: 9ff.

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  424. Prof. Hans Kaufmann lehrte an der HU Berlin und FSU Jena Germanistik, bis er 1968 an die Deutsche Akademie der Wissenschaften der DDR wechselte. 1973–1976 übernahm er die Funktion des stellvertretenden Direktors des Zentral instituts für Literaturgeschichte an der Deutschen Akademie der Wissenschaften (Walther 1996: 45).

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  425. Gutachten vom 18.10.73 von Prof. Hans Kaufmann, in: SAPMO-BA, DR/1/2105a: Bl. 558–565.

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  426. Er sah die Schwachstellen vor allem in der Geschichte „Lebensansichten eines Katers“: „Es sind auch Mißverständnisse möglich, etwa, daß es der Autorin vor allem um die Verteidigung von ‚Literatur‘ und ‚Seele‘ gegen die ‚seelenlose‘ Wissenschaft und Technik gehe. Eine gute Satire kann aus Zorn, sie sollte aber nicht aus Ressentiment geboren werden. Vielleicht ist es Christa Wolf heute aus einigem Abstand möglich, in dieser Hinsicht noch etwas zu tun.“ (ebd.: Bl. 563).

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  427. „Gegenwart und Zukunft“, 1970, in: DdA 1: 39; Diskussionsbeitrag zum VII. Schriftstellerkongress der DDR 1973, in: DdA 1: 432.

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  428. Frieden [1981], 1989: 127.

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  429. Mit diesen literarischen Techniken bricht Christa Wolf mit den herkömmlichen Erzählformen der traditionellen Autobiografie. Sie verlässt die lineare Erzählform einer chronologisch strukturierten Lebensgeschichte und damit die Vorstellung persönlicher und historischer Kontinuität und sie folgt auch nicht der autobiografischen Konvention eines Wahrheits- und Objektivitätsanspruchs, der sich an ‚verifizierbaren Daten‘ und ‚Fakten‘ festmacht (Frieden [11981] 1989: 129f.).

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  430. Viollet 1989: 101, 111.

    Google Scholar 

  431. „Erfahrungsmuster“, Diskussion zu Kindheitsmuster, 1975, in: DdA 2: 815.

    Google Scholar 

  432. Ebd.: 816.

    Google Scholar 

  433. Ebd.: 814.

    Google Scholar 

  434. Mitscherlich-Nielsen [1980] 1989: 114f.

    Google Scholar 

  435. Frieden [1981] 1989: 127.

    Google Scholar 

  436. „Erfahrungsmuster“, Diskussion zu Kindheitsmuster, 1975, in: DdA 2: 809f.

    Google Scholar 

  437. Mohr 1985: 35.

    Google Scholar 

  438. Bialik [1983] 1989: 88.

    Google Scholar 

  439. Christa Wolf an Brigitte Reimann, 9.4.1971, in: Reimann/Wolf 1993: 104.

    Google Scholar 

  440. Christa Wolf an Brigitte Reimann, 11.2.1971, in: Reimann/Wolf 1993: 94.

    Google Scholar 

  441. Protokoll des Dialogs mit Christa Wolf über ihren Roman Kindheitsmuster am 27.4.1977 in der Akademie der Künste, Sektion Literatur und Sprachpflege, in: SAPMO-BA, NY 4219/24: Bl. 41.

    Google Scholar 

  442. Ebd.

    Google Scholar 

  443. „Erfahrungsmuster“, Diskussion zu Kindheitsmuster, 1975, in: DdA 2: 811.

    Google Scholar 

  444. Ebd.: 819.

    Google Scholar 

  445. Christa Wolf hatte am 8.10. und 3.12.1975 in der Akademie der Künste der DDR aus dem Manuskript Kindheitsmuster gelesen. In SuF 4/1976 wurden Ausschnitte der daran anschließenden Diskussionen veröffentlicht u.d.T. „Erfahrungsmuster“, Diskussion zu Kindheitsmuster, 1975, in: DdA 2: 811.

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  446. Grebing 1994. Christa Wolf beschrieb in ihrer Rede zur Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises im Jahr 1987 Autoritätsgläubigkeit und Übereinstimmungssucht als zwei zentrale Prägungen ihrer Generation durch den Faschismus.

    Google Scholar 

  447. Gutachten von Lektorin Sigrid Töpelmann zu Christa Wolfs Kindheitsmuster, 30.3.1976, in: SAPMO-BA, DR/1/2111a: Bl. 381ff.

    Google Scholar 

  448. Ebd.: 385f.

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  449. Gutachten von Heinz Plavius zu Christa Wolfs Kindheitsmuster, in: SAPMO-BA, DR/1/2133a: Bl. 387. Plavius war promovierter Literaturwissenschaftler, Essayist und Kritiker, von 1966–72 stellvertretender Chefredakteur der Literaturzeitschrift ndl, ab 1972 Mitarbeiter im Ministerium für Kultur und ab 1980 in der Akademie der Künste.

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  450. Ebd.: 390.

    Google Scholar 

  451. Antrag des Aufbau-Verlags vom 2.4.1976 auf Druckgenehmigung für die 1. Auflage von 50.000 Exemplaren (plus 10.000), in: SAPMO-BA, DR/1/2111a: Bl. 370f. Die Druckgenehmigung wurde am 11.5.1976 erteilt.

    Google Scholar 

  452. Stellungnahme vom 18.5.1976 von Meta Borst, HV Verlage und Buchhandel, zur Druckgenehmigung von Christa Wolfs Kindheitsmuster, in: SAPMO-BA, DR/1/2133a: Bl. 375.

    Google Scholar 

  453. Ebd.: Bl. 376.

    Google Scholar 

  454. Es handelte sich um die Aussage „…in den Wäldern gab es, wie man h ö r t e, Unterschlüpfe für Gruppen von Soldaten…“, dann sei von 14 Überfällen die Rede. Dazu Meta Borst: „Auch wenn die Autorin von Legende und im Konjunktiv spricht, sollte nicht die Aussage bestehen bleiben, dass nach dem 8. Mai 1945 sich Truppen von der sowjetischen Armee absetzten und in Wäldern als Banden lebten, es können Angehörige von ehem. Kriegsgefangenenlagern gewesen sein, es könnten Asoziale gewesen sein u.a. mehr. Ein Gespräch darüber zwecks Veränderung halte ich für erforderlich.“ (SAPMO-BA, DR/1/2133a: 378). Dr. Voigt vom Aufbau-Verlag hatte Meta Borst bei einem Gespräch am 20.5. versprochen, mit Christa Wolf über die monierte Stelle zu sprechen (SAPMO-BA, DR/1/2133a: 377). Die Stelle findet sich in Kindheitsmuster. 478.

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  455. SAPMO-BA, DR/1/2133a: 379.

    Google Scholar 

  456. Marcel Reich-Ranicki kritisierte den „literarischen Dilettantismus“ und Fritz J. Raddatz äußerte Zweifel am „Kunstganzen“. Ausführlich zur Rezeption des Romans siehe Kurpanik-Malinowska 1992: 23ff. Angesichts des sonst positiven internationalen Echos erklärte sich die Autorin diese Verrisse in wichtigen westdeutschen Zeitungen mit verschiedenen Gründen: Sie habe ein Thema gewählt, das die Bundesrepublik für sich reklamiere; es spiele Enttäuschung mit, dass sie kein ‚Anti-DDR-Buch‘ geschrieben habe; schließlich erfülle sie nicht die Forderung nach einer klassischen Romanform (Protokoll des Dialogs mit Christa Wolf über ihren Roman Kindheitsmuster am 27. April 1977 in der Ostberliner Akademie der Künste, in: SAPMO-BA, NY 4219/24: Bl. 38).

