Zusammenfassung
Ganz allgemein läßt sich feststellen, daß die Deutschen organisations freudig sind. Jeder zweite Erwachsene (57% d. Bevölkerung ab 18 Jahren) ist Mitglied in einem → Verein bzw. Verband (V.), wobei die → Freizeit-Interessen an erster Stelle stehen, während die politisch relevanten V. deutlich weniger Mitglieder zählen (Gewerkschaften: 16%; Berufs-V., Wirtschafts-V., Wohlfahrts-V. u. Geschädigten-V.: je 3%; Flüchtlings-V., Bürgerintitiativen: je 1%; zum Vergleich: 3% sind Mitglieder einer politischen Partei). Für Gesamtdeutschland wird die Zahl der Vereinsmitglieder (ohne Doppelmitgliedschaften) auf 38 Millionen geschätzt. Ein wesentlicher Einfluß der → Parteiidentifikation auf die Organisationsbereitschaft ist nicht zu erkennen, wenn gleich → FDP-Wähler und die Wähler der „Grünen“weniger Personen in ihren Reihen haben, die keinerlei Mitgliedschaft aufweisen (38% bzw. 39%) als Wähler der → SPD (41%) und der → CDU/CSU (43%). Der Anteil der → Frauen an den Nichtorganisierten ist mit 70% auffällig hoch, und wer keinen Beruf ausübt, ist auch überdurchschnittlich häufig (54%) nirgends organisiert (Nationaler Sozialer Survey 1980).
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Literatur
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Weber, J. (2002). Verbände. In: Greiffenhagen, M., Greiffenhagen, S., Neller, K. (eds) Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80358-0_109
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