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Zusammenfassung

In der älteren, durch den Funktionalismus und angelsächsische Erfahrungen geprägten, soziologischen Literatur sind Professionen (P.) Berufe, die ein auf Expertise gegründeter Macht- und Vertrauensvorsprung gegenüber den Klienten auszeichnet. Daraus folgt eine Selbstorganisation am Markt, die einerseits durch Kartellierung und Zugangsbeschränkung Privilegien sichert, andererseits durch Lizenzierung und Selbstkontrolle (z.B. Ethik) die Basis der Vertrauensbeziehung pflegt. Gemessen an diesem Idealbild galten die kontinaleuropäische, besonders die deutsche, Entwicklung als Abweichung, da hier Professionalisierungsprozesse nicht durch organisierte Marktmacht, sondern staatszentriert erfolgten. Darin wird aber das späte Phänomen der binnengerichteten Selbstpflege durch Ethik, Ranking, Qualitätssicherung usw. überschätzt, außerdem die deutsche Vorreiterrolle bei der wichtigsten Machtbasis unterschätzt: der Durchsetzung von rechtlich gesicherten Lizenzen und Zertifikaten (Abbott 1988). In dieser Leistung waren die deutschen Universitäten zentral, die früher als andere auf die staatliche Sanktionierung (→ Politische Traditionen) berufsspezifischer Abschlüsse hin ausbildeten und dabei schon im 19. Jhdt. das meiste Prestige jenen P. verliehen, deren Zulassung am meisten staatlich reglementiert war: Ärzten und Juristen.

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Literatur

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© 2002 Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden

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Prätorius, R. (2002). Professionen. In: Greiffenhagen, M., Greiffenhagen, S., Neller, K. (eds) Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80358-0_90

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