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  457. Drewitz [1979] 1985: 63.

    Google Scholar 

  458. „Schreiben im Zeitbezug“, 11.12.1989, in: ID: 149.

    Google Scholar 

  459. Anwesend waren die Schriftsteller Jurek Becker, Stefan Heym, Ulrich Plenzdorf, Klaus Schlesinger, Dieter Schubert und Christa Wolf, der Schriftsteller und Dramatiker Heiner Müller, die Schauspieler Angelica Domröse, Jutta Hoffmann, Manfred Krug, Hilmar Thate und der Filmregisseur Frank Beyer. PB-Mitglied Werner Lamberz hatte einen Mitarbeiter seines Büros, Karl Sensberg, mitgebracht sowie PB-Mitglied Heinz Adameck, der auch Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Fernsehen war. Das Treffen fand am 20.11.1976 im Hause Manfred Krugs statt, der das Gespräch heimlich auf Tonband aufzeichnete (Krug 1996).

    Google Scholar 

  460. Kap. 3.2.4.3.3.

    Google Scholar 

  461. Ebd.: 31.

    Google Scholar 

  462. Ebd.: 32f.

    Google Scholar 

  463. Ebd.: 32f.

    Google Scholar 

  464. Ebd.: 33.

    Google Scholar 

  465. Ebd.: 32.

    Google Scholar 

  466. Ebd.: 33.

    Google Scholar 

  467. Ebd.

    Google Scholar 

  468. Ebd.: 77.

    Google Scholar 

  469. Ebd.: 48.

    Google Scholar 

  470. Ebd.: 75.

    Google Scholar 

  471. Ebd.: 80.

    Google Scholar 

  472. Ebd.: 93.

    Google Scholar 

  473. Ebd.: 96.

    Google Scholar 

  474. Ebd.: 99.

    Google Scholar 

  475. Ebd.: 48.

    Google Scholar 

  476. Büro Werner Lamberz, „Aufzeichnungen über ein Gespräch im Hause von Manfred Krug“, 20.11.1976, in: SAPMO-BA, DY 30/IV 2/2.033/51: 45f.

    Google Scholar 

  477. Ebd.: 49f.

    Google Scholar 

  478. Krug 1996: 50.

    Google Scholar 

  479. Günter Görlich war damals auch Mitglied des Präsidiums des SV sowie Mitglied der Berliner SED-Bezirksleitung. Seit 1976 war er zudem Kandidat des ZK der SED (ab 1981 ZK-Mitglied).

    Google Scholar 

  480. Büro Werner Lamberz, Kurzbericht über die Parteiversammlung des SV, Bezirksverband Berlin am 26.11.1976, Referat von Günter Görlich, in: SAPMO-BA, DY 30/IV 2/2.033/51TG: Bl. 65ff.

    Google Scholar 

  481. Dieter Noll, Heinz Kamnitzer, Gerhard Henniger, Gisela Steineckert, Helmut Baierl.

    Google Scholar 

  482. Jan Koplowitz, Erwin Strittmatter, Anna Seghers, Irmtraud Morgner.

    Google Scholar 

  483. Protokoll der Fortsetzung der Parteiversammlung des Berliner SV, 26.11.1976, in: In Sachen Biermann: 110ff.

    Google Scholar 

  484. Brief, vorgetragen von Gerhard Wolf auf der Parteiversammlung des Berliner SV am 26.11.1976, in: In Sachen Biermann: 115.

    Google Scholar 

  485. Ein Lied Biermanns war zur Veröffentlichung in einer Anthologie vorgesehen, die der Mitteldeutsche Verlag nach dem Militärputsch in Chile verlegen wollte (Anthologie Chile. Gesang und Bericht, hg. v. einem Autorenkollektiv des SV der DDR, Halle und Leipzig 1973).

    Google Scholar 

  486. Brief, vorgetragen von Gerhard Wolf auf der Parteiversammlung des Berliner SV, 26.11.1976, in: In Sachen Biermann: 112.

    Google Scholar 

  487. Ebd.: 113.

    Google Scholar 

  488. Ebd.: 115.

    Google Scholar 

  489. Brief, vorgetragen von Gerhard Wolf auf der Parteiversammlung des Berliner SV am 26.11.1976, in: In Sachen Biermann: 117.

    Google Scholar 

  490. Entschließung der Parteiorganisation des Bezirksverbandes Berlin des SV der DDR, 26. November 1976, veröffentl. im ND, 27./28. November 1976: 6; auch SAPMO-BA, DY 30/IV 2/2.033/51. 110 Schriftsteller stimmten der Entschließung zu, es gab 6 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen. Ein Parteifunktionär hielt das ‚Ergebnis‘ der Versammlung für grundsätzlich positiv; allerdings hatte er bei Gerhard Wolf — der den gemeinsam mit seiner Frau verfassten Brief vorgelesen hatte —,ein „uneinsichtiges, z.T. provokatorisches Auftreten“ festgestellt, wodurch die „Erregung vieler Genossen“ gesteigert worden und es zu vielen Zwischenrufen und Unmutsäußerungen gekommen sei (Bericht des Zweiten Sekretärs der SED-Bezirksleitung Berlin über die Fortsetzung der Parteiversammlung des Berliner SV, 26.11.1976, in: In Sachen Biermann: 200).

    Google Scholar 

  491. Erklärung von Christa Wolf an die Parteileitung des Berliner SV, 7.12.1976, in: In Sachen Biermann: 278.

    Google Scholar 

  492. Ebd.

    Google Scholar 

  493. Ebd.

    Google Scholar 

  494. Christa Wolf an die Parteiorganisation der SED, Berliner SV der DDR, 9.12.1976, in: In Sachen Biermann: 279.

    Google Scholar 

  495. Bericht der SED-Bezirksparteikontrollkommission Berlin, 15.12.1976, Aktennotiz über das Gespräch mit der Genossin Christa Wolf am 15.12.1976, in: In Sachen Biermann: 281.

    Google Scholar 

  496. Ebd.: 281.

    Google Scholar 

  497. Ebd.: 282f.

    Google Scholar 

  498. Die Grundorganisation der SED des Berliner SV hatte Parteiverfahren gegen Unterzeichner der Petition eingeleitet, die mit „groben politischen Fehlern“ und einer Verletzung von Parteidisziplin und -statut begründet wurden (Bericht des Ersten Sekretärs der SED-Bezirksleitung Berlin an das Politbüro des ZK der SED über die Mitgliederversammlung der SED-Grundorganisation des Berliner SV am 7.12.1976, in: In Sachen Biermann: 221).

    Google Scholar 

  499. Stephan Hermlin, Volker Braun, Christa Wolf und Frank Beyer.

    Google Scholar 

  500. Gerhard Wolf, Sarah Kirsch, Günter Kunert und Karl-Heinz Jakobs.

    Google Scholar 

  501. Jurek Becker, Volker Braun, Sarah Kirsch, Ulrich Plenzdorf, Dieter Schubert (Information über die Mitgliederversammlung der Parteiorganisation des Berliner SV am 20.1.1977, in: In Sachen Biermann: 233).

    Google Scholar 

  502. Sarah Kirsch wurde sowohl aus der SED wie auch aus dem SV ausgeschlossen. Jurek Becker erklärte seinen Austritt aus dem SV.

    Google Scholar 

  503. Einige Unterzeichner hatten unter starken Repressionen zu leiden, wie z.B. Sarah Kirsch und Jürgen Fuchs. Sarah Kirsch und Jurek Becker reisten noch 1977 nach West-Berlin aus. Günter Kunert ging 1979, Karl-Heinz Jakobs 1981 in die Bundesrepublik. Jürgen Fuchs wurde mit neun Monaten U-Haft beim MfS in Berlin-Hohenschönhausen wegen „staatsfeindlicher Hetze“ bestraft; er war bereits 1975 aus der SED wegen „staatsfeindlichen“ Verhaltens ausgeschlossen worden und wurde im August 1977 ausgebürgert.

