Zusammenfassung
Sollte sich bei den späteren Analysen ein politischer Informationskanal als einflußreich erweisen, so ist es wichtig zu wissen, wieviele, aber auch welche Bürger über diesen Kanal erreicht wurden. Denn nur Wähler, welche die Überzeugungsbotschaften einer bestimmten Quelle rezipieren, können auch von diesen überzeugt werden. Aus der doppelten Grundlage sowohl der Einflußstärke als auch der gesellschaftlichen Reichweite und Rezeptionsintensität kann durch Aggregation der Umfang abgeschätzt werden, in dem Informationsquellen den Ausgang von Wahlen mitbestimmen. Daher sind folgende Fragen von Interesse: Wieviele Wähler wurden in jeder der untersuchten Gesellschaften über die interpersonale Kommunikation und über die Massenkommunikation von politischen Informationen erreicht? Wie intensiv war die Rezeption politischer Informationen über jeden dieser beiden Kanäle? Welchen Stellenwert hatten die unterschiedlichen Arten von Rollenbeziehungen und die verschiedenen Arten von Massenmedien für die Vermittlung politischer Informationen? Welche Merkmale von Wählern gingen mit einer höheren und welche gingen mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit einher, über jeden dieser unterschiedlichen Kanäle politische Informationen zu empfangen? In diesem Zusammenhang von besonderem Interesse: Welche Bedeutung hatte die politische Involvierung der Wähler im Hinblick auf die Rezeption politischer Informationen? Und schließlich: Wie waren die verschiedenen Informationskanäle hinsichtlich ihrer Rezeptionsintensität miteinander verknüpft? Das folgende Kapitel soll diese Fragen beantworten.
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Literatur
Das amerikanische Fernsehens hat eine dezentrale Grundstruktur. Im Jahr 1994 waren beispielsweise landesweit insgesamt 1.516 Fernsehstationen auf Sendung, davon 1.153 kommerzielle (Redelfs 1996: 139). Alle diese Fernsehstationen (mit Ausnahme der Kabelsender) verbreiten ihre Programme lokal. Die meisten dieser Sender kooperieren mit einem der drei nationalen Networks und beziehen von diesen den größten Teil der von ihnen ausgestrahlten Sendungen, darunter auch die nationalen Hauptnachrichtensendungen. Die Networks sind also keine Sender, sondern Produzenten und Zulieferer für Programme. Für die Verbreitung ihrer Programme entrichten sie an die “affiliates” Gebühren und erhalten im Gegenzug den Erlös aus den Werbeeinahmen, die im Rahmen dieser Sendungen erzielt werden. Die “affiliates” bestreiten normalerweise rund zwei Drittel ihrer Sendezeit mit Network-Zulieferungen.
Unter einer “publizistischen Einheit” versteht man eine redaktionell selbständige Tageszeitung mit einer Vollredaktion, die den gesamten redaktionellen Teil mit sämtlichen Ressorts abdeckt. Die zu einer publizistischen Einheit gehörenden Unterausgaben unterscheiden sich zumeist nur im Lokalteil, haben aber denselben “Mantel”, der die Berichte über die nationale und internationale Politik enthält (Pürer/Raabe 1996: 111).
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Schmitt-Beck, R. (2000). Gesellschaftliche Reichweite und Rezeptionsmuster von interpersonaler Kommunikation und Massenkommunikation. In: Politische Kommunikation und Wählerverhalten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80381-8_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80381-8_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13526-7
Online ISBN: 978-3-322-80381-8
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