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Flußkraftwerk Rheinfelden und die Wasserkraftnutzung am Hochrhein

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Zusammenfassung

Der Hochrhein — Flußabschnitt zwischen Bodensee und Basel mit einer Länge von rund 140 km — weist für Zwecke der Energiegewinnung günstige hydrologische Verhältnisse auf. Der Bodensee, die Seen des Voralpengebietes und in neuer Zeit entstandene künstliche Speicherseen bewirken ein vorteilhaftes Verhältnis von Klein- zu Mittelwasser. Die Niedrigwasserführungen des Winters betragen noch etwa ein Drittel der mittleren Wasserführung. Im Durchschnitt der Jahre fließen aus dem Bodensee etwa 450 mV3/s. Unterhalb der Einmündung der Aare, dem größten Seitenzufluß der Hochrheinstrecke, vermehrt sich der mittlere jährliche Abfluß auf rund 1000 m3/s. Es verwundert nicht, daß diese Voraussetzungen schon früh den Gedanken einer Kraftgewinnung zur Erzeugung elektrischer Energie aufkommen ließen, nachdem im Jahr 1849 die Francis-Turbine entwickelt worden war. Mit der aufkommenden Industrialisierung in Deutschland nahm dieser Gedanke konkrete Formen an, und zwar hinsichtlich eines Kraftwerks in Rheinfelden. Zunächst waren erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. Das betraf nicht nur die technische Ausgestaltung des Projekts in einer Zeit stürmischer Entwicklung der Maschinen- und Elektrotechnik, sondern gleichermaßen die Finanzierung einer noch nicht erprobten technischen Anlage. Schließlich waren auch Fragen zu beantworten, die sich auf die wasserrechtlichen Konzessionen bezogen, die wegen der Grenzeigenschaft des Rheins in diesem Abschnitt sowohl von den zuständigen Behörden des Großherzogtums Baden als auch des Kantons Aargau erteilt werden mußten. Die Uferstaaten hatten am 10. Mai 1879 einen Vertrag geschlossen, nach dem die Kraftnutzung entsprechend der eingestauten Uferlänge aufgeteilt werden und die Wasserbauten im gegenseitigen Einvernehmen errichtet werden sollen. 1890 wurde von beiden Uferstaaten einer Vorbereitungsgesellschaft die Konzession erteilt. Die Pläne wurden von Prof. Intze, Aachen, überprüft und im Oktober 1894 wurde die Aktiengesellschaft „Kraftübertragungswerke Rheinfelden in Station bei Rheinfelden“ gegründet. Mit dem Bau des Wasserkraftwerks wurde sodann 1895 begonnen; Fertigstellung und Inbetriebnahme erfolgten im Jahre 1898. Die Kraftwerksanlage Rheinfelden ist ein sogenanntes Kanalkraftwerk, bestehend aus einem 360 m langen Stauwehr, einem 800 m langen, 50 m breiten Oberwasserkanal und dem parallel zum Rhein angeordneten Maschinenhaus auf deutscher Seite. Das Kraftwerk ist mit 20 Maschinengruppen ausgestattet. Die bei der Inbetriebnahme eingebauten Francis-Turbinen hatten zwei übereinander angeordnete Laufräder. Bei einer Schluckfähigkeit der Turbine von 28 mVs bei einer mittleren Fallhöhe von 5 m wurde eine Leistung von 617 kW je Turbine erzeugt. Die gesamte installierte Leistung betrug rund 12,3 MW, die Jahresarbeit anfänglich 70 Mio. kWh. Durch Höherstau und Einbau modernerer Maschinen konnte die Leistung bis heute auf rund 23 MW, die Jahresarbeit auf etwa 180 Mio. kWh erhöht werden. Abbildung 55 zeigt die Gesamtanordnung des Kraftwerks Rheinfelden und Abbildung 56 eine Luftaufnahme der bestehenden Kraftwerksanlage.

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Meurer, R. (2000). Flußkraftwerk Rheinfelden und die Wasserkraftnutzung am Hochrhein. In: Wasserbau und Wasserwirtschaft in Deutschland. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80213-2_33

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