    Google Scholar 

  504. Parteisekretär Helmut Küchler im Beschlussantrag zum Parteiverfahren gegen Christa Wolf auf der Mitgliederversammlung der Parteiorganisation des Berliner SV am 20.1.1977, Bericht der SED-Bezirksleitung Berlin an das Politbüro, 20.1.1977, in: In Sachen Biermann: 232.

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  505. Information der SED-Bezirksleitung Berlin über die Durchführung der Mitgliederversammlung der SED-Grundorganisation des Berliner SV vom 7.12.1976, in: In Sachen Biermann: 224. Hermann Kant stilisierte sich im Nachhinein zum Retter Christa Wolfs vor einem drohenden Parteiausschluss: Er habe Christa Wolf auf der fraglichen Versammlung geschützt, indem er sich wegen ihres kurz zuvor erlittenen Herzanfalls geweigert habe, über ihre Person zu verhandeln. Durch das Beipflichten anderer Anwesender habe sich der zuständige Bezirksparteisekretär fugen müssen. Er, Hermann Kant, sei der „Autor des Verbleibens von Christa Wolf in der Partei“; mit einer strategischen Schonung der Schriftstellerin auf Weisung höherer Stellen habe die weitere Parteimitgliedschaft nichts zu tun gehabt (Hermann Kant auf einer Tagung der Geschichtskommission des Verbandes deutscher Schriftsteller 1992, in: Die Biermann-Ausbürgerung und die Schriftsteller: 94f.). Kants Version ist nicht glaubwürdig, da im Falle eines tatsächlich gewünschten Parteiausschlusses das Verfahren zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen worden wäre. Außerdem behauptete Kant hier eine für einen MfS-IM übertriebene Handlungsautonomie.

    Google Scholar 

  506. Christa Wolf auf der Mitgliederversammlung der Parteiorganisation des Berliner SV am 20.1.1977, Bericht der SED-Bezirksleitung Berlin an das Politbüro, 20.1.1977, in: In Sachen Biermann: 232.

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  507. Judersleben (1994: 35) wies daraufhin, dass gemäß des „Strafgesetzbuches der Deutschen Demokratischen Republik“ von 1968 die Anklageerhebung nach § 100 (Staatsfeindliche Verbindungen), §106 (Staatsfeindliche Hetze) und § 107 (Staatsfeindliche Gruppenbildung) möglich gewesen wäre.

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  508. Jurek Beckers Der Boxer wurde auf der Leipziger Buchmesse als wichtige Neuerscheinung gekennzeichnet, Franz Fühmann konnte Ende Februar in der Akademie der Künste vor Honecker und der Parteispitze lesen (und wurde gleichzeitig verstärkt durch das MfS überwacht).

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  509. Ursula Ragwitz, ZK-Abt. Kultur, an Kurt Hager, Vorbereitung und Ablauf der Vorstandssitzung im SV am 11.3.1977, Brief vom 4.3.1977, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/9.06/61.

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  510. Entschließung des Vorstands des SV der DDR, 11.3.1977, in: In Sachen Biermann: 342.

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  511. Bericht des Sekretariats des SV der DDR, Renate Drenkow, 12.4.1977 über eine Aussprache mit Christa Wolf am 6.4.1977, in: In Sachen Biermann: 284. Renate Drenkow war Literaturwissenschaftlerin und im Zentralvorstand des SV der DDR. Seit 1958 arbeitete sie als GI/GHI für das MfS.

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  512. Ebd.: 284.

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  513. Ebd.

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  514. Ebd.: 284f.

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  515. ZK-Abt. Kultur: Zur Lage im Vorstand des SV der DDR, 13.5.1977, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/9.06/61.

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  516. ZK-Abt. Kultur, Ursula Ragwitz an Kurt Hager, 15.5.1977, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/9.06/61.

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  517. Ebd.

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  518. SAdK, Nr. 1256, Christa Wolf an das Präsidium des SV, 14.8.1977, in: Wolf/Fühmann 1995: 35.

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  519. Ebd.

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  520. Ebd.

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  521. Christa Wolf an Erich Honecker, 14.8.1977, in: Wolf/Fühmann 1995: 36.

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  522. Ebd.: 36f.

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  523. Ursula Ragwitz, ZK-Abt. Kultur, an Erich Honecker, 19.8.1977, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/9.06/61, handschriftliche Bemerkungen von Erich Honecker.

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  524. Gerhard Henniger, 1. Sekretär des SV der DDR, an Christa Wolf, 29.8.1977, in: Wolf/Fühmann 1995: 42f.

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  525. Christa Wolf an Gerhard Henniger, 8.9.1977, in: Wolf/Fühmann 1995: 46.

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  526. Christa Wolf an Franz Fühmann, 8.9.1977, in: Wolf/Fühmann 1995: 42. Ein ‚zweiter Punkt‘ wird nicht aufgeführt.

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  527. Annemarie Auer: „Gegenerinnerung“, SuF 4/1977: 847–878.

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  528. Ebd.: 870.

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  529. So wurde u.a. ein Leserbrief von Hermlin veröffentlicht, der Christa Wolf gegen die ausfälligen Bemerkungen Auers in Schutz nahm; auch Kurt und Jeanne Stern verwahrten sich in einem Leserbrief gegen dieses „Pamphlet so voll eklatanter Gehässigkeit, anmaßender Geschwätzigkeit und ehrabschneidender Unterstellungen“. Der Chefredakteur Wilhelm Girnus betonte, wie wichtig und keinesfalls abgeschlossen „die literarische Durchleuchtung“ des Nationalsozialismus sei (Wilhelm Girnus, Stephan Hermlin u.a.: „Briefe an A. Auer“, SuF 6/1977: 1311–1322).

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  530. Franz Fühmann an Christa Wolf, 4.9.1977, in: Wolf/Fühmann 1995: 39.

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  531. Christa Wolf an Franz Fühmann, 6.9.1977, in: Wolf/Fühmann 1995: 40.

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  532. Ebd. Für Christa Wolf lag auch deshalb der Verdacht einer (von parteidogmatischen Kräften gesteuerten) Diffamierungskampagne nahe, weil Annemarie Auer von einer begeisterten Unterstützerin zu einer polemischen Angreiferin geworden war. Auer hatte Ende der sechziger Jahre Christa Wolfs Essaysamm-lung Lesen und Schreiben mit einem euphorisch lobenden Außengutachten zur Veröffentlichung empfohlen und mögliche Vorwürfe auf Grund des offensichtlichen Bruchs mit dem Konzept des Sozialistischen Realismus ausfuhrlich entkräftet. Obwohl sich Christa Wolfs Literaturkonzept und Schreibweise in wesentlichen Aspekten nicht geändert hatte, erschien Auer das Subjektive damals durch „immanente Gesellschaftlichkeit“ als perfekter Ausdruck „sozialistischer Parteilichkeit“, nun aber als Resultat „elitärer Ich-Bezogenheit“. Persönliche Karrieregründe für den krassen Meinungsumschwung liegen nahe, zumal die Demontage offenbar zentral gesteuert wurde.

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  533. Ebd.: 41.

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  534. Kurzinformation der ZK-Abt. Kultur über die Vorstandssitzung des Schriftstellerverbands am 23.11.1977, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/9.06/61.

    Google Scholar 

  535. Walther 1996: 48.

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  536. Christa Wolf an Kurt Hager, 6.12.1977, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.024/99.

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  537. „Schreiben im Zeitbezug“, 11.12.1989, in: ID: 148.

