Zusammenfassung
Forschungspolitik wird als ein soziales Handeln begriffen, das auf kollektiv verbindliche Entscheidungen im Hinblick auf Forschung abzielt. Durch Forschung — sozialer und kognitiver Kern jeder Wissenschaft — wird in systematischer Weise originäres und nachprüfbares Wissen gewonnen, mit dem Phänomene beschrieben, erklärt und vorausgesagt werden. Forschungspolitik kann unter drei Aspekten gesehen werden. Versteht man Forschungspolitik vor allem als eine Gestaltung von Forschung durch Entscheidungen, so treten die gesellschaftlichen Folgen von Forschungspolitik, ihre Leistungen und Leistungsdefizite ins Blickfeld; es rücken die forschungspolitischen „Inhalte“ in den Mittelpunkt (policy-Aspekt). Sieht man in Forschungspolitik vor allem eine Auseinandersetzung um Entscheidungen, so treten die forschungspolitischen Akteure und ihre Konstellationen ins Blickfeld; es rücken die forschungspolitischen „Kräfte” in den Mittelpunkt (politics-Aspekt). Betrachtet man Forschungspolitik vor allem als eine Ordnung von Entscheidungen, so treten die forschungspolitischen Normen und Institutionen ins Blickfeld; es rücken die forschungspolitischen „Formen“ in den Mittelpunkt (polity-Aspekt).
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Vowe, G. (1998). Forschungspolitische Kommunikation. In: Jarren, O., Sarcinelli, U., Saxer, U. (eds) Politische Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80348-1_52
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