    Google Scholar 

  538. Ebd.

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  539. „Schreiben im Zeitbezug“, 11.12.1989, in: ID: 148f.

    Google Scholar 

  540. Christa Wolf an Franz Fühmann, 25.6.1978, in: Wolf/Fühmann 1995: 64f.

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  541. Ebd.: 149.

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  542. Das MfS hatte Mitte der siebziger Jahre die allgemeine Tendenz festgestellt, dass sich „negativ eingestellte Schriftsteller“ mit „revisionistischen Auffassungen“ aus verschiedenen Bezirksverbänden des SV auf dem Land ansiedelten (darunter auch Christa und Gerhard Wolf), sich in und nahe Neu-Meteln bei Schwerin Bauernhäuser als Zweitwohnsitze nahmen und versuchten, sich damit politisch-ideologischer Einflussnahme zu entziehen. Mitte der achtziger Jahre wurde das Ende dieser Ansiedlungstendenz festgestellt (MfS-Information, 25.3.1986, in: Walther 1996: 750).

    Google Scholar 

  543. Information der HA XX, 26.5.1977, in: Corino 1995: 370f.

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  544. „Projektionsraum Romantik“, 1982, Gespräch mit Frauke Meyer-Gosau, in. DdA 2: 878f. Im Folgenden zitiert unter PR.

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  545. „Lesen und Schreiben“ (1968); siehe auch Christa Wolfs Literaturverständnis Kap. 4.1.3.

    Google Scholar 

  546. „Notwendige Feststellung“, 22.12.1969, in: Drescher 1992: 186.

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  547. „Schreiben im Zeitbezug“, 11.12.1989, in: ID: 142.

    Google Scholar 

  548. PR: 882; „Der Schatten eines Traumes. Karoline von Günderrode — ein Entwurf“ (1978), in: DdA 2: 517, 522 (im Folgenden KvG).

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  549. „Der Schatten eines Traumes. Karoline von Günderrode — ein Entwurf“, Oktober 1978, in der DDR 1979 veröffentlicht, in: DdA 2: 514. — „Nun ja! Das nächste Leben geht aber heute an. Ein Brief über die Bettine, Dez. 1979, in der DDR 1981 veröffentlicht, in: DdA 2: 572–610.

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  550. „Nun ja! Das nächste Leben geht aber heute an. Ein Brief über die Bettine“, Dezember 1979, in: DdA 2: 606 (im Folgenden BB).

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  551. „Projektionsraum Romantik“, 1982, Gespräch mit Frauke Meyer-Gosau, in: DdA 2: 878f. Zum Thema erläuterte sie: „Meine Erfahrung ist, daß die Alternativen, in denen wir leben, eine nach der anderen zusammenbrechen und daß immer weniger wirkliche Lebensalternativen übrigbleiben. Das wäre die philosophische Entsprechung zu dem Titel KON.“ (PR: 883f.).

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  552. Engler [1979] 1989: 162.

    Google Scholar 

  553. Kunert [1979] 1989: 157.

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  554. Engler [1979] 1989: 163.

    Google Scholar 

  555. Kunert [1979] 1989: 156.

    Google Scholar 

  556. de Bruyn [1979] 1989: 152.

    Google Scholar 

  557. Ebd.: 165.

    Google Scholar 

  558. „Projektionsraum Romantik“, 1982, Gespräch mit Frauke Meyer-Gosau, in: DdA 2: 880.

    Google Scholar 

  559. Engler [1979] 1989: 166.

    Google Scholar 

  560. Kunert [1979] 1989: 156.

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  561. Dazu Buehler 1986: 175ff.

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  562. Verlagsgutachten des Aufbaus-Verlags von Sigrid Töpelmann, in: SAPMO-BA, DR/1/2117a: 648.

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  563. Ebd.: 649.

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  564. Gutachten von Günther Drommer (Lektor des Hinstorff-Verlages) zu Christa Wolf „Kein Ort. Nirgends“, 6.4.1978, in: SAPMO-BA, DR/1/2117a: Bl. 641.

    Google Scholar 

  565. Ebd.

    Google Scholar 

  566. Ebd.: 644.

    Google Scholar 

  567. Ebd.: 645.

    Google Scholar 

  568. Erteilung der Druckgenehmigung durch Meta Borst, HV Verlage und Buchhandel, 11.5.1978, in: SAPMO-BA, DR/1/2117a: Bl. 627. Am 28.4.1978 hatte der Aufbau-Verlag den Antrag für die 1. Aufl. von 10.000 Ex. gestellt. Im gleichen Jahr wurden Nachauflagen genehmigt: 15.000 (7.7.1978), + 10.000 (28.8.78) für den Export. Die HV war darüber informiert worden, dass Christa Wolf dem Aufbau-Verlag die Weltrechte für Kein Ort. Nirgends übergebe, „um damit zu unterstreichen, dass sie keinen Schritt machen wolle, der zu Missdeutungen Anlass gibt.“ (Dr. Voigt, Leiter des Aufbau-Verlags, an Dr. Dahne, HV Verlage und Buchhandel, 27.7.1978, in: SAPMO-BA, DR/1/2117a: Bl. 637f.). Voigt merkte dazu an: „Würden wir die Erzählung nicht als Einzelausgabe publizieren, so würde sie auf jeden Fall in der BRD einzeln erscheinen und zum 50. Geburtstag der Autorin hochgespielt werden. Es wäre auch möglich, daß die Autorin dann, da der Vertrag nicht eingehalten würde, ihre Auslandsrechte selbst wahrnimmt, woran uns nicht gelegen sein kann.“

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  569. Rossade in DA 3/1977: 301. Siehe auch Literaturpolitik der DDR in Kap. 2.2.

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  570. Kurt Hager auf der Vorstandssitzung des SV der DDR, 11.3.1977, in: In Sachen Biermann: 334.

    Google Scholar 

  571. In der DDR wurde von den meisten Literaturkritikern der hohe künstlerische Wert des Buches hervorgehoben; in der Bundesrepublik bewegten sich die Urteile zwischen Lob und Ablehnung. Vorwürfe waren vor allem, Christa Wolf moralisiere und habe „gedankenüberfrachtete Prosa“ geschrieben. Zur Rezeption des Textes siehe Kurpanik-Malinowska 1992.

    Google Scholar 

  572. Franz Fühmann an Erich Honecker, 17.5.1979, in: Wolf/Fühmann 1995: 76ff.

    Google Scholar 

  573. Christa Wolf an Franz Fühmann, 24.5.1979, in: Wolf/Fühmann 1995: 78f.

    Google Scholar 

  574. Christa Wolf an den Generalsekretär des PEN-Zentrums DDR, Henryk Keisch, 23.5.1979, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.024/99.

    Google Scholar 

  575. Christa Wolf an Kurt Hager, 23.5.1979, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.024/99.

    Google Scholar 

  576. Kurt Hager an Christa Wolf, 27.7.1979, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.2024/99.

    Google Scholar 

  577. Henryk Keisch an Christa Wolf, 1.6.1979, in: Wolf/Fühmann 1995: 82.

    Google Scholar 

  578. Christa Wolf an Henryk Keisch, 17.6.1979, in: Wolf/Fühmann 1995: 83f.

    Google Scholar 

  579. Es handelte sich um den Ausschluss von Kurt Bartsch, Adolf Endler, Klaus Poche, Klaus Schlesinfer. Dieter Schubert, Stefan Heym, Karl-Heinz Jakobs, Rolf Schneider und Joachim Seyppel.

    Google Scholar 

  580. Christa Wolf an das Präsidium des SV der DDR, 10.6.1979, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/9.06/63.

    Google Scholar 

  581. Ursula Ragwitz, ZK-Abt. Kultur, an Kurt Hager, Information über eine Veranstaltung mit Christa Wolf am 29. Mai 1979 in der Kreisbibliothek Ludwigslust, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.024/99.

    Google Scholar 

  582. Ebd.

    Google Scholar 

  583. Notiz über ein Gespräch mit Christa Wolf am 13. Juni 1979, Franz Hentschel, Ursula Ragwitz, ZK-Abteilung Kultur, 20.6.1979, in: SAdK, Nr. 1256.

    Google Scholar 

  584. Ebd.

    Google Scholar 

  585. Ebd.

    Google Scholar 

  586. Christa Wolf an Franz Fühmann, 27.6.1979, in: Wolf/Fühmann 1995: 98f.

    Google Scholar 

  587. Dieses Verhalten hatte sie nach Auffassung des MfS mit einigen anderen prominenten, kritischloyalen Schriftstellern gemeinsam, die sich am Biermann-Protest beteiligt hatten und in der DDR geblieben waren (wie Stephan Hermlin, Gerhard Wolf, Volker Braun, Heiner Müller), aber seit einigen Jahren auf öffentliche Angriffe gegen die DDR verzichteten. Aus geheimdienstlicher Sicht ergab sich daraus eine gewisse „Beruhigung“ im „Kernbereich“ der Literatur, zugleich wurde dieser Zustand aber als labil eingeschätzt: Die Zurückhaltung in der Öffentlichkeit sei nur „taktischer“ Natur, da die weiter bestehenden „Vorbehalte“ und „ablehnenden Haltungen“ dieser Schriftsteller gegen die realsozialistische Entwicklung in der DDR bekannt waren („Hinweis über politisch-operativ zu beachtende Verhaltensweisen von Schriftstellern der DDR“der HA XX vom 18. Juni 1982, in: Walther 1996: 116).

    Google Scholar 

  588. Zum Erscheinen des Buches Kassandra, Gespräch mit Brigitte Zimmermann und Ursula Fröhlich, Wochenpost Berlin/DDR, 10.2.1984, u.d.T. „Das starke Gefühl, gebraucht zu werden“, in: DdA 2: 937f.

    Google Scholar 

  589. Walther 1996: 462, 491, 592.

    Google Scholar 

  590. Ebd.: 598, 603,613.

    Google Scholar 

  591. Voraussetzungen einer Erzählung: Kassandra: 97 (im Folgenden zitiert unter VK).

    Google Scholar 

  592. Zu diesem Themenkomplex siehe auch Christa Wolfs politische Vorstellungen, Kap. 4.1.2.

    Google Scholar 

  593. „Kleists ‚Penthesilea‘“, in: DdA 2: 665. So sei das griechische Theater eine großartige Erfindung und zugleich ein wichtiger Bestandteil der Umwertung der Werte zu einer patriarchalischen Kultur (ebd.: 671). Dazu auch Mohr 1985: 44.

    Google Scholar 

  594. „Ursprünge des Erzählens“, Gespräch mit Jacqueline Grenz, 1983, in: DdA 2: 928.

    Google Scholar 

  595. „Ursprünge des Erzählens“, Christa Wolf im Gespräch mit Jacqueline Grenz, 1983, in: DdA 2: 918.

    Google Scholar 

  596. Aus einer Diskussion an der Ohio State University, Gespräch mit Christa und Gerhard Wolf, 1983, in: DdA 2: 903.

    Google Scholar 

  597. „Auskunft“, 1979, in: DdA 1: 65.

    Google Scholar 

  598. Sontheimer/Bleek 1979: 156.

    Google Scholar 

  599. Rossade 1986: 35.

    Google Scholar 

  600. Dazu Meyer 1986: 294ff.

    Google Scholar 

  601. Rossade 1986: 36.

    Google Scholar 

  602. „Der gesellschaftliche Fortschritt lässt sich exakt messen an der gesellschaftlichen Stellung des schönen Geschlechts (die Hässlichen eingeschlossen).“(Karl Marx, zit.n. Sontheimer/Bleek 1979: 162). Hinsichtlich der Gleichstellung der Geschlechter war die Berufstätigkeit der Frauen eine grundlegende gesellschaftspolitische Forderung der SED-Ideologie, die nach Marx und Engels aus dem Prinzip der Gleichberechtigung abgeleitet wurde; die ökonomische Gleichstellung der Frau mit dem Mann als ‚Werktätige‘wurde als Grundvoraussetzung politischer Gleichberechtigung angesehen. Analysen zur nicht realisierten Emanzipation der Frauen in der DDR: Helwig 1982. — Hille 1985. — Helwig/Nickel 1993.

    Google Scholar 

  603. „Leben oder gelebt werden“, 30.10.1989, in: ID: 112f.

    Google Scholar 

  604. Christa Wolf an Brigitte Reimann, 31.5.1972, in: Reimann/Wolf 1993: 141f.

    Google Scholar 

  605. „Ich bin schon für eine gewisse Maßlosigkeit“, Gespräch mit W. F. Schoeller, 1979, in: DdA 2: 876.

    Google Scholar 

  606. Veröffentlicht in: SuF 1/1983: 38–62.

    Google Scholar 

  607. Wilhelm Girnus: „Wer baute das siebentorige Theben? Kritische Bemerkungen zu Christa Wolfs Beitrag“, in: SuF 2/1983: 439–447.

    Google Scholar 

  608. Ebd.: 442.

    Google Scholar 

  609. Ebd.: 445.

    Google Scholar 

  610. Christa Wolf: Zur Information, in: SuF 4/1983: 863–866.

    Google Scholar 

  611. Ebd.: 865.

    Google Scholar 

  612. Ebd.

    Google Scholar 

  613. SuF 6/1983: 1087–1096.

    Google Scholar 

  614. Girnus: „Kein Wenn und Aber“, in: SuF 6/1983: 1102 f.

    Google Scholar 

  615. Dass Sinn und Form die Angriffe der Leser gegen den ehemaligen Chefredakteur überhaupt publizierte und damit ein kontroverses Meinungsbild sichtbar wurde, lag an der ‚repräsentativen Funktion‘ der Zeitschrift, die ihr von offizieller Seite zugeschrieben wurde. Kleinere Abweichungen von der offiziellen Ideologie und begrenzte Diskussionen wurden offensichtlich geduldet, um mit Blick auf die gewünschte außenpolitische Wirkung eine liberale Politik zu signalisieren. So beschrieb der parteikonforme Schriftsteller und IM Dieter Noll die Funktion der Zeitschrift Sinn und Form, die angesichts ihres hohen Exports die auf internationale Reputation ausgerichtete SED-Politik unterstützen sollte: „Das wirkte im Ausland angenehm liberal und war Ausdruck einer nichtrepressiven Kulturpolitik.“ (Dieter Noll alias IM ‚Georg‘, 19.4.1982, in: Walther 1996: 817).

    Google Scholar 

  616. „Ursprünge des Erzählens“, Gespräch mit Jacqueline Grenz, 1983, in: DdA 2: 919. Auch andere ablehnende Reaktionen auf ihre Überzeugung kennzeichnete sie als (männliche) Strategien zur Abwehr ihrer Gedanken (ebd.: 921).

    Google Scholar 

  617. Die meisten Interpreten sahen in den Texten ein erhebliches kritisches Potenzial durch fundamentale Zivilisationskritik, pazifistisches und feministisches Engagement und die Rettung des utopischen Potenzials durch eine emanzipative Lesart des Mythos. Die sehr umfangreiche Rezeption kann an dieser Stelle nicht nachgezeichnet werden; dazu de Wild 1995. Nach 1989 verstärkte sich eine kritische Rezeption. Christa Wolfs Mythos-Verarbeitung wurde dabei von Preußer in eine konservativ-romantische Denktradition gestellt, die in einer Melange aus „totalem Geschichtsbegriff1“, „Matriarchats-Utopie“, zivilisationskritischer und antikapitalistischer Zielrichtung einen sozialistisch verbrämten Feminismus verfolge und über eine fragwürdige Wiederbelebung des Mythos die „Verstümmelungen des Modernisierungsprozesses zu kompensieren“suche (Preußer 1994: 70ff.). Bei seinem Versuch, den „Nobilitierungsdiskurs“über die Autorin und ihre Kassandra-Texte zu durchbrechen, arbeitete Preußer auch mit Diffamierungen; so erschienen ihm die von Wolf entworfenen Bilder einer ‚anderen‘Gesellschaft als Ausdruck einer „frauendominierten Gemeinschaft“, als ein aufs Klischee reduzierter Topos der literarischen Idylle: „Eine Versammlung von Menschen, die ihre Ganzheit leben zwischen Berührungsfest und feministischem Töpferkurs.“(ebd.: 70).

    Google Scholar 

  618. 1984 veröffentlichte Sinn und Form eine zehnseitige Rezension des Bandes von Hans Kaufmann, die um Sachlichkeit bemüht und insgesamt wohlwollend war (Hans Kaufmann: „Wider die trojanischen Kriege“, in: SuF 3/1984: 653–663). Es folgte eine Reihe positiver Rezensionen in der DDR, Negativkritiken blieben die Ausnahme. Im Westen wurde Kassandra zum viel gelesenen Kultbuch der linken Intellektuellen- und Alternativszene.

    Google Scholar 

  619. Christa Wolf an Franz Fühmann, 7.4.1983, in: Wolf/Fühmann 1995: 134.

    Google Scholar 

  620. Gestrichen wurden außerdem eine Aussage über „Hoffnungsmüdigkeit“ und „Selbsthaß“ angesichts der gegenwärtigen Situation der Menschheit, Äußerungen Kassandras zu Zensur und Selbstzensur („da sie sich klargemacht habe, daß wir die Zeit nicht haben, unsre ‚eigentlichen‘Bücher auf später zu verschieben — sie habe aufgehört, mit dem Reden und Schreiben mit gespaltener Zunge…“) sowie die Feststellung, dass sich die Politiker vom normalen Alltagsleben abschirmen und ihre Entscheidungen nicht aufgrund eigener Erfahrungen, sondern nach Berichten und Statistiken, „nach politischem Kalkül und den Erfordernissen der Machterhaltung“ fallen würden: „Die die Menschen nicht kennen, die sie da der Vernichtung preisgeben (…) Das vielfach gefilterte, auf ihre Zwecke hin konstruierte und abstrahierte Bild von Realität, das diesen Politikern zugeschoben wird.“ (Zitate aus: Zensur in der DDR: 108f.).

    Google Scholar 

  621. So erklärte Kurt Hager (1996: 342) die Notwendigkeit der Streichungen rückblickend in seinen Erinnerungen.

    Google Scholar 

  622. Erst in der 1990 im Aufbau-Verlag erschienen 8. Auflage waren die mit „(…)“ gekennzeichneten Kürzungen beseitigt worden. In den vorhergehenden Auflagen wurde auf S. 160 der Hinweis gegeben: „(gekürzte Fassung)“.

    Google Scholar 

  623. Neubert 1997: 348.

    Google Scholar 

  624. Gutachten von Angela Drescher vom 5.9.1984, in: SAPMO-BA, DR/1/2133a: Bl. 375–380. In den siebziger Jahren hatte sich das Verhältnis der SED-Literaturideologen zur Romantik als künstlerische und politische Strömung geändert; radikale Ablehnung war durch vorsichtiges Interesse abgelöst worden.

    Google Scholar 

  625. Ebd.: 377.

    Google Scholar 

  626. Ebd.: 379. Christa Wolf im Gespräch mit Frauke Meyer-Gosau u.d.T. „Kultur ist, was gelebt wird“, Alternative Berlin/West, April/Juni 1982.

    Google Scholar 

  627. Notiz von A. Drescher, S. Töpelmann, 2.11.1984, in: SAPMO-BA, DR/1/2133a: Bl. 380.

    Google Scholar 

  628. Gutachten von Dr. Therese Hörnigk, in: SAPMO-BA, DR/1/2133a: Bl. 367–374.

    Google Scholar 

  629. Ebd.: 369.

    Google Scholar 

  630. Ebd.: 370f.

    Google Scholar 

  631. Ebd.: 374.

    Google Scholar 

  632. SAPMO-BA, DR/1/2133a: Bl. 363–365. Der Antrag wurde vom Aufbau-Verlag am 22.11.84 gestellt; die erste Auflage sollte 25.000 Exemplare betragen. Die Druckgenehmigung wurde am 15.4.1985 erteilt.

    Google Scholar 

  633. Der Antrag auf Druckgenehmigung wurde am 7. Mai 1984 gestellt; die 1. Auflage sollte beachtliche 60.000 Exemplare betragen (SAPMO-BA, DR/1/2133a: 382f.). Drei der Erzählungen waren in Anthologien veröffentlicht („Dienstag, der 27. September“, „Juninachmittag“, „Blickwechsel“), die drei ‚unwahrscheinlichen‘Geschichten waren im Erzählband „Unter den Linden“publiziert.

    Google Scholar 

  634. Gutachten von Angela Drescher zu Christa Wolfs Erzählungen, 12.4.1984, in: SAPMO-BA, DR/1/2133a: Bl. 395–398.

    Google Scholar 

  635. Ebd.: 396.

    Google Scholar 

  636. Ebd.: 398.

    Google Scholar 

  637. Gutachten von Eva Kaufmann zur Erzählungssammlung „Kleiner Ausflug nach H.“ von Christa Wolf, 10.4.1984, in: SAPMO-BA, DR/1/2133a: Bl. 392.

    Google Scholar 

  638. Ebd.: 393.

    Google Scholar 

  639. HV Verlage und Buchhandel, Sektor Literatur der DDR, Meta Borst, betr. Antrag des Aufbau-Verlages auf Druckgenehmigung für Christa Wolfs „Erzählungen“, 5.6.1984, in: SAPMO-BA, DR/1/2133a: Bl. 390.

    Google Scholar 

  640. Ebd.

    Google Scholar 

  641. Ebd.: 391.

    Google Scholar 

  642. Antrag des Aufbau-Verlags auf Druckgenehmigung für Die Dimension des Autors, 11.2.1986, in: SAPMO-BA, DR/1/2135a.

    Google Scholar 

  643. Gutachten von Angela Drescher über Christa Wolfs Die Dimension des Autors, 21.1.1986 (auch von Sigrid Töpelmann unterzeichnet), in: SAPMO-BA, DR/1/2135a: Bl. 612–624; Notiz zum Gutachten, 21.1.1986, in: ebd.: Bl. 625.

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  644. Ebd. Die Einwände des Verlages betrafen vor allem die in der DDR noch unveröffentlichten Beiträge, die alle in den letzten vier Jahren entstanden waren („Warum schreiben Sie?“, „Wiener Rede“, die Beiträge auf der Berliner Begegnung zur Friedensförderung und dem Haager Treffen, „Antwort an einen Leser“, „Krankheit und Liebesentzug“sowie die Gespräche an der Ohio State University und mit J. Grenz).

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  645. Ebd.: Bl. 626.

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  646. Ebd.: Bl. 627.

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  647. Ebd.: Bl. 628f.

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  648. Ebd.: Bl. 628f.

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  649. Ebd.: Bl. 629f.

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  650. Gutachten von Prof. Dr. Joseph Pischel, 12.11.1985, in: SAPMO-BA, DR/1/2135a: Bl. 598f Christa Wolf habe zentrale Generationserfahrungen „mit einer bemerkenswerten Ehrlichkeit und moralischen Rigorosität zur Sprache gebracht“, einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Selbstverständigung geleistet und mit ihrem Prosa-Konzept der ‚subjektiven Authentizität‘ einen eigenständigen literarischen Ausdruck gefunden.

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  651. Ebd.: Bl. 599.

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  652. Ebd.: Bl. 599.

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  653. Ebd.: Bl. 608.

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  654. Hausmitteilung des Abteilungsleiters Belletristik in der HV, Karl-Heinz Seile, an den Stellvertreter des Ministers für Kultur und Leiter der HV, Klaus Höpcke, 9.4.1986, in: SAPMO-BA, DR/1/2135a: Bl. 596f.

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  655. Ebd.: Bl. 591.

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  656. Druckgenehmigung vom 21.7.1986, HV Verlage und Buchhandel, Druckgenehmigungen 1986, in: SAPMO-BA, DR/1/2135a.

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  657. Hausmitteilung des Abteilungsleiters Belletristik in der HV, Karl-Heinz Seile, an den Stellvertreter des Ministers und HV-Leiter, Klaus Höpcke, 9.4.1986, in: SAPMO-BA, DR/1/2135a: Bl. 591.

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  658. Elmar Faber, Leiter des Aufbau-Verlags, an Christa Wolf, 29.9.1986, in: SAPMO-BA, DR/1/2135a. Bl. 590. Der Verleger Elmar Faber war seit 1983 Leiter des Aufbau-Verlags. Das MfS hatte drei Mal erfolglos versucht, ihn als Mitarbeiter zu werben; er hatte seine Ablehnung damit begründet, dass er eine Zusammenarbeit nicht mit seiner moralischen Einstellung und seinem Gewissen vereinbaren könne. Walther 1996: 728.

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  659. Christa Wolf an Elmar Faber, 4.10.1986, in: SAPMO-BA, DR/1/2135a: Bl. 592.

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  660. Christa Wolf an Elmar Faber, 4.10.1986, in: SAPMO-BA, DR/1/2135a: Bl. 592f.

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  661. MfK, HV, Abt. Belletristik, 6.11.1986, in: SAPMO-BA, DR/1/2135a: Bl. 589.

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  662. Christa Wolf an Erich Honecker, 23.11.1980, in: Wolf/Fühmann 1995: 114–116. Es handelte sich dabei um die Schriftsteller Thomas Erwin, Lutz Rathenow und Frank-Wolf Matthies.

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  663. Christa Wolf an Erich Honecker, 23. November 1980, in: Wolf/Fühmann 1995: 115.

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  664. Ebd.

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  665. Walther 1996: 107f. Thomas Erwin und Frank-Wolf Matthies gingen in den Westen, Lutz Rathenow blieb in der DDR und wurde weiterhin von der Staatssicherheit überwacht.

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  666. Ein IMS hatte dem MfS den Hinweis gegeben, dass Christa Wolf vermutlich den Schriftsteller Gert Neumann unterstütze, der unter massiven Repressionen litt, nachdem ihn die Staatsmacht nicht zum Verlassen des Landes hatte bewegen können. Die Überprüfung des Kontos von Christa Wolf hatte 1988 ergeben, dass die Schriftstellerin tatsächlich einen größeren Geldbetrag auf Neumanns Konto überwiesen hatte. Unter der Voraussetzung, dass die Schlussfolgerungen des MfS ‚richtig‘waren, hatte Christa Wolf damit einen Akt stiller Solidarität unter Kollegen geleistet und dem kritischen Autor Neumann ermöglicht, an seinem Manuskript „Die Klandestinität der Kesselreiniger“zu arbeiten, das vom MfS als staatsfeindlich eingeschätzt wurde (Walther 1996: 421).

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  667. Dazu Kleinschmid in DA 21/1988: 53–59.

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  668. Veröffentlicht in Die Zeit, 4.12.1987: 57ff.

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  669. Christa Wolf in ndl 3/1988. Über die Doppelbödigkeit dieser signalisierten ‚Offenheit‘ siehe das Kapitel über Literatur und Politik in der DDR. Während die internationale Öffentlichkeit mit Zeichen der Liberalisierung zufrieden gestellt wurde, fand etwa zur gleichen Zeit eine MfS-Aktion statt, die mit Festnahmen und Durchsuchungen bei kirchlichen Friedens- und Umweltgruppen verbunden war. Diese Parallelaktion entsprach der ambivalenten Politik der SED-Führung, eine positive Außenwirkung zu erzielen und gleichzeitig die Repression im Innern gegen unerwünschte Tendenzen mit großer Härte durchzuführen.

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  670. Diskussionsbeitrag von Christa Wolf auf der Mitgliederversammlung im Berliner Bezirksverband des SV am 10.3.1988, in: SAPMO-BA, DY 30/IV 2/2.039/273: Bl. 197, beiliegend zu einer Information von Günter Schabowski, 1. Sekretär der Bezirksleitung Berlin, an Egon Krenz, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED, 31.1.1988: Bl. 191.

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  671. Dazu gehörte, dass Bücher von Jurek Becker und Klaus Schlesinger in DDR-Verlagen erscheinen konnten, Titel von Günter Kunert und Sarah Kirsch in Vorbereitung waren und Hans Mayer im Deutschen Theater auftreten konnte. Jurek Becker und Sarah Kirsch waren 1977, Günter Kunert 1979, Klaus Schlesinger 1980 nach Westberlin ausgereist; Hans Mayer war 1963 nach einer Vortragsreise in der Bundesrepublik geblieben.

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  672. Fünf der ausgeschlossenen Kollegen hatten die DDR verlassen (Kurt Bartsch, Karl-Heinz Jakobs, Klaus Poche, Klaus Schlesinger, Joachim Seyppel), vier waren in der DDR geblieben (Adolf Endler, Stefan Heym, Rolf Schneider, Dieter Schubert).

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  673. PB-Mitglied Günter Schabowski interpretierte den engagierten Appell Christa Wolfs auf dieser Versammlung als „außerordentlich sachlich, ohne jegliche Zuspitzung und daher bei aller Kompliziertheit ein unbedingt als Angebot zu behandelndes Signal zur Wiedermitarbeit im Verband (Information von Günter Schabowski, 1. Sekretär der Bezirksleitung Berlin an Egon Krenz, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED, 31.1.1988, in: SAPMO-BA, DY 30/IV 2/2.039/273: Bl. 190f.).

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  674. Zu den Übereinstimmungen mit den Forderungen der europäischen Frauenbewegung siehe Kukutz 1995.

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  675. Zum Erscheinen des Buches Kassandra, Gespräch mit Brigitte Zimmermann und Ursula Fröhlich, Wochenpost Berlin/DDR, 10.2.1984, u.d.T. „Das starke Gefühl, gebraucht zu werden“, in: DdA 2: 940.

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  676. „Ich bin schon für eine gewisse Maßlosigkeit“, Gespräch mit W. F. Schoeller, 1979, in: DdA 2: 869.

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  677. Nach der ‚Wende‘empfand sie Erleichterung angesichts der „Entlassung aus einer Dauerüberforderung“, die sich aus der (Ersatz-)Funktion der Literatur als kritisch-demokratische Öffentlichkeit ergeben hatte („Zwischenrede“, Rede aus Anlass der Verleihung der Ehrendoktorwürde Hildesheim, gehalten am 31. Januar 1990, in: AWT: 20).

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  678. „Unruhe und Betroffenheit“, Gespräch mit Joachim Walther, Oktober 1972, in: DdA 2: 763.

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  679. Christa Wolf: „Unerledigte Widersprüche“, Gespräch mit Therese Hörnigk, Juni 1987/Oktober 1988, in: ID: 65.

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  680. „Antwort an einen Leser“, Dezember 1981, in: DdA 1: 447.

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  681. Zum Erscheinen des Buches Kassandra, Gespräch mit Brigitte Zimmermann und Ursula Fröhlich, Wochenpost (Berlin/DDR), 10.2.1984, u.d.T. „Das starke Gefühl, gebraucht zu werden“, in: DdA 2: 938. Die Leser in der DDR erfüllten ihrer Ansicht nach schon viele Kriterien dieses Wunschbildes: „Ich habe noch nirgends sonst ein so zahlreiches, anspruchsvolles, forderndes und auch dankbares Publikum angetroffen wie in der DDR.“ (ebd.: 939).

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  682. Ebd.: 936.

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  683. Christa Wolf an Kurt Hager, 24.6.1980, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.2024/99.

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  684. Kurt Hager an Erich Honecker, 1.7.1980, in. SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.2024/99.

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  685. Notiz Erich Honeckers, 2.7.1980, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.2024/99.

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  686. Kurt Hager an Christa Wolf, 17.7.1980, in: SAPMO-BA, DY 30/IV B2/2.2024/99.

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  687. Brief an den Präsidenten der Ohio State University, Columbus, USA, 22.5.1983, in: DdA 1: 455.

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  688. Ebd.

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  689. Ebd.: 456.

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  690. Zur Analyse der Erzählung Was bleibt siehe Klötzer 1995.

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  691. Dazu Kap. 1.3.2.

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  692. Siehe Schema politischer Systemdistanz, Kap. 1.2.3.4.

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  693. Christa Wolf teilt die Kritik der Frühromantiker an den Phänomenen der bürgerlich-kapitalistischen Industriegesellschaft und dem technischen Fortschritts- und Wissenschaftsglauben. Die romantische ‚Entdeckung‘der Emotionen und des Unbewussten betrachtet sie als wichtiges Korrektiv zur Dominanz einer instrumenteil verkürzten Vernunft. In ihren politischen Hoffnungsbildern knüpft sie an romantische Schriftstellerinnen an, indem sie den Mythos und das Matriarchale der Übermacht einer vereinseitigten aufklärerischen Rationalität entgegenstellt. Trotz der zivilisationskritischen Aspekte in ihrer Haltung ersetzt sie im Unterschied zur Denktradition der politischen Romantik das Prinzip des Rationalismus nicht durch vorpolitische, organische Harmonievorstellungen und bezieht ihren Freiheitsbegriff auch nicht auf ein Kollektiv (Volk, Nation), sondern auf das Individuum.

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  694. Wichtige Freundschaften bestehen unter anderem zu Anna Seghers, Stephan Hermlin, Franz Fühmann, Brigitte Reimann.

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  695. Wie im Konflikt um ihr Buch Nachdenken über Christa T.

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  696. Sie übt keine direkte Kritik an der SED-Politik, gibt Loyalitätsbekentnisse zum sozialistischen Staat ab und reagiert auf zu ihren Konflikten mit der Staatsmacht mit Ausweichstrategien.

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  697. Siehe Schema politischer Systemdistanz, Kap. 1.2.3.4.

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  698. Sie übt in öffentlichen Reden z.B. Kritik an verlagspolitischen Fehlentscheidungen, ‚falschen‘Literaturnormen, bürokratischer Gängelei und dem Unvermögen einzelner Parteifunktionäre, prangert die Kulturpolitik der SED aber nicht prinzipiell an.

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  699. Sie spricht sich für offene Diskussionen aus und plädiert für eine Auseinandersetzung mit politisch Andersdenkenden, statt sie zu isolieren oder auszugrenzen. Zu diesem Komplex gehört auch die Anprangerung der mit Diffamierungen arbeitenden offiziellen Medienkampagnen der DDR-Führung.

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  700. Indem sie davon ausgeht, dass das zentrale UnterdrückungsVerhältnis in der DDR noch nicht abgeschafft ist und die Emanzipation von Frau und Mann zum politischen Programm erhebt, bestreitet sie die offiziell propagierte Behauptung von der bereits verwirklichten Gleichstellung der Geschlechter und kritisiert ganz direkt die erstarrten patriarchalischen und paternalistischen Herrschaftsstrukturen in der DDR.

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  701. Durch ihre Auffassung, die faschistische Vergangenheit reiche über Mentalitätsstrukturen in die DDR-Gegenwart hinein, greift sie die offizielle Behauptung von der bewältigten Vergangenheit in der DDR an und stellt damit auch den Gründungsmythos und die zentrale ideologische Legitimationsbasis der SED-Herrschaft, den Antifaschismus, grundsätzlich in Frage — auch wenn sie auf die Verantwortung des Einzelnen abzielt und kein gesellschaftliches oder staatliches Versäumnis konstatiert.

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  702. Z.B. Strategien der Anonymisierung, Verschleierung, Relativierung, Entpolitisierung und begrifflichen Unschärfe.

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  703. Z.B. sprachliche Strategien der Generalisierung, Historisierung, Individualisierung und Konkretisierung.

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  704. Um Verantwortlichkeiten zu teilen und sozialen Rückhalt zu gewinnen, spricht sie häufig in „wir“-Formen als Repräsentantin einer Gruppe, wodurch tendenziell Interessendivergenzen ausgelöscht und Übereinstimmung hergestellt wird. Auf der anderen Seite steht der Wunsch, nur für sich selbst zu sprechen.

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  705. Christa Wolfs Prosa zeigt ästhetisch-formal und inhaltlich eine Annäherung an die literarische Moderne, wie z.B. sich überlagernde Zeit- und Handlungsebenen oder eine vielperspektivische Erzählstruktur.

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  706. Je fundamentaler die Kritik wird, desto größer wird die zeitliche Distanz durch Historisierung: Zunächst schreibt sie Gegenwartsbücher über die realsozialistische Wirklichkeit, dann thematisiert sie den Faschismus (Kindheitsmuster), die Anfänge der bürgerlichen Gesellschaft (Kein Ort. Nirgends), das antike Griechenland (Kassandra).

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  707. Das wird am Beispiel ihres Prosatextes Kassandra deutlich, in dem sie grundsätzliche Kritik an der Kriegslogik und der gegenwärtigen Aufrüstung in Bezug auf die griechische Mythologie übt: Der Text kann erscheinen, während in den erläuternden Essays Kassandra. Voraussetzungen einer Erzählung der unverschlüsselte Vorschlag auf einseitige Abrüstung auf Grund der direkten Verständlichkeit zensiert wird.

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  708. Z.B. durch Strategien der Umdeutung, der Bagatellisierung oder Ignorierung von Kritik.

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  709. So bei der relativ milden Bestrafung auf Grund ihrer ‚emotional geleiteten‘Unterschrift unter die Biermann-Petition.

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  710. Wenn sie z.B. Preise westlicher Institutionen aus politischen Gründen oder möglichen Reaktionen der öffentlichen Meinung ablehnt.

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  711. Wie im Fall des 11. Plenums des ZK der SED 1965, bei den Repressionen gegen Sarah Kirsch oder der Ausbürgerung Wolf Biermanns.

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  712. Wie im Konflikt um ihre Erzählung Nachdenken über Christa T. deutlich wurde.

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  713. Z.B. durch den Briefwechsel mit Brigitte Reimann und Franz Fühmann und den Zuschriften von Lesern.

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  714. Zum Codex weiblicher Pflichten und zu tradierten weiblichen Handlungs- und Rollenmustern z.B. Bepko/Krestan 1994.

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Borgwardt, A. (2002). Christa Wolf. In: Im Umgang mit der Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80426-6_